Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Glücksgriff

Glücksgriff

Titel: Glücksgriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
Vom Netzwerk:
zu erinnern, ob Danny die Beifahrertür aufgehalten hatte wie ein Gentleman, als er sie damals vom Salon nach Hause gefahren hatte, oder ob er einfach gesagt hatte: »Es ist offen.« Was ihrer Erfahrung nach heutzutage gang und gäbe war. Wenn Männer sie anblickten, dachte Miranda bedrückt, bestand ihre erste Reaktion nicht darin, mit wunderbaren Manieren zu glänzen, sich an den Hut zu tippen und sie Ma’am zu nennen.
    Sie war keine Scarlett O’Hara.
    Vielleicht hatte das etwas mit dem blauen Haar zu tun.
    Ich könnte es färben, dachte Miranda, und nicht mehr zu Unfällen neigen und lernen, kokette Dinge mit Sonnenschirmchen zu machen …
    »Sie kommen gut miteinander aus«, erklärte Florence zufrieden, als das Auto wegfuhr.
    Chloe hatte sich umgedreht, um ihnen zuzuwinken. Miranda winkte automatisch zurück. Dann wandte sie sich um und runzelte die Stirn.
    »Ja, aber das ist kaum ideal, oder?«
    »Was?«
    »Du mit deiner Kuppelei! Warum sollte sich Danny das Baby eines anderen aufhalsen?« Miranda wies empört mit der Hand aus dem Fenster. »Und warum sollte Chloe überhaupt eine Beziehung wollen? Es ist für beide nicht fair …«
    Sie hielt abrupt inne. Florence lachte.
    »Komm schon! Habe ich gerade angeboten, ihre Flitterwochen zu bezahlen? Sie kommen gut aus, mehr habe ich nicht gesagt. Was hat denn das mit Verkuppeln zu tun?«
    O nein, sie hatte überreagiert. Miranda biss sich auf die Lippe und sah dem verschwindenden BMW nach.
    »Es war mehr dein Blick«, sagte sie. »Ich kenne dich, wenn du auf irgendwelche Ideen kommst.«
    »Hatte doch heute Abend eine tolle, oder?« Florence stieß sie in die Seite. »Danny zu bitten, für einen Abend den Gigolo zu spielen. Komm schon, nächstes Wochenende«, kicherte sie. »Ich kann es kaum erwarten.«
    Mirandas Laune hob sich beim Anblick von Gregs Auto draußen. Während Danny und Chloe um die Ecke verschwanden, hatte sich Greg vom anderen Ende der Straße genähert. Wie ein Staffellauf, dachte Miranda, nur ohne Stab.
    »Ich hol nur meine Sachen«, sagte sie zu Florence und sprang vom Fenstersims herab.
    »Bleibst du heute Nacht bei ihm?«
    »Ist das in Ordnung?« Miranda zögerte. »Wenn du irgendetwas von mir brauchst, bevor ich gehe …«
    Florence sah sie an: begierig wegzukommen. Es war dumm, das wusste sie, aber sie kam sich vor wie eine Vogelmutter, die zusieht, wie ihr Küken sich auf den ersten Flug aus dem Nest vorbereitet. In dem Jahr, in dem sie und Miranda nun zusammenlebten, waren sie sich so nahe gekommen, dass es ihr schwer fiel, sich mit der Möglichkeit anzufreunden, dass Miranda sie verlassen könnte.
    Ich sollte mich für sie freuen, dachte Florence. Sie verliebt sich gerade, vielleicht zum ersten Mal in ihrem Leben. Ich sollte glücklicher sein.
    Oh, aber wenn Miranda sich doch in jemand anderen verliebt hätte.
    »Mir geht es gut«, verkündete sie. Das war lächerlich, ein schwerer Fall von Leeres-Nest-Syndrom, und dabei war sie nicht mal die Mutter des Mädchens.
    Ich werde auch kein leeres Nest haben, erinnerte sich Florence. Miranda ist noch nicht weg. Und dann habe ich immer noch Chloe.
     
    »Party vorbei?«, fragte Greg, als Miranda ihn vor der Tür mit ihrer Übernachtungstasche in der Hand abküsste.
    »Ich dachte, wir würden noch eine feiern, in deiner Wohnung.«
    »War das Danny Delanceys Auto, das ich gerade wegfahren sah? Bist du sicher, dass er nicht ein bisschen scharf auf dich ist?«
    »Wenn er auf jemanden scharf ist, dann ist das Florence’ neue Mieterin.« Miranda fragte sich, warum der Gedanke immer noch an ihr nagte. Entschlossen schob sie ihn weg.
    »Ich dachte, sie zieht erst in einer Woche oder so ein.«
    Miranda stellte sich auf die Zehen und küsste Greg auf den Mund. Die letzten Leute, über die sie jetzt gerade sprechen wollte, waren Danny Delancey und die hübsche blonde schwangere Chloe.
    »Tut sie auch.«
    »Warum war sie dann heute hier?«
    Greg wollte es eigentlich nicht wissen, er war nur höflich.
    »Hat nur beim Streichen geholfen. Kann ich dich jetzt etwas Persönliches fragen?«
    Sie kamen am Auto an. Greg lehnte sich an die noch warme Kühlerhaube und fuhr mit den Fingern über ihre nackte Taille.
    »Wie persönlich?«
    »Äußerst, zutiefst und unverschämt persönlich.«
    Greg zögerte den Bruchteil einer Sekunde.
    »Also dann los.«
    »Tut dir auch alles weh nach letzter Nacht?«
    Aus der Nähe und mit dem letzten Sonnenschein auf ihrem Gesicht konnte er die winzigen, kaum sichtbaren

Weitere Kostenlose Bücher