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Glücksgriff

Glücksgriff

Titel: Glücksgriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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bewunderte ihr Werk.
    Sie hatten sich auf glatt zurückgekämmtes Haar und unechte Bräune wegen dieses Latin-Lover-Aussehens geeinigt, zusammen mit einem marineblauen Blazer über einem weißen Polohemd und Jeans mit Bügelfalten. Die Wirkung war, zusammen mit dem Schmuck und dem Aftershave, genau richtig.
    »Lächeln Sie mich an«, befahl Miranda.
    Danny lächelte wie ein Gigolo, verströmte Charme, Aufrichtigkeit und spielerisches Flirten.
    Irgendwo in der Tiefe ihres Brustkastens machte etwas zing. Sie schüttelte den Kopf und begeisterte sich an der Wirkung.
    »Verdammt, Sie sind gut.«
    »Ich weiß. Erschreckend, nicht wahr?« Er griff nach ihrer Hand und drückte einen warmen, langen Kuss auf ihre Fingerspitzen.
    »O Himmel«, flüsterte Miranda. »Das werden Sie bereuen.«
    »Warum? O Gott …«
    Danny zog eine Grimasse, als der schreckliche Geschmack verspätet seine Zunge erreichte.
    »Was habe ich gerade auf Ihren Kopf geschmiert?« Miranda wedelte fröhlich mit ihren Händen. »Haargel.«
    Danny sah zu, wie sie mit dem Kamm durch ihr eigenes, gelfreies Haar fuhr. Es war fast acht Uhr – Bruce und Verity mussten jede Minute hier sein.
    »Heute Abend sehen Sie den Freund nicht?«
    Den
Freund. Ehrlich, wie abfällig das klang!
    »Er ist weg.« Miranda rieb etwas Rouge auf ihre Wangen und hoffte, sie klänge wie ein Mädchen, das Trennungen locker verkraften konnte. Seit Greg am Mittwoch nach Birmingham gefahren war, vermisste sie ihn schrecklich, zählte praktisch nur noch die Minuten, doch heute war der letzte Abend. Morgen Mittag war er zurück, hurra!
    »Er ist auf einer wichtigen Vertreterkonferenz«, erklärte sie beiläufig. »In Birmingham.«
    Danny klang amüsiert.
    »Das hoffen Sie.«
    »Wovon reden Sie? Natürlich ist er auf einer Vertreterkonferenz.« Miranda funkelte ihn zornig an.
    »Woher wissen Sie das? Er könnte noch eine Freundin irgendwo haben.« Danny zuckte die Achseln. »Ich sage nicht, dass das so ist. Es ist möglich, das ist alles.«
    »Warum machen Sie das andauernd?«, wollte sie wissen. »Was gibt Ihnen das?«
    Er schützte Naivität vor. »Überhaupt nichts. Ich habe nur an einen Artikel gedacht, den ich letztes Jahr über Bigamisten geschrieben habe. Es hat mich einfach verwundert, wie die Ehefrauen keine Ahnung davon hatten, was vor sich ging.«
    Miranda tat er fast Leid. Es konnte nicht viel Spaß machen, einen ekelhaften, misstrauischen Geist zu haben.
    »Schauen Sie, nur weil Sie Journalist sind, müssen Sie nicht immer das Schlimmste von den Menschen denken«, erklärte sie ihm geduldig. »Nicht jeder ist ein Lügner und Betrüger, wissen Sie? Ich nicht, Florence nicht … und Greg auch nicht. Er ist ehrlich und vertrauenswürdig, und wenn er mir sagt, er muss auf eine Vertreterkonferenz in Birmingham, dann glaube ich ihm. Also halten Sie einfach den Mund, ja?«
    »Okay. Tut mir Leid.« Danny schenkte ihr ein zerknirschtes – na ja, leicht zerknirschtes – Lächeln. »Ich darf Mirandas perfekten Freund nicht verleumden, ich darf Mirandas perfekten Freund …«
    »Hören Sie auf!«, schrie Miranda und warf den Kamm nach ihm.
    »Das muss wahre Liebe sein.« Er beäugte ihre rosafarbenen Wangen voll Freude. »Ich wette, Sie wünschten jetzt, Sie hätten nicht so viel Rouge aufgelegt.«
    »Es ist acht Uhr.« Miranda schob ihn zur Tür. »Wir gehen besser. Bruce und Verity werden nicht sehr entzückt sein, wenn sie Sie hier oben mit mir finden.«

25
    Bruce war sowieso nicht sehr entzückt von Orlando. Miranda, die Drinks einschenkte und Tabletts mit Horsd’œuvres herumreichte, konnte nur zusehen und Dannys Leistung bewundern. Er mochte ein Schwein sein, aber wenn es darum ging, die Rolle des jugendlichen Anbeters zu spielen, war er perfekt.
    Florence war auch gut als völlig vernarrte ältere Frau.
    Sogar Chloe leistete ihren Teil und wechselte bedeutungsvolle Blicke mit Danny, wann immer Florence’ Aufmerksamkeit abgelenkt war.
    Wenn Bruce aussah, als ob er auf einer Zitrone herumkaute, dachte Miranda, schien Verity auf einer Zitrone mit einer Made darin herumzukauen.
    »Wir haben zuerst an ein paar Wochen Las Vegas gedacht«, erklärte ihnen Danny strahlend, »und fliegen dann vielleicht nach Miami.«
    »Wenn wir dann noch Geld übrig haben«, warf Florence fröhlich ein.
    Danny drückte ihre Hand.
    »Keine Sorge. Ich habe dir doch gesagt, dass wir uns gegenseitig Glück bringen.« Er wandte sich mit einem warmen Lächeln an Bruce. »Und ich habe im Augenblick eine

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