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Glücksgriff

Glücksgriff

Titel: Glücksgriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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gezahlt« – große Lüge – »und Sie haben nicht geliefert. Keine Carol Newman …«
    »Caroline«, murmelte Greg.
    »Sie war hier«, beharrte die Organisatorin. »Sie musste früher gehen.«
    »Und keine Daisy Schofield. Ich meine, das ist doch nicht fair, oder?« Adrian schüttelte anklagend den Kopf. »Wir sind hergekommen, um Prominente zu treffen, und stattdessen sind Sie hier und fertigen uns mit einem Zimmer voller … Niemands ab.«
    Beleidigt sagte die Frau: »Wir haben Wayne Peterson.«
    »Na, ist ja toll«, meinte Adrian. »Er ist nüchtern.«
    Das stimmte. Nachdem er eine mütterliche Gardinenpredigt von – nun ja, von seiner eigenen Mutter bekommen hatte, legte Wayne Peterson heute Abend sein bestes Benehmen an den Tag. Er klammerte sich jämmerlich an sein siebtes Glas Perrier – sichtlich bemüht, nicht zu rülpsen – und tat im Moment sein Bestes, Interesse an dem detaillierten Bericht eines alten Langweilers über den World Cup von 1966 zu zeigen.
    Leider war Wayne nur lustig, wenn er vierzehn Pints Newcastle Brown intus hatte. Ohne Hilfe des Alkohols war er eine persönlichkeitsfreie Zone.
    Sogar Elizabeth war stark in Versuchung gewesen, sein Wasser mit Wodka aufzumotzen.
    »Es tut mir so Leid, dass Sie enttäuscht sind.« Sie kämpfte darum, ihre beiden schwierigen Gäste zu besänftigen. »Lassen Sie mich Ihnen noch etwas zu trinken holen.«
    »Lassen Sie das mit dem Drink«, sagte Adrian. »Wie wär’s mit einer Erstattung?«
    »Das meint er nicht so«, warf Greg hastig ein. Gott, Adrian konnte manchmal nerven. »Natürlich wollen wir keine Erstattung. Und ja, noch was zu trinken wäre toll.«
    Typischerweise war kein Kellner in Sicht. In ihrer Eile, die Küche zu erreichen, prallte Elizabeth auf Miranda und schubste sie am Arm. Ein Sesamkrabbensandwich flog aus Mirandas Hand und landete mit einem Plop in einer Schale mit schwimmenden Kerzen.
    »O Gott, o Gott.« Elizabeth zog ein Taschentuch aus ihrem Ärmel und wischte sich die feuchte Stirn.
    »Geht es dir gut?« Miranda sah sie an. »Du siehst ein bisschen … na ja …«
    Aus dem Häuschen war der Ausdruck, der ihr einfiel.
    »… durcheinander aus.«
    »Querulanten.« Elizabeth neigte den Kopf steif in Richtung Tür. »Die beiden da, gerade angekommen. Machen Ärger, weil Daisy Schofield nicht da ist.« Sie schauderte, weil ihr Ruf auf dem Spiel stand, und jammerte: »Warum können die Leute sich nicht einfach entspannen und amüsieren? Ich bin nicht Tommy Cooper, ich kann nicht mit den Fingern schnipsen und einfach so ein paar Promis aus dem Hut zaubern.«
    »Das könnte Tommy Cooper auch nicht«, erwiderte Miranda.
    »Es ist nicht meine Schuld.« Elizabeth war den Tränen nahe. »Einer von ihnen hat mir gedroht, mich wegen Vertragsbruchs anzuzeigen.«
    »Welcher?«, fragte Miranda empört.
    »Blaues Hemd. O Mann, schau mich doch nur an. Und ich soll ihnen auch noch was zu trinken bringen.«
    Echte Schlachtrösser weinten nicht.
    Miranda wirbelte herum, um die beiden Streithähne anzustarren, und entdeckte, dass sie sie bereits ansahen.
    Der im blauen Hemd lächelte spöttisch und flüsterte seinem Freund etwas zu.
    Affe, dachte Miranda.
    »Komm, Kopf hoch«, ermutigte sie Bev, »und Brust raus.«
    »Reden wir mit Wayne Peterson?« Bev sah besorgt aus. Sie war sich gar nicht sicher, dass sie einen alkoholkranken Fußballer mit glattrasiertem Schädel heiraten wollte. Andererseits – der Gedanke blitzte unweigerlich in ihr auf – wäre sie vielleicht diejenige, die ihn zähmte. Sie konnten glücklich bis an ihr Lebensende in einem Gutshaus im falschen Tudorstil in Middlesbrough leben, einander brillantenbesetzte Armbänder im Partnerlook kaufen und eine Menge lärmender, kahlrasierter Minifußballer kriegen …
    »Wayne Peterson? Kommt nicht infrage.« Miranda unterbrach ihre Phantasien und packte die zwei Gläser, die Elizabeth aus der Küche mitgebracht hatte. »Also, pass auf«, sagte sie zu Bev, »und mir nach.«

10
    Nachdem sie sich ins Bett gehievt und das Federbett zu ihrer Zufriedenheit gerichtet hatte, griff Florence nach dem
Evening Standard
vom Vorabend und begann zu lesen.
    Politik, Politik, langweilig, langweilig. Ungeduldig übersprang sie die ersten Seiten.
    GROSSMUTTER BEIM BUNGEEJUMPING schrie die Schlagzeile auf Seite vier über dem Foto einer verhutzelten alten Frau mit Sturzhelm. Alma Trotter, die für alles zu haben ist, las Florence, hüpfte vor Freude, als sie herausfand, was ihre Familie als

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