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Glücksgriff

Glücksgriff

Titel: Glücksgriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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eisigeren Abend. Doch der Anblick der warmen Lichter, die freundlich in den Fenstern leuchteten, kombiniert mit der Aussicht, vor einem knisternden offenen Feuer zu hocken und ein fabelhaftes Essen zu verspeisen, war einfach zu verführerisch.
    »Was meinst du?« Johnnie lenkte das Auto hinüber. Als ob sie nein sagen würde.
    »Ja, ja, ja«, hauchte Bev. Wärme, Heizung, Essen, Trinken, all dieser unvorstellbare Luxus, und das in der himmlischsten Umgebung. Plötzlich kam ihr ein furchtbarer Gedanke. »O nein …«
    »Was?«
    »Schau uns doch bloß an.« Verzweifelt riss sie an ihrem Haar und blickte auf Johnnies zerknittertes Rugby-Hemd und seine Jeans. »Sie werden uns nie reinlassen, nicht in einer Million Jahren.«
    Johnnie dachte eine Sekunde nach; daran hatte er eindeutig nicht gedacht. Kurz darauf schaltete er die Zündung aus, beugte sich hinüber und nahm Bevs Gesicht vorsichtig zwischen beide Hände.
    Ihr schmutziges Gesicht, das nun frei von aller Grundierung, Puder und Gott weiß noch was war. Diese strahlenden Augen ohne all die Schichten aus Lidschatten und klebrigem Mascara. Dieser weiche und so zum Küssen einladende Mund. Und das Haar von der Farbe reifen Korns, das nicht mehr zu einem dieser Rühr-mich-nicht-an-Knoten gedreht war, sondern locker um ihre Schultern fiel.
    Gott, er liebte Haar, das einfach so fiel.
    »Du siehst schön aus. Du
bist
schön«, stellte Johnnie fest. »Ich wusste es.«
    Das war so lächerlich, dass Bev nicht mal versuchte zu widersprechen. Der Mann war eindeutig gestört.
    »Trotzdem wird man uns nicht ins Restaurant reinlassen«, sagte sie traurig.
    »Vielleicht nicht.« Johnnie stieß die Fahrertür auf. »Aber sie werden uns ein Zimmer vermieten.«
    »Jetzt besser?«, fragte er vierzig Minuten später, als Bev aus dem Bad auftauchte, eingehüllt in einen der hoteleigenen Bademäntel.
    »Himmlisch.« Rosig, duftend und noch leicht dampfend brach Bev auf dem Sofa zusammen und nahm das Weinglas entgegen, das er ihr reichte. Himmel, es war erstaunlich, wie viel mehr man ein heißes Bad zu schätzen wusste, wenn man tatsächlich etwas getan hatte, um es sich zu verdienen.
    »Jetzt bin ich dran.« Johnnie ließ die Speisekarte in ihren Schoß fallen. »Such aus, was du willst, dann ruf unten an und bestelle es. Wenn ich wieder draußen bin, wird das Abendessen hier sein. Oh – und bestell noch eine Flasche Wein.«
    Er war wunderbar. Schmutzig, aber wunderbar. Wie hatte sie ihn jemals für ein Schwein halten können?
    Um halb zehn war das Essen abgeräumt, und es war Zeit, den nächsten Schritt zu tun.
    »Zwei Stunden bis nach Hause«, stöhnte Bev. »Morgen Arbeit. Ich wette, mir wird alles wehtun. Ehrlich, niemand wird es glauben, wenn ich ihnen erzähle, was ich heute getan habe.«
    »Du warst wunderbar.« Johnnie drückte ihren Arm.
    Oh, oh, noch mehr Körperkontakt. Bev spürte, wie ihr Herz anfing zu galoppieren.
    »Ich kann es immer noch nicht glauben, dass ich es wirklich genossen habe. Du hast also nichts dagegen, dass ich dich getötet habe?«
    »Ich verzeihe dir.« Johnnie lächelte und betrachtete sie, als ob er etwas auf dem Herzen hätte.
    »Was ist los?«, fragte Bev. Bumm, bumm, bumm.
    »Nichts.« Verlegen wedelte er mit der Hand. »Wenn ich es dir sagen würde, würde es nur blöd klingen.«
    »Wir haben in den letzten drei Stunden ohne Ende geredet. Mach jetzt bloß nicht zu!« Bev drehte sich um, zog die Beine hoch und bedeckte sie mit ihrem Bademantel.
    »Äh …« Johnnie zeigte diskret in Richtung ihres Dekolletés.
    »Oh, tut mir Leid.« Bev erkannte, dass sie nun weiter oben irgendwie noch weiter offen stand, zupfte die Aufschläge zurecht. »Egal, mach weiter. Was hast du gesagt?«
    »Nun ja … nur, dass man manchmal jemandem begegnet und weiß, dass das die Art Mensch ist, mit dem man … du weißt schon …«
    »Nein, ich weiß es nicht«, hauchte Bev, die vor Enttäuschung außer sich war. »Mit dem man was könnte? Was könnte?«
    Johnnie schloss die Augen und merkte, wie er Angst bekam. Gott, er hatte Jahre auf diesen Augenblick gewartet, und nun war er dabei, den Mut zu verlieren.
    »Ich meine, manchmal trifft man jemanden, und man kann sich einfach vorstellen, wie der in zwanzig Jahren sein wird.« Das war halbherzig. Er steuerte weg von dem, was er hatte sagen wollen, ohne das Thema ganz zu wechseln. Na ja, das durfte man doch, oder? Besser als anzufangen über das Wetter zu reden.
    »Und?« Bev blickte ihn eifrig an, die Lippen leicht

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