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Glücksgriff

Glücksgriff

Titel: Glücksgriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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Tom ruhig. »Viel lieber.«
    »Ich kann keine Tarantella mehr.« Florence’ Ton war noch aufsässig. »Ich kann mich nicht drehen.«
    Tom, der ihre Schwäche spürte, hob fragend eine Augenbraue.
    »Kannst du schlurfen?«
    »O ja, ich kann schlurfen.«
    Er nickte zufrieden, griff nach unten und legte die Arme fest um Florence’ Taille.
    »Das wird reichen.«
     
    »Wie wär’s mit einem Bop?«, fragte Buzz.
    »Warum nicht?« Chloe schüttelte ihr Haar aus und stand auf. »Aber wenn du wieder versuchst, meinen BH zu öffnen, muss ich dich leider umbringen.«
    Er grinste. Chloe war in Ordnung.
    »Du bist eine schwangere Frau. Ich habe nämlich auch ein paar Skrupel.«
    »Du überraschst mich«, gab Chloe zurück.
     
    Der Anblick von Florence und Tom, die zusammen tanzten, brachte das Fass für Miranda zum Überlaufen. Gerade hatte sie noch fröhlich im Brunnen umhergeplanscht, nun saß ein Kloß von der Größe des Felsens von Gibraltar in ihrer Brust und wollte raus.
    Schlurf, schlurf, machten Toms Füße in perfektem Takt mit Florence’. Er lächelte auf sie hinab, sagte etwas und brachte sie zum Kichern. Und Florence genoss es; ihr Blick sagte alles. Mit ihrer neuen Kurzhaarfrisur, ihrem frechen Hut und ihrem fließenden Kleid aus violetter Seide mit blutroten Orchideen sah sie fabelhaft aus. Und so glücklich, dass Miranda weinen wollte.
    Im nächsten Moment erkannte sie zu ihrem Entsetzen, dass sie wirklich weinte. Heiße Tränen liefen wie Lava über ihre Wangen, und nichts konnte sie aufhalten. O Gott, bitte lass niemanden mich so sehen …
     
    Tom Barrett, dessen schneeweißer Chorrock sich in der Brise bauschte, tanzte mit Bev. Tony Vale, der immer noch seine Blues-Brother-Brille und seinen Anzug trug, zusätzlich aber jetzt auch noch Florence’ blumengeschmückten Samthut, hatte Chloe dazu überredet, einmal um den Garten herum zu tanzen.
    »Sie ist nicht drinnen«, sagte Danny. »Ich kann sie nirgends finden.«
    Fenn runzelte die Stirn.
    »Sie wäre nicht gegangen, ohne es uns zu sagen. Und ihre Tasche ist noch da.«
    Leila, die sich gerade eine weitere Zigarette anzündete, sagte vage: »Als ich vorhin auf dem Klo war, hat jemand in einer der Kabinen geweint.«
    Fenn starrte sie an.
    »War es Miranda?«
    »Wie soll ich das wissen? Ich konnte nur die Füße sehen. Grüner Nagellack mit lila Glitzer.« Leila blies Rauch aus und zog ein Gesicht. »Ich meine, völlig passé.«
    »Das waren Mirandas Völlig-passé-Zehen«, sagte Fenn wütend. »Warum hast du es uns nicht früher gesagt?«
    Leila sah erstaunt aus.
    »Ihr habt nicht gefragt.«

37
    Miranda saß im Schneidersitz auf dem Klodeckel und presste eine leere Flasche an ihre Brust.
    »Komm, Miranda, ich weiß, dass du da drin bist. Mach sofort die Tür auf.«
    Es war Dannys Stimme. Und er klang herrisch.
    Verdammter herrischer Danny Delancey, dachte Miranda, die den Kopf zurücklegte und die letzten lauwarmen Tropfen Wein austrank. Nun, sollte er doch so herrisch sein, wie er wollte. Sie hatte keine Angst.
    Sie würde auch die Tür nicht aufmachen.
    »Miranda.«
    »Danny«, machte sie ihn nach.
    »Also noch am Leben.« Er klang erleichtert. »Sperr die Tür auf, Miranda.« Pause. »Wir machen uns Sorgen um dich.«
    »Gibt keinen Grund dazu.« Sie schüttelte so heftig den Kopf, dass sie fast von dem hölzernen Klodeckel rutschte. Tja, sehr gut poliert, äußerst gefährlich … ich könnte das Hotel dafür anzeigen. Sie gewann ihr Gleichgewicht wieder und sah zur Tür. »Außerdem darfst du gar nicht hier sein, das ist das Damenklo. Und du bist ein Mann.«
    »Wahrscheinlich das Netteste, was du je zu mir gesagt hast.« Danny klang belustigt. »Sperr die Tür auf, sei brav.«
    »Gott«, grummelte Miranda. »Nerv, nerv, nerv. Oh, und übrigens … nein, ich will nicht.«
    »Gut.«
    Kurz darauf schrie sie auf, als er sich über die Trennwand fallen ließ.
    »Für wen hältst du dich?«, fragte Miranda empört. Sie versuchte aufzuspringen, doch zwanzig Minuten im Schneidersitz auf einem Klo hatten ihre Knie und Knöchel in Mitleidenschaft gezogen. Sie jammerte vor Schmerz und musste sich an Dannys Arme klammern, so wie Florence sich vorhin an Tom geklammert hatte.
    »Au, au, meine Beine, au …«, stöhnte Miranda und verdrehte vor Schmerz die Augen. Plötzlich wurde sie hochgehoben und herumgedreht und wieder abgesetzt. Der Schmerz war verschwunden, obwohl ihre Fußsohlen immer noch wie von Nadelstichen summten. Sie öffnete vorsichtig die Augen und

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