Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Glücksgriff

Glücksgriff

Titel: Glücksgriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
Vom Netzwerk:
Florence und warf die Zeitung auf den Boden. Ehrlich, und das sollte einen aufheitern. Gut, dass sie nicht an Horoskope glaubte.
    Nur dass sie die Tatsache nicht übersehen konnte, dass – ob sie daran glaubte oder nicht – dieses hier deprimierend wahr war.
    Glücklicher Tom, dachte Florence, eine Tochter zu haben, die ihn völlig unterstützt. Jennifer war schließlich diejenige, die Geld verlieren würde, falls die Ehe schief ginge.
    »Kannst du dir vorstellen, so großzügig zu sein«, sagte sie laut zu dem gerahmten Foto von Bruce auf ihrem Nachttisch. »Du wärst nicht so drauf aus, mein Süßer, nicht, wenn du dächtest, dass jemand anderer an mein Geld herankäme.«
     
    »… und im Juni beginnen wir mit den Dreharbeiten für den neuen Nadhur-Jaffrey-Film in Norfolk, in dem Helena Bonham-Carter und Stephen Fry mitspielen. Meine Rolle ist nicht riesig«, sagte Miranda bescheiden, »aber es sieht toll im Lebenslauf aus. Madhur und Jaffrey sind so angesehen, darum geht es. Wenn man mit ihnen gearbeitet hat, wird man beachtet. Es beweist, dass man keine kleine Idiotin ist«, erklärte sie, »und dass man wirklich spielen kann.«
    Und bei Gott, das kann ich, dachte Miranda selig. War dies die Vorstellung ihres Lebens oder was? Adrian – igitt, blöder Name – sog alles in sich auf.
    »Haben Sie mit Sylvester Stallone gearbeitet?«, fragte er.
    »Nein.« Miranda sah bedauernd drein; es wäre nicht gut, zu viel anzugeben. »Ich habe einmal vorgesprochen, habe aber die Rolle nicht bekommen.«
    »Wie war es denn, mit Pierce Brosnan zu arbeiten?«
    »Oh, er war toll. Sie müssen sich den Film anschauen, wenn er herauskommt. Der Teil, in dem er mich aus dem Fluss rettet, gerade als die Krokodile mich runterzerren wollen, war das Schrecklichste, was ich jemals tun musste …«
    Adrian bekam Stielaugen.
    »Waren es echte Krokodile?«
    Hmm …
    »Na ja, keine
echten
Krokodile.«
    Er runzelte die Stirn.
    »Warum war es dann schrecklich?«
    »Weil Pierce so ein phantastischer Schauspieler ist, dass er mich glauben ließ, sie seien echt.« Miranda schüttelte bewundernd den Kopf. »Außerdem war es echtes Wasser, und ich kann nicht schwimmen.«
    »Ähem«, machte Greg, als Bev aufs Klo verschwand und Adrian sich auf die Suche nach weiteren Drinks gemacht hatte. »Es ist Merchant Ivory.«
    Miranda drehte sich zu ihm. Bis jetzt hatte sie sich allein auf Adrian, den mit dem blauen Hemd, konzentriert. Er war ihr Projekt und Greg war Bevs.
    »Merchant Ivory, nicht Madhur Jaffrey. Sie heißen Ismail Merchant«, erklärte er geduldig, »und James Ivory.«
    »O mein Gott«, sagte Miranda, »kein Wunder, dass sie mich beim Dreh so komisch angeschaut haben. Wie peinlich.« Sie schlug sich mit der Hand an die Stirn. »Ich bin immer hoffnungslos gewesen, was Namen angeht. Und Daten.«
    Greg beugte sich vor und flüsterte ihr ins Ohr: »Wenn er nicht Superman ist, weiß ich nicht, wie Pierce Brosnan es geschafft hat, die letzten sechs Wochen in Kalifornien zu sein und die Zeit zu finden, einen Film in den Pinewood Studios mit Ihnen zu drehen.«
    Miranda errötete. »Concorde.«
    »Blödsinn.«
    Empört sagte sie: »Woher wissen Sie, dass er in Kalifornien war?«
    »Er ist mein Onkel.«
    »O verdammt. Wirklich?«
    »Nein.« Greg sah amüsiert aus. »Das war Blödsinn.«
    Durchschaut, dachte Miranda. Verdammt.
    »Hat Bev …?«
    »O nein, sie hat es vergleichsweise sehr gut gemacht. Ich habe alles über ihren Plattenvertrag gehört und darüber, wie sie und Jarvis Cocker sich in den
Top-of-the-Pop-
Studios verirrten, ganz zu schweigen von dem Mal, als sie auf eine Party ging und ihre Hose zerriss und sie eine von Boy George’ Klamotten anziehen musste.«
    Mirandas Augen schossen im Raum herum. Vielleicht war es Zeit abzuhauen, einfach wegzulaufen, bevor er eine Chance hätte, eine peinliche Szene zu machen. Aber es war nichts von Bev zu sehen.
    »Adrian wird jede Sekunde wieder da sein«, murmelte sie.
    »In dem Fall«, Greg nahm ihre klammen Finger in seine kühlen, »verstecken wir uns besser.«
    Er führte sie auf den Balkon hinaus, der durch einen schweren Vorhang verborgen wurde. Unter ihnen glitzerten die nassen Straßen im Licht der Laternen. Sehr zu Mirandas Erleichterung regnete es nicht mehr, und der Wind hatte sich auch gelegt.
    »Was ist mit Bev?«, protestierte sie. »Sie wird sich wundern, wo wir sind.«
    »Ich habe die letzten dreißig Minuten mit Bev geredet. Ich habe meine Pflicht getan«, erwiderte Greg. »Jetzt

Weitere Kostenlose Bücher