Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Glücksgriff

Glücksgriff

Titel: Glücksgriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
Vom Netzwerk:
will ich tauschen.«
    Miranda beobachtete einen Mann auf dem Bürgersteig gegenüber, der heimlich gegen einen Pfosten pinkelte. In Belgravia, man stelle sich nur vor.
    »Ist das fair?«
    »Ich glaube, es ist fair.« Greg drehte sie um, damit sie ihn anschauen konnte. »Ich habe nicht nur die Geschichten über
Top of the Pops
und Boy George zu hören bekommen; ich musste mir auch Fragen wie ›Sind Babys nicht etwas Wunderbares?‹ anhören.«
    Ehrlich, dachte Miranda, wie oft habe ich ihr gesagt, sie soll das nicht machen?
    »Und zufällig finde ich das nicht«, fuhr er mit schiefem Lächeln fort. »Außerdem wollte ich viel lieber mit Ihnen reden.«
    Er hatte dunkelblondes Haar – Naturton, notierte sie automatisch – und lachende graue Augen und einen wirklich schönen Mund. Miranda merkte, wie sich ihr Magen ein wenig verknotete, und erkannte, wie attraktiv er war.
    »Ich bin eigentlich keine Schauspielerin«, gab sie zu.
    »Das habe ich angenommen.«
    »Ich habe es nur gesagt, weil …«
    »Es ist okay, ich weiß, warum Sie es getan haben.«
    »Elizabeth Turnbull ist meine Nachbarin. Sie haben sie zum Weinen gebracht.«
    »Es tut mir schrecklich Leid, ich weiß, wir haben uns nicht sehr gut benommen. Aber es war eher Adrian als ich.«
    »Er wird sich fragen, was mit Ihnen passiert ist.«
    »Adrian kann mit Bev über Babys reden. Geschieht ihm recht, wenn er Ihre Nachbarin aufgeregt hat. Wer sind Sie also wirklich?«
    »Niemand«, sagte Miranda achselzuckend. »Ein Friseurlehrling.«
    »Das erklärt die Haare.« Er berührte die fedrigen, dunkelblauen Strähnchen in ihrem Nacken. »Das gefällt mir.«
    Miranda zitterte. Es gefiel ihr auch. Die Dinge wurden langsam heiß hier oben.
    »Was ist mit Ihnen, was machen Sie?« Es war nicht gerade eine funkelnde Replik, aber die Zeit war knapp, und sie wollte es wissen.
    »Etwas äußerst Langweiliges. Versicherungen. Sie dürfen gähnen.«
    »Sind Sie Single?«
    »O ja.« Greg lächelte. »Und Sie?«
    Dieses Lächeln. Diese Zähne. Außerdem ein erregend fit aussehender Körper. Mirandas Knie wurden weich, und sie nickte.
    »In dem Fall«, er nahm einen Stift aus seiner Innentasche und schraubte ihn geschickt auf, »warum geben Sie mir nicht Ihre Telefonnummer?«
    Gott, ich liebe die Schnellen, dachte Miranda.
    Sie nahm den Stift und wartete.
    »Papier?«
    Greg schüttelte den Kopf.
    »Habe keinen dabei. Hier, schreiben Sie auf meine Hand. Nein, besser auf meinen Arm.« Er begann an seinem Manschettenknopf zu fummeln. »Wir wollen Adrian nicht ärgern.«
    Miranda, die kurz etwas Schuldgefühl empfand, sagte: »Oder Bev.«
    Im nächsten Augenblick fuhren beide beim Klang einer bekümmerten Stimme auf der anderen Seite des Vorhangs zusammen.
    »Sie können nicht weg sein, sie müssen hier irgendwo sein.«
    Miranda erstarrte. Sie hörte Bev kläglich sagen: »Aber ich habe schon im Bad nachgesehen.«
    »Okay, fragen Sie den Typen, ob er Ihre Freundin gesehen hat. Sagen Sie ihm, Sie suchen das Mädchen mit den blauen Haaren.«
    In der Dunkelheit kämpfte Greg immer noch mit seinem Manschettenknopf.
    Zu langsam, zu langsam, dachte Miranda gereizt.
    Sie packte sein Hemd, riss es auf und begann ihre Telefonnummer auf seine Brust zu schreiben.

11
    Gott sei Dank war es keine behaarte Brust.
    »Autsch«, flüsterte Greg, der zusammenzuckte, als die Spitze des Füllers sich in seine Haut bohrte.
    »Tut mir Leid.« Also, fertig. Miranda schloss eilig die Knöpfe wieder und flüsterte: »Nehmen Sie das nächste Mal einen Magic Marker mit.«
    »Ich kann den Schmerz aushalten.« Er grinste sie an. »Sie sind es wert.«
    Der Vorhang wurde abrupt zur Seite gezerrt. Miranda sank gegen das Geländer.
    »Oh, um Himmels willen, da bist du ja.«
    Bev klang wie eine Lehrerin, die ein verloren gegangenes Kind auf einem Schulausflug tadelt.
    Adrian, der argwöhnisch über ihre Schulter spähte, fragte: »Was macht ihr zwei denn hier?«
    »Mir war schwindelig.« Miranda sank noch tiefer und winkte entschuldigend in Richtung Party. »Tut mir Leid, es war zu heiß im Zimmer. Ich brauchte frische Luft. Oh«, sie griff sich an den Magen, »mir ist immer noch etwas schlecht.«
    »Sie muss nach Hause«, erzählte Greg ihnen. »Ihr geht es wirklich nicht gut.«
    »Wenn Sie sich übergeben, fühlen Sie sich sofort besser«, drängte Adrian.
    Miranda verdrehte die Augen.
    »Ich glaube nicht.«
    »Versuchen Sie es wenigstens.« Er sah bestürzt aus. »Ach kommen Sie, Sie können jetzt nicht nach

Weitere Kostenlose Bücher