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Glücksgriff

Glücksgriff

Titel: Glücksgriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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einlud, hatte man die Pflicht, möglichst gut auszusehen. Wenn Bev eine Verabredung hatte, konnte sie bis zu vier Stunden damit verbringen, ihr Make-up bis zur Perfektion zu verfeinern …
    »Er führt mich nirgendwohin, weil er nicht kommt.« Miranda wünschte von ganzem Herzen, sie hätte Bev nicht von dem angeblichen Date erzählt. Miles Harper – blöder Mistkerl – hatte es entweder vergessen oder etwas Aufregenderes gefunden. »Und auch wenn er auftaucht, wird er zu spät kommen. Weil ich heimgehe.«
    Bev folgte ihr zur Tür.
    »Vielleicht ist es so am besten. Das Letzte, was du brauchst, ist, sich mit jemandem einzulassen, der dich fertig macht.«
    »Soll ich mich nun besser fühlen?«
    »Komm schon, du weißt, was ich sagen will. Daisy Schofield ist weg … er ist ein bisschen verloren … er sucht nur jemanden, mit dem er sich amüsieren kann, bis sie wieder da ist.«
    »Danke.«
    »Aber es stimmt!«
    Natürlich stimmte es. Das wusste Miranda, sie war nur nicht in der Stimmung, es zu hören. Sie war ein Niemand, und Miles Harper war praktisch ein Nationalheld. Sie wäre eine wenig harmlose Unterhaltung für ihn, mehr nicht. Ihre Verknalltheit in ihn würde tiefer gehen – o ja, das wusste sie auch – und alles würde mit Tränen enden.
    Zur Abwechslung.
    »Egal«, sagte Bev freundlich, als ihr Bus in Sicht kam, »du wirst dich morgen super amüsieren.«
    Super amüsieren, dachte Miranda. Das muss ich im Wörterbuch nachschlagen.
    Der Bus kam schließlich ruckelnd neben ihnen zum Stehen, und Bev schwang sich auf die Plattform hoch. Hinter ihr hupte ein Auto anerkennend. Bev, gleichzeitig grinsend und geschmeichelt von der Aufmerksamkeit, konnte einem schnellen Blick zum Fahrer hin nicht widerstehen …
    »Wo ist Miranda?«, schrie ihr Miles über den Verkehrslärm zu.
    Bevs Grinsen verblasste. Als der Bus wegfuhr, zeigte sie auf Miranda, die auf dem Bürgersteig stand.
    »Himmel«, rief Miles aus und grinste, während er die Beifahrertür für sie aufriss, »ich habe dich nicht erkannt. Was hast du mit deinem Haar gemacht?«

42
    Es passierte, und es gab nichts, was Miranda tun konnte, um es zu verhindern. Alles, wovor Bev sie gewarnt hatte, wurde wahr, sie war vor Liebe blind, und sie war nie im Leben glücklicher gewesen.
    Vielleicht war der Grund auch, dass sie wusste, es würde nicht andauern. Wie wenn man ganz langsam Eis aß und sich auf jedes Lecken konzentrierte, dachte Miranda. Den Gedanken an eine Crash-Diät verschob man doch auch stets auf den nächsten Tag.
    Bev würde das natürlich heftig missbilligen, aber na und? Ich lasse mich mit jemandem ein, mit dem ich mich nicht einlassen sollte, sagte sich Miranda unbekümmert, und es ist mir egal, ob ich mich lächerlich mache oder ob ich am Ende verletzt werde. Dies hier ist toll, und ich brauche keine Ratschläge von wem auch immer.
    Nur dreißig Sekunden, und sie hätten sich verpasst! Miles wäre vor dem Salon vorgefahren, gerade als sie hinunter in die U-Bahn verschwunden wäre, und nichts von dem hier wäre passiert.
    »Ich muss sagen«, flüsterte Miles, »ich habe nie gedacht, dass ich bei unserem ersten Date mit dir schlafen würde.«
    »Ich schlafe nicht.«
    »Ist dir kalt? Wir könnten immer noch die beiden Schlafsäcke zusammenlegen.«
    »Dann würden wir sicher nicht schlafen«, erwiderte Miranda. »Und wir würden wahrscheinlich verhaftet werden.«
    Miles war empört. »Wegen ein bisschen harmlosem Beischlaf im Freien? Wenn jemand verhaftet werden sollte, dann dieser unmusikalische Typ, der andauernd ›My Way‹ singt.«
    Miranda unterdrückte ein Lachen.
    »Er war letztes Jahr hier. Und es wäre nicht im Freien, sondern im Zelt.«
    »Ich habe es noch nie im Zelt gemacht. Außer du zählst einen Hochzeitspavillon mit.« Er hielt inne. »Wie oft hast du es im Zelt gemacht?«
    »Tausende Male.«
    Miles seufzte tief.
    »Kommt mir irgendwie nicht fair vor. Du so erfahren, ich so jungfräulich …«
    »Ich sag dir was«, meinte Miranda. »Wenn Daisy aus Australien zurückkommt, leihe ich dir mein Zelt.«
    Noch ein kummervoller Seufzer. Gefolgt vom Geräusch eines Reißverschlusses, der geöffnet wurde.
    »Es ist zwei Uhr morgens«, sagte Miranda. »Mach ihn zu.«
    »Du bist hart«, flüsterte Miles. »Tatsächlich ist das ein ziemlicher Zufall, weil ich …«
    »Ähem. Die Leute im Zelt nebenan können uns hören.« Miranda lächelte in der Dunkelheit. »Schlaf jetzt.«
     
    Als sie am nächsten Morgen aufwachte, war der Schlafsack

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