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Glücksgriff

Glücksgriff

Titel: Glücksgriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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was du da machst, und ich möchte helfen.«
    »O nein, das kann ich nicht zulassen!« Miranda zeigte vage in Richtung ihres Bauches.
    »Ich bin schwanger und nicht gelähmt. Das ist eine tolle Farbe.« Nachdem sie kurz die frisch gestrichene Wand bewundert hatte, kletterte Chloe die Leiter hinauf. »Los, ruh dich aus. Iss dein Sandwich und trink deinen Milchshake.«
    Entzückt von diesem Befehl und ganz begeistert von etwas mütterlicher Fürsorge, grinste Miranda sie an.
    »Du klingst ja schon wie eine Mutter.«

22
    Um ein Uhr waren die zweite Wand und der Rest der Decke fertig, und Bev hatte einen ganzen Zweitausend-Worte-Artikel im
Sunday Express
laut vorgelesen, in dem darüber spekuliert wurde, ob Miles Harper und Daisy Schofield noch vor Weihnachten heiraten würden.
    »Sie ist fest entschlossen, und er hält sie hin.«
    Bev hielt die Farbbeilage hoch, sodass sie die Fotos sehen konnten. »Miranda hat ihn vor ein paar Wochen kennen gelernt«, erklärte sie Chloe. »Miles hat sie eingeladen, und Miranda hat abgelehnt, was sie seither jeden Tag bereut hat.«
    »O nein«, Chloe klang mitfühlend.
    »Achte nicht auf sie«, meinte Miranda locker. »Ich habe keine Minute bereut. Ich bin völlig glücklich damit, wie sich die Dinge entwickelt haben.«
    »Auch gut.« Bev nahm ihren Stift und verpasste Daisy Schofield einen Schnurrbart. »Wo du doch seitdem nichts mehr von Miles Harper gehört hast.« Sie betrachtete kritisch das Foto. »Ich denke nicht, dass sie so toll aussieht. Geht es nur mir so, oder hat sie wirklich ein schiefes Gesicht?«
    »Nur weil du ihr einen schiefen Schnurrbart verpasst hast«, entgegnete Miranda.
    »Mein Mann … nun ja, Exmann, wie auch immer«, stammelte Chloe, »fand sie ziemlich toll.«
    Miranda, die an Greg dachte, sagte: »Zeig mir einen Mann, der das nicht findet.«
    »Wann hat er dich denn verlassen?«, fragte Bev, der Takt fremd war.
    »An dem Tag, als ich ihm erzählte, dass ich schwanger bin. Am ersten April«, sagte Chloe trocken.
    »Unglaublich! Was für ein Schuft!« Bev deutete mit den Fingern an, wie sie ihm die Augen ausstach. »Und was macht er jetzt?«
    »Keine Ahnung, ist mir auch egal«, antwortete Chloe nicht ganz wahrheitsgemäß. Sie fuhr mit ihrem Roller über den Farbabstreifer und richtete ihre Aufmerksamkeit auf die dritte Wand.
    »Aber bis du ihm von dem Baby erzählt hast«, beharrte Bev, »wart ihr glücklich verheiratet?«
    Chloe nickte. »Ja.«
    »Ist es wahrscheinlich, dass er seine Meinung ändert und zurückkommt?«
    »Nein.«
    »Hat er eine andere?«
    »Bev, halt den Mund.« Dies war mehr, als Miranda ertragen konnte.
    »Vielleicht mag Chloe nicht darüber reden. Vielleicht regt es sie auf. Du könntest sie zum Weinen bringen.«
    »Schon in Ordnung«, gab Chloe gleichmütig zurück. »Ich glaube, er hat eine neue Freundin. Aber du hast Recht, ich möchte lieber nicht mehr von ihm sprechen.«
    »Siehst du?« Begeistert, weil sie so einfühlsam war, schnipste Miranda mit ihrem Pinsel in Richtung Bev.
    »Nicht weil es mich aufregen würde«, erklärte Chloe. »Ich will nur nicht mehr an ihn denken. Wenn er es nicht wissen will, ist es sein Problem. Aber dies hier« – sie zeigte auf das halb gestrichene Zimmer – »wird mein neues Heim sein, und ich« – sie zeigte auf ihren Bauch – »werde ein Baby bekommen. Und im Moment«, verkündete sie entschlossen, »ist das das Einzige, was mich kümmert.«
    Himmel, so stark und tapfer, dachte Bev, wie eine dieser Heldinnen von Danielle Steel, denen man insgeheim die Zähne einschlagen möchte. Beeindruckt blickte sie Chloe an.
    Miranda, die nie Danielle Steel gelesen hatte und im Ganzen weniger leicht zu beeindrucken war, fragte: »Wie viel war davon jetzt Unsinn? Fünfundsiebzig Prozent, achtzig Prozent?«
    »So ungefähr«, gab Chloe erleichtert zu. »Trotzdem, es wird besser. Vor vierzehn Tagen waren es noch neunzig.«
     
    Miranda verbrachte die nächste halbe Stunde mit Haarewaschen und Föhnen, sodass ihre Frisur weniger stachlig und etwas erwachsener aussah, und ließ sich schminken.
    »Es tut mir Leid, wir sind wohl im falschen Haus«, entschuldigte sich Danny Delancey, als sie die Haustür öffnete.
    »Oh, ha ha.« Warum musste er sich dauernd über sie lustig machen? »Bev hat mich geschminkt. Ist doch okay, oder?«
    »Das Gesicht ist in Ordnung.« Danny trat einen Schritt zurück, um Mirandas Aufmachung von Kopf bis Fuß zu bewundern. »Der Rest hat mich überrascht. Ich versuche herauszufinden,

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