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Glücksgriff

Glücksgriff

Titel: Glücksgriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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dich zu sehen«, flötete Elizabeth Turnbull, beugte sich zu ihr und küsste mehrmals die Luft in der Nähe ihrer Wangen.
    Sie trug Poison. Die Luft um sie herum war dick wie Erbsensuppe. Miranda presste ihre Lippen zusammen, sie konnte kaum atmen.
    Über Elizabeths Schulter hinweg suchte sie den Raum nach Männern ab, irgendwelche Männer, die für Bev infrage kamen. Ehrlich, es war, als ob man nach Krümeln jagte, um einen hungrigen jungen Vogel zu füttern. Wayne Peterson, der Fußballer, stand am Fenster. Er sah für seine Verhältnisse ziemlich nüchtern aus. Aber da Bev kein Seite-drei-Mädchen mit schwellendem Busen war, wäre er wahrscheinlich nicht interessiert.
    O Himmel, dachte Miranda und suchte weiter. Jeder andere Mann, den sie bisher entdeckt hatte, war entweder grauenvoll hässlich, älter als der Tower von London oder eindeutig verheiratet.
    »Nichts zu sehen von Florence’ Sohn und seiner Frau«, verkündetet Elizabeth, die annahm, dass Miranda diese so eifrig suchte. »Wie heißt sie noch? Valerie?«
    »Verity.« Ein Kellner näherte sich mit einem Tablett. Eilig erleichterte Miranda ihn um ein paar Gläser und sagte: »Ich bin sicher, sie kommen bald. Mach dir keine Sorgen um uns, wir stürzen uns in die Menge.«
    »Tut das! Caroline Newman ist übrigens dort drüben.« Elizabeth zeigte großartig Richtung Kamin. »Die Reiseansagerin, du erkennst sie doch sicherlich. Charmante Person, man kann wunderbar mit ihr reden, sie und ich sind gleich super miteinander ausgekommen.« Sie spreizte sich wie ein Pfau.
    »Ich kann Daisy Schofield nicht sehen«, bemerkte Miranda. »Sollte sie nicht auch hier sein?«
    Neben ihr trank Bev ihr Glas in Sekunden leer.
    Ihre Gastgeberin schürzte ihre hellorangefarbenen Lippen.
    »Leider sind wir schmählich von
Ms
Schofield im Stich gelassen worden … Manche der so genannten Prominenten nehmen ihre Pflichten nicht ernst.«
    »Was ist denn los?«, fragte Miranda. »Ist sie einfach nicht aufgetaucht?«
    »So ungefähr.« Elizabeth kniff die Lippen zusammen. »Die Party hat um acht angefangen. Kein Wort von Daisy Schofield. Ich meine, man erwartet das ja fast von Alkoholiker-Fußballern …«, sie zeigte sorglos in Richtung des armen Wayne Peterson, »aber wenn sogar er es schaffen konnte, rechtzeitig herzukommen, sehe ich nicht ein, warum ich mich von einer drittklassigen australischen Model-Schauspielerin zum Narren halten lassen soll.«
    »Vielleicht ist sie auf dem Weg hierher«, schlug Miranda vor. Als jemand, die nicht gerade berühmt dafür war, pünktlich zu sein, fühlte sie sich verpflichtet, die andere zu verteidigen. »Sie könnte vom Verkehr aufgehalten worden sein.«
    Ihre Nasen hatte sich inzwischen an die Duftwolke gewöhnt. Entweder das, dachte Miranda, oder sie hatte sich einfach ausgeschaltet.
    »Hmmf«, schnaubte Elizabeth, »das hoffte ich auch, bis das Telefon vor zehn Minuten klingelte. Männerstimme, wollte seinen Namen nicht nennen, rief an, um mir zu sagen, dass Daisy sich nicht wohl fühle. Sagte, sie läge mit einem Virus im Bett und würde es heute Abend nicht schaffen.«
    »Aber du glaubst ihm nicht?«, fragte Miranda.
    »Er hat sich nicht gerade darum gerissen, glaubwürdig zu klingen. Er hat das Ganze wie einen Scherz behandelt: ›Sie liegt im Bett mit einem – ups, mit einem Virus.‹ Und sie war da, ich konnte sie im Hintergrund kichern hören wie einen blöden Teenager, der die Schule schwänzt.«
    »Daisy Schofield ist neunzehn.« Miranda erinnerte sich, dies in einer der Hochglanzzeitschriften im Salon gelesen zu haben. Sie kam sich – mit dreiundzwanzig – unglaublich alt vor und sagte: »Sie
ist
ein blöder Teenager.«
    »Die Leute, die heute Abend gekommen sind, haben erwartet, sie kennen zu lernen«, erwiderte Elizabeth eisig, »und sie hat uns im Stich gelassen. Dieses Mädchen muss lernen, Prioritäten zu setzen.«
    Ehrlich, wenn Daisy jetzt mit einem Mann im Bett lag, dachte Miranda, dann hatte sie wahrscheinlich gerade Prioritäten gesetzt.
     
    Um neun Uhr wünschte sich Greg Malone allmählich, er hätte Adrian nicht zu der Party mitgeschleppt. Wenn Ade es sich in den Kopf gesetzt hatte, streitlustig zu sein, konnte ihn nichts davon abbringen. Gott, es war doch nicht so, dass einer von ihnen auch nur daran interessiert war, eine blondierte abgetakelte Reiseansagerin zu treffen.
    »Es ist aber doch ein Vertragsbruch, oder?« Adrian genoss das Unbehagen der Organisatorin. »Wir haben gutes Geld für diese Tickets

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