Glücksgriff
nach ihr griff. »Das kannst du nicht machen!«
Ein kurzer und nicht sehr würdevoller Kampf auf dem Perser folgte. Miranda schrie, während warme Finger sich geschickt unter ihr T-Shirt gruben und … iiih – unter ihren Taillenbund schlüpften.
»Tut mir Leid«, sagte Danny und tauchte triumphierend wieder auf. »Musste sein.«
Grinsend wedelte er mit den zerknüllten Fünfzigern unter Mirandas Nase und hielt sie dann außer Reichweite, bevor sie sie wieder holen konnte.
»Ich hasse dich«, seufzte Miranda. »Jetzt bin ich wirklich blank.«
»Sei nicht traurig, vielleicht lande ich in einer Minute auf der Old Kent Road.« Danny verdrehte die Augen. »Dann schulde ich dir … puh, zwei ganze Pfund.«
»Übrigens habe ich nicht Gel in dein Haar geschmiert.« Miranda zerrte ihr T-Shirt über ihren Bauch. »Es war Superkleber.«
»Hört auf zu zetern, ihr beiden«, befahl Florence, als das Telefon klingelte. »Zumindest während ich am Telefon bin.«
»Vielleicht sollte ich in deinen BH schauen«, meinte Danny. »Du könntest noch Tausende dort versteckt haben.«
Miranda sah ihn errötend und außer Atem an.
»Das würdest du nicht wagen.«
»Willst du wetten? Ach, kannst du ja nicht, oder?« Danny schenkte ihr sein boshaftestes Lächeln. »Ich vergaß, dass du ja gar kein Geld mehr zum Wetten hast.«
»Schwein«, klagte Miranda.
»Miranda!«, mahnte Florence.
»Was denn? Warum kann ich ihn nicht Schwein nennen?«
»Ich denke, Florence spricht von dem Anruf«, warf Chloe ein.
»Oh.« Miranda sah zu Florence, die ihr den Hörer hinhielt. »Wer ist es?«
»Richard Branson möchte wissen, ob du ein paar Riesen leihen willst.« Florence kicherte und tat so, als ob sie das Telefon küsste. »Wer, meinst du wohl?«
Chloe reichte den Hörer an Miranda weiter.
Beim Klang von Gregs Stimme hüpfte Mirandas Herz vor Freude.
»Klingt ja lebhaft«, bemerkte er. »Was ist los?«
»Ich verliere gerade beim Monopoly. Vor allem, weil ich von Schummlern umgeben bin.« Miranda sah mit schmalen Augen zu Danny. »Wie ist es mit dir?«
»Einsam! Ich vermisse dich«, stellte Greg fest.
»Oh!« Überwältigt von diesem Geständnis, versuchte Miranda ihren Mund abzuschirmen, sodass Danny nicht mithören konnte. »Ich vermisse dich auch!«
»Das ist ja so romantisch«, seufzte Danny, umklammerte Chloes Schulter und schüttelte den Kopf. »Hat jemand ein Taschentuch?«
»Du wirst vielleicht eins brauchen« – diesmal bedeckte Miranda den Hörer –, »um das Blut abzuwischen.« Sie wandte ihre Aufmerksamkeit wieder Greg zu. »Tut mir Leid. Manche Leute haben aber auch einen zu kindischen Humor. Wo bist du denn gerade, feierst du irgendwo das Ende der Konferenz?«
»Besser. Tankstelle Newport Pagnell auf der M1.«
Miranda kreischte auf.
»Du machst Witze! Was machst du da?«
»Oh, oh.« Danny stützte sich auf einen Ellbogen auf. »Er hat eine andere kennen gelernt. Er ruft von Gretna Green aus an, um ihr mitzuteilen, dass er gerade geheiratet hat. Sie heißt Susie und ist eine Stripperin – autsch.«
Miranda trat nach ihm. Hielt er sich denn wirklich für witzig?
»Ich konnte es keine Minute länger aushalten«, sagte Greg. »Wir sind vorhin alle in einen Club gegangen. Du hättest die anderen sehen sollen, die alles, was einen Rock trägt, angequatscht haben. Sie wollen nur eine Schnalle für eine Nacht aufreißen und sie flachlegen. Ich habe sie verlassen«, fuhr er fort. »Das mag ihre Vorstellung von Spaß sein, meine ist es nicht.«
»Du bist also auf dem Heimweg«, rief Miranda. »Oh, das ist toll! Wie lange wirst du hierher brauchen?«
»Ich hole dich um elf ab.« Greg klang, als ob er lächelte. »Natürlich nur, wenn du es willst.«
»Ich will es. Oh, ich will es wirklich.« Miranda strahlte, sie konnte einfach nicht anders. Sie wünschte, sie könnte verführerische, süße Nichtigkeiten ins Telefon schnurren, doch es war schwer, verführerisch zu schnurren, wenn man so ein offen belustigtes Publikum hatte.
»Ich liebe dich«, sagte Greg.
»Mm. Ich dich auch.«
Er lachte.
»Du kannst nicht reden?«
Auf der anderen Seite des Tisches tat Danny so, als ob er Geige spielte.
»Das kann man wohl sagen.«
»Okay, egal. Bis bald.«
»Ich hoffe ehrlich, dass es nicht Richard Branson war«, meinte Danny, nachdem sie aufgelegt hatte.
»Ich brauche keinen Kredit mehr.« Miranda schenkte ihm ein süßes, sorgloses Lächeln. »Ich bin draußen, bankrott. Ihr drei könnt ohne mich weitermachen. Und du«,
Weitere Kostenlose Bücher