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Glücksgriff

Glücksgriff

Titel: Glücksgriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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er fort war. »Liebes, du musst verrückt sein. Bei Leuten wie Miles Harper bekommt man keine zweite Chance.«
    Miranda goss einen Extraklacks des Conditioners in ihre Hand und fuhr düster mit der Kopfmassage fort. Typisch. Sechs ganze Monate seit ihrem letzten Freund, und nun musste das hier passieren. Vielleicht war es Gottes Wille, sie dafür zu bestrafen, dass sie Greg Bev abgeluchst hatte.
    »Was machst du denn heute Abend?«, beharrte Tabitha mit irritierender Fröhlichkeit. »Nach LA fliegen zur Premiere des neuen Tarantino-Films? Ein gemütliches Abendessen für zwei im Ritz mit Leonardo Di Caprio?«
    »Ich habe Mittwochabend diesen Typen kennen gelernt«, murmelte Miranda. »Es ist unsere erste Verabredung.« Sie brachte es nicht über sich zu sagen, dass sie wahrscheinlich ein paar lauwarme Bier und eine schlaffe Pizza verdrücken würden.
    »Sollte ich schon von ihm gehört haben?«
    »Nein. Er macht in Versicherungen.«
    »Um Himmels willen.« Tabitha brach in Gelächter aus. »Und dafür hast du Miles Harper einen Korb gegeben!« Ziemlich herzlos Mirandas Meinung nach fuhr sie fort: »Ich hoffe nur, er ist es wert.«
    Miranda, die sich plötzlich daran erinnerte, wie unzuverlässig Männer waren und wie oft sie in der Vergangenheit schon im Stich gelassen worden war, fragte sich, ob Greg heute Abend überhaupt auftauchen würde.
    Sie fühlte sich deutlich unbehaglich und flüsterte: »Ich auch.«

14
    Chloe war schnell bewusst geworden, dass sie einen Riesenfehler machte, als sie ihre Mutter anrief. Doch manche Dinge – egal, wie sehr sie sie verabscheute – mussten einfach erledigt werden.
    »Was meinst du damit: Er hat dich verlassen?«, bellte Pamela Greening, als es ihr endlich gelungen war, die Worte herauszustammeln. »Chloe, sei nicht lächerlich, findest du das witzig? Warum, um Himmels willen, sollte Greg dich verlassen wollen?«
    Chloe, die angesichts des Zorns ihrer Mutter verzagte, wagte nicht, ihr von dem Baby zu erzählen. Stattdessen murmelte sie etwas von wegen sie seien nicht miteinander zurechtgekommen und es habe nicht wirklich funktioniert.
    »Mein Gott, der Junge hat Nerven! Warte nur, bis ich den in die Finger kriege, dann wird er schon sehen.«
    »Mum, bitte, du kannst nichts tun«, bettelte Chloe. »Er ist fort. Es ist nicht das Ende der Welt. Ständig gehen Ehen kaputt.«
    »In unserer Familie nicht«, erwiderte ihre Mutter grimmig. »Noch nie in unserer Familie.«
    »Nun, jetzt schon.«
    »Du gibst zu schnell auf, mein Mädchen. Das hast du schon immer getan.«
    »Ach, zum Kuckuck«, schrie Chloe außer sich, »was hätte ich denn tun sollen: ihn anbinden und im Besenschrank einsperren?«
    »Jetzt bist du einfach dumm. Es gibt immer Wege und Mittel, Chloe. Wenn du deinen Mann halten willst, gibt es
immer
Mittel und Wege.«
    Ihre Mutter hatte geklungen, als sei sie saurer auf sie als auf Greg.
     
    Das war gestern Abend gewesen. Und nun sollte es noch schlimmer kommen.
    Als sie um die Ecke bog, erkannte Chloe die vertraute Gestalt ihrer Mutter, die auf dem Bürgersteig vor ihrer Wohnung stand.
    »Mum, das war nicht nötig. Wirklich, mir geht es gut.«
    »Du hast zugenommen.«
    Kein Kuss, keine mitfühlende Umarmung, dachte Chloe. Und auch keine tröstenden Worte.
    Nun ja, das war nichts Neues.
    »Ein bisschen.« Sie zog den Bauch ein, so gut sie konnte.
    »Also dann, wo ist dein Schlüssel? Drei Stunden im Bus hat diese Reise gedauert. Du kannst mir eine Tasse Tee machen, bevor wir zur Sache kommen.«
    »Welche Sache?« Chloe steckte zitternd den Schlüssel ins Schloss. Die Wohnung war nicht furchtbar unaufgeräumt, doch ihre Mutter würde maulen, wenn sie die Töpfe von gestern Abend im Spülbecken entdeckte.
    »Greg natürlich.«
    »Aber …«
    »Versuch nicht, es mir auszureden, Chloe. Dieser Junge hat vor dem Altar etwas gelobt. Eine Ehe ist fürs Leben«, sie wackelte mit dem Finger, »nicht für so lange, wie es ihm passt. Daran muss man ihn erinnern«, sagte sie drohend. »Und wenn du es nicht machst, tue ich es.«
    Chloe war erschöpft nach ihrem langen Arbeitstag. Um sich etwas Luft zum Atmen zu verschaffen, ging sie gleich in die Küche.
    »Ich koche Tee. Wenn du über Nacht bleibst, kannst du mein Bett haben, und ich schlafe auf dem Sofa.« Da ihre Mutter einen kleinen Koffer bei sich hatte, war klar, dass das ihr Plan war. »Aber du wirst Greg keine Standpauke über sein eheliches Gelöbnis halten können«, rief sie über ihre Schulter – ziemlich tapfer für

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