Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Glücksgriff

Glücksgriff

Titel: Glücksgriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
Vom Netzwerk:
mich nicht eingeladen. Du hast es deinen Freund machen lassen.«
    Miles sagte kummervoll: »Nur weil ich so schüchtern bin.«
    Miranda sprang weg, als seine Arme um ihre Taille glitten.
    »Das ist aber nicht sehr schüchtern … ey!« Sie quiekte, als er sie an sich zog. »Und das auch nicht!«
    »Ich arbeite schwer daran, es zu überwinden. Meine Therapeutin sagt, ich mache ziemlich gute Fortschritte.«
    »Ich würde sagen, sie hat Recht.«
    »Aber ich muss dran bleiben. Ich brauche Übung. Viel Übung.«
    Sein Mund kam näher. Es war schwer zu widerstehen, erkannte Miranda, wenn der ganze Körper sich in Pudding verwandelt hatte. Sie musste nicht hinschauen, um zu wissen, was für eine Wirkung sie auf den Rest des Salons hatten – sie konnte Keuchen hören.
    O Gott, aber das bin ja ich!
    »Du kannst das hier nicht machen!«
    »Ich muss. Es ist der nächste Schritt zur Genesung.« Sein Atem war warm an ihrer Wange. »Du willst doch, dass ich geheilt werde, oder?«
    »Aber es ist mir peinlich!«
    »O Himmel«, sagte Miles. »Du musst meine Therapeutin kennen lernen.«
    Der Kuss kam nicht. Betäubt merkte Miranda, wie sie wieder hinten in den Laden gezerrt wurde. Ein kollektives Stöhnen der Enttäuschung stieg im Salon auf, als Miles Harper sie durch die erste freie Tür bugsierte und diese hinter ihnen zuwarf.
    Ziemlich meisterhaft für so einen schüchternen Mann.
    Bev, die genauso gefesselt – und neidisch – war wie alle anderen Kundinnen, eilte hinüber zu Fenn.
    »Willst du nicht irgendwas tun?«
    Fenn schnitt das Haar einer neuen Kundin, die ihren Stuhl herumdrehte, um begierig auf die geschlossene Tür zu starren, durch die Miranda und Miles verschwunden waren.
    »Zum Beispiel?«
    »Na ja … solltest du sie nicht stoppen?«
    »Wagen Sie es bloß nicht!«, rief die neue Kundin aus. »Das ist das Romantischste, was ich in meinem Leben gesehen habe.«
    »Aber … aber er macht sie lächerlich!«
    »Warum überlassen wir es nicht ihnen?« Fenn schnitt ruhig weiter. »Miranda hat ein paar erbärmliche Wochen hinter sich. Wenn fünf Minuten im Waschraum mit Miles Harper sie aufmuntern, ist das für mich in Ordnung.«
    Die Kundin, deren Augen immer noch an der Waschraumtür hingen, sagte glücklich: »Ich bin so froh, dass ich gekommen bin. Bei Nicky Clarke bekommt man nur gratis Kaffee in schicken Tassen.«
    »Na also«, gab Fenn trocken zurück, »wir tun alles für unsere Kundschaft.«
     
    »Schau«, sagte Miranda, die sich entzog und am Trockner abstützte. »Ich bin wirklich geschmeichelt. So etwas passiert mir sonst nie an einem Dienstagmorgen. Aber ich will nicht, dass du mich küsst.«
    Das war natürlich eine große Lüge. In Wahrheit meinte sie, dass sie nicht wollte, dass er dächte, sie sei so leicht zu kriegen.
    Miles Harper grinste und sah auf die Uhr.
    »Okay, ich muss sowieso weg. Wann bist du hier fertig?«
    »Um sechs. Warum?«
    »Ich hole dich ab.«
    Etwas Merkwürdiges passierte mit Mirandas Lippen; sie konnte spüren, wie sie nach dem Kuss schrien, den sie ihnen so gemein verweigert hatte. Himmel, ihre Lippen waren zu schamlosen Groupies geworden …
    »Außer natürlich du hast was vor.« Miles hob herausfordernd die Augenbrauen. »Wieder.«
    »Nun ja …«
    »Vielleicht Fischstäbchen für deinen Freund kochen.«
    »Nichts dergleichen«, erwiderte Miranda eilig. »Aber …«
    »Gut.« Er trat zurück und zwinkerte. Fast als ob er von seiner Wirkung auf ihre Lippen wüsste. Sie presste sie zusammen, bevor ihre wilden Schreie zu hören waren.
    »Danke«, sagte Miles zu Fenn, als er eine betäubt aussehende Miranda bei ihm ablieferte. »Ich bin froh, dass wir das geklärt haben.«
    »Jederzeit«, erbot sich Fenn.
     
    Um zehn nach sechs war Mirandas Frisur fertig.
    »Ich glaube immer noch, dass du verrückt bist«, sagte Bev gereizt. »Was wird Miles Harper denken, wenn er dich so sieht?«
    »Das ist nicht für ihn, es ist für morgen.« Miranda inspizierte das Endergebnis im Spiegel und zwirbelte ein paar lose stachlige Teile an ihren Platz. »Außerdem wird Miles nicht auftauchen. Schau nur auf die Uhr.«
    Ihr Magen war verkrampft. Es war schwer, so zu tun, als ob es einem egal wäre, wenn jeder Herzschlag einen daran erinnerte, dass schon wieder eine halbe Sekunde vergangen und er immer noch nicht da war.
    »Aber wenn er auftaucht, wie kann er dich irgendwo Schönes hinführen mit so einer Frisur?«
    Bev machte sich Sorgen wegen Mirandas Haltung. Wenn ein Mann einen zum Ausgehen

Weitere Kostenlose Bücher