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Glücksgriff

Glücksgriff

Titel: Glücksgriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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vorbeischlurfte, der einen Umschlag an sich presste und auf das Postamt am Ende der Straße zusteuerte. Es war ein heißer, sonniger Sonntagnachmittag, doch die Kapuze des Anoraks war hochgezogen und fest ums Gesicht geschnürt. Einer von diesen Fürsorgetypen, dachte Danny. Mit einer morbiden Angst vor Regen.
    Doch er hatte im Moment andere Dinge im Sinn. Zum Beispiel wie viel länger man noch vernünftigerweise von ihm erwarten konnte, Miranda abzuwehren, wenn sie sich mit der Zärtlichkeit einer Scud-Rakete auf ihn stürzte.
    »Oder war das dein Bestes?«, fragte sie nun, wackelte wütend mit dem Finger. Sie klang wie eine sarkastische Lehrerin. »Vielleicht ja, und du bist nur ein hoffnungsloser Küsser.«
    Gut. Danny, der jetzt jenseits allem Erträglichen aufgestachelt war, nahm sie in die Arme und gab ihr, was sie wollte. Innerhalb von Sekunden seufzte und wand sie sich vor Lust hilflos an ihm wie ein ekstatisches Kätzchen. Genauso abrupt löste er sich von ihr.
    Also, wirklich, von wegen hoffnungsloser Küsser.
    »Wow«, keuchte Miranda atemlos. »Das war schon besser.«
    Danny nahm dieses Kompliment mit einem kurzen Nicken entgegen. Obwohl es von jemandem kam, der sturzbetrunken war.
    »Danke.«
    »Ich liebe dich.« Der Wein befand sich nun wohlbehalten in ihrem Blut. Sie konnte alles sagen,
alles

    »Miranda, nicht.«
    »Aber ich liebe dich.«
    »Tust du nicht.« Himmel, dachte sie, dass dies leicht für ihn war?
    »Das Haus ist leer.« Sie fuhr mit den Fingern verlockend über sein Hemd. »Sollen wir reingehen?«
    »Warum?«
    Miranda verdrehte die Augen angesichts seiner Blödheit.
    »Wir könnten ins Bett gehen.«
    Mach das nicht, dachte Danny.
    »Warum?«
    »Nun, ja, erst mal, um Sex zu haben.« Sie klopfte ihm spielerisch auf den Arm. »Und dann vielleicht ein bisschen schlafen, dann etwas zu essen, gefolgt von – mit ein bisschen Glück – von noch mehr Sex. Wie fändest du das?«
    Um Himmels willen, was dachte sie, wie er das fände?
    »Was ist mit dem Schwur ewigen Zölibats?«
    Miranda sah entsetzt drein.
    »O nein, ich habe meine Meinung darüber völlig geändert.«
    Gib mir Kraft, flehte Danny insgeheim. Laut sagte er: »Keine gute Idee.«
    Er schüttelte den Kopf. Miranda starrte ihn an.
    »Komm, es ist eine glänzende Idee! Warum können wir nicht? Schüttel nicht so den Kopf und sag mir, warum nicht!«
    »Weil«, sagte Danny langsam, »du zu viel getrunken hast. Und du würdest es am Morgen nur bereuen.«
    »Ich würde es nicht bereuen«, jammerte Miranda.
    »Doch.«
    »Warum, weil du eine Niete im Bett bist? Ist es das?« Sie wurde wieder munter und erinnerte sich, dass dieser Trick noch vor ein paar Minuten wunderbar funktioniert hatte. »Warum würde ich es bereuen, Danny? Weil du beim Sex noch schlechter bist als beim Küssen?«
    Mist, er lächelte sie an. Es würde nicht funktionieren.
    »Möglicherweise«, antwortete Danny.
    »Aber ich will Sex mit dir haben!« Miranda hämmerte nachdrücklich auf das Lenkrad.
    »Nicht mit mir«, entgegnete Danny ruhig, der sah, dass der Typ mit der türkisfarbenen Kapuze seinen Brief eingeworfen hatte und nun wieder auf sie zu schlurfte. »Im Moment würde es jeder für dich tun. Du versuchst nur, Greg zu bestrafen, weil er dich verletzt hat. Und dir zu beweisen, dass du über ihn hinweg bist.«
    Autsch.
    »Na, und wenn es so ist?«, flehte Miranda. »Ist das kein guter Grund?«
    »Süße, das ist ein schrecklicher Grund.«
    »Du bist ein Spielverderber.« Sie klammerte sich an ihn, und ihr leerer Magen gab ein fruchtbares Knurren von sich.
    Schlurf, schlurf. Der Mann mit der Kapuze kam langsam am Auto vorbei.
    »Komm, ich mach dir ein Schinkensandwich.« Danny tätschelte ihr den Arm und öffnete die Tür.
    »Gib mir erst noch einen Kuss. Ich fühle mich elend.«
    Mit übermenschlicher Beherrschung gehorchte er ihr.
    »Ich komme nur rein, weil ich sicher gehen will, dass du nicht die Küche anzündest«, sagte Danny zu ihr. »Sobald du mit deinem Sandwich fertig bist, bin ich weg.«
     
    Als Bruce wieder in seinem Auto saß, sah er zu, wie die beiden zusammen im leeren Haus verschwanden. Mirandas Kopf lehnte an Orlandos Schulter, sein Arm lag um ihre Taille. Es war offensichtlich, was sie vorhatten.
    Verdammt, was würde er jetzt nicht für eine Kamera geben? Trotzdem würde er Florence dazu bringen, ihm zu glauben, wenn er ihr erzählte, was er gesehen und gehört hatte.
    Bruce lächelte zufrieden. Wunderbar. Und dank der kleinen Schlampe

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