Glücksgriff
haben so lange gewartet«, neckte Greg. »Bist du sicher, du möchtest nicht doch noch bis nächstes Wochenende warten?«
Miranda öffnete noch ein paar Knöpfe. Sie standen nun im Flur, und sie drängte in Richtung der Tür, die noch nicht geöffnet worden war.
»Oh, ich bin mir sicher.«
Ihre Hand landete auf dem Türgriff. Die Tür ging auf, und sie begann ihn nach innen zu drehen.
Ups. Eine Menge Geklapper folgte.
»Schrank für Krimskrams«, murmelte Greg und zog sie wieder heraus. »Falsche Tür.«
»Ich wette, Mata Hari hatte nie solche Probleme.«
»Ich nehme nicht an, dass Mata Hari einen BH Größe 34 A trug.«
»Sie musste auch nicht mit Adrian und seinen Freunden fertig werden.« Miranda öffnete den letzten Knopf seiner Jeans. Sie lehnte sich gegen den Griff der letzten Tür und stieß sie mit der Hüfte auf. »Sie sind doch nicht hier, oder?«
»Hoffentlich nicht«, sagte Greg.
Als Miranda am nächsten Morgen um acht Uhr heimwärts schwebte, ganz leicht im Kopf wegen des Schlafmangels, hoffte sie, dass sie nicht so o-beinig aussah, wie sie sich fühlte.
Ach, was für eine herrliche Nacht.
»Ich muss dich wohl nicht fragen, ob du dich amüsiert hast«, bemerkte Florence mit ihrem üblichen Mangel an Diskretion. Ihre Augen lachten, und sie reichte Miranda einen Becher starken Kaffees. »Seid ihr irgendwo Nettes gewesen?«
Miranda bemühte sich, artig auszusehen.
»Nur ein ruhiger Abend zu Hause.«
»Nicht zu ruhig, hoffe ich. Das ist das Ärgerliche an diesen modernen Wohnungen, die Wände sind so dünn, dass man keine Flasche Aspirin öffnen kann, ohne dass die Nachbarn fragen, ob man Kopfschmerz hat.«
Das mit dem Artigsein funktionierte eindeutig nicht. Miranda schlürfte ihren Kaffee und grinste.
»Ich hatte heute Nacht keine Kopfschmerzen.«
»Es gab einige Anrufe für dich.« Florence rollte geschickt ihren Stuhl zurück und griff nach dem Notizblock. »Deine Freundin Bev hat angerufen und sich gefragt, was du wohl heute machst. Hat gesagt, dass sie vielleicht rüberkommt und dir hilft.«
Miranda machte sich keine großen Hoffnungen; Bevs Hände waren zu perfekt manikürt für handwerkliche Einsätze. Sonntag war traditionell der Tag, an dem sie sich ein wenig hängen ließ, das war alles. Bevs Vorstellung von Hilfe würde darin bestehen herumzulungern, zu loben und ab und zu auf eine schwer zu erreichende Ecke zu zeigen und kenntnisreich zu sagen: »Da hast du was ausgelassen.«
»Okay. Wer noch?«
»Danny Delancey.« Florence hielt den Block auf Armeslänge von sich weg und versuchte, die gekritzelte Nachricht klarer lesen zu können. »Er muss morgen nach New York fliegen, also hat er gefragt, ob du heute Nachmittag das Interview machen könntest.«
»Auf einer Trittleiter mit einem Pinsel zwischen den Zähnen? O ja, hübsch.« Miranda verdrehte die Augen und warf Florence einen misstrauischen Blick zu. »Ich hoffe, du hast nein gesagt.«
»Habe ich nicht, ich sagte, es gehe in Ordnung.« Florence blieb völlig ungerührt. »Sie können es nur heute machen, und du hast sie schon zweimal versetzt. Egal, ich habe ihnen gesagt, sie sollen um fünf kommen, bis dahin bist du fertig.«
»Fünf? Aber ich habe mich mit Greg um sechs verabredet!« Ehrlich, das war unfair. War es Danny Delanceys Lebensaufgabe, ihr allen Spaß zu verderben?
»Liebe wächst mit der Entfernung.« Florence zuckte die Achseln mit einem ärgerlichen Mangel an Interesse. »Ruf ihn an, sag ihm, du triffst ihn um acht.«
»Da hast du was ausgelassen«, sagte Bev, die zu beschäftigt war, eine der Sonntagsbeilagen durchzublättern, um auch nur mit einem falschen Acrylnagel in die richtige Richtung zu zeigen. Stattdessen zog sie die Augenbrauen zusammen und nickte einer entfernten Fläche der Wand hoch über dem Türrahmen zu. »Siehst du? Es ist fleckig geworden.«
»Es wird alles fleckig«, grummelte Miranda. Sie setzte sich auf ihre Leiter und rieb sich das schmerzende Rückgrat.
»Hier ist was drin über die besten Orte, um Männer kennen zu lernen.« Bev richtete sich auf dem mit einem Laken bedeckten Bett auf und warf ein halbes Dutzend
Sunday-Times
-Teile zu Boden. »Darin steht, Gesundheitsfarmen sind gut.« Sie sah interessiert auf. »Ich war noch nie auf einer.«
»Die einzigen Männer, die du dort antreffen würdest, wären übergewichtige, gestresste Geschäftsleute, die von ihren Ärzten gewarnt wurden, sie wären Weihnachten tot, wenn sie nicht vierzig Kilo abnähmen.« Miranda
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