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Glücksgriff

Glücksgriff

Titel: Glücksgriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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Mund zuckten, als er sich an die Reaktionen seiner Nachbarn erinnerte, die ihn in dem Sweatshirt gesehen hatten, das Chloe bei Mothercare gekauft hatte.
    In diesem Augenblick wusste es Miranda.
    »Das gelbe Sweatshirt«, rief sie aus, »mit der rosafarbenen Schrift drauf.«
    »Kann sein«, gab Fenn zurück.
    Miranda klatschte begeistert in die Hände; sie konnte es förmlich vor sich sehen. Fenn Lomax, der aus seinem schwarzen Lotus stieg und ein pastellfarbenes Sweatshirt mit dem Slogan
Ich bin nicht fett, ich bin schwanger
trug.
     
    Das Haus in Hampstead Heath war ein Traum. Es war in jeder Hinsicht vollkommen, von den aufeinander abgestimmten Bäumchen bis zu der in toskanischem Stil und mit Marmor eingerichteten Küche von der Größe eines Tennisplatzes in unwiderstehlichen Kupfer- und Blautönen.
    Der Makler sagte dauernd, was für ein fabelhafter Besitz es sei. Fenn konnte nur nicken, er konnte keinen Makel daran entdecken.
    »Es gibt großes Interesse, wie Sie sich sicher denken können«, sagte der Makler zu ihm, als sie gingen. »Ich bin sicher, Sie möchten ein Angebot machen.«
    Ich könnte hier den größten Fehler meines Lebens begehen, dachte Fenn. Ich muss verrückt sein.
    Laut sagte er: »Nein, danke.«

40
    Drei Wochen später zog Fenn in seine neue Wohnung. Am nächsten Tag fuhr er seine überglückliche junge Kollegin von der Arbeit nach Hause.
    »Das ist super«, rief Miranda aus, als er ihr auf seine beiläufige Art mitteilte, dass sie, da er ja praktisch an ihrem Haus vorbei müsse, dies genauso gut immer machen könnten. »Keine Kämpfe und kein Zerquetschtwerden mehr in der U-Bahn! Und ich werde acht Pfund in der Woche an Fahrgeld sparen … Wahnsinn, ich werde reich sein!«
    Es war also eine Erleichterung. Miranda wurde zur Arbeit und wieder zurück chauffiert und sparte acht Pfund in der Woche. Er dagegen hatte eine teuflisch teure Wohnung in Holland Park ohne Swimmingpool, ohne Garten und mit einer wahrhaft grauenvollen Ausstattung aus den sechziger Jahren gemietet. Selbst die Nachbarn waren unfreundlich und betrachteten den langhaarigen Promifriseur eindeutig als unerwünschtes Mitglied ihrer exklusiven Enklave.
    Doch er hatte sich gezwungen gefühlt, das Anwesen trotzdem zu mieten, aus Gründen, die so durchsichtig und peinlich waren, dass er sie keiner Menschenseele gestehen konnte.
    »Ich dachte, du hättest dein Herz an Hampstead gehängt.« Miranda, die ihre Tasche durchwühlte, bot ihm eine Lakritze an. »Warum hast du dich stattdessen für Holland Park entschieden?«
    Auf keinen Fall würde er das Miranda erzählen.
    »Ich dachte, wenn ich nach Holland Park zöge, könnte ich dich jeden Morgen mitnehmen. So könntest du nicht mehr zu spät kommen«, erwiderte Fenn. »Und wir würden uns nicht mehr deine bizarren Ausreden anhören müssen.«
    Stimmte natürlich nicht, kam der Wahrheit aber nahe. Näher, als Miranda jemals erfahren würde. Fenn bog in Tredegar Gardens und hielt vor Florence’ Haus.
    »Du hast getan, als seist du ein brummiger alter Knochen«, sagte Miranda lächelnd zu ihm, »aber tief drinnen hast du ein Herz.«
    Sie sammelte ihre Habseligkeiten zusammen, quetschte das Päckchen Lakritze wieder in ihren Beutel und jonglierte mit Sonnenbrille, einer Coladose und einem Schlüsselbund.
    »Wie geht es Florence?«, fragte Fenn beiläufig.
    »Super! Die Leute machen ihr ständig Komplimente wegen ihrer Frisur.«
    Er zögerte. »Ich habe sie seit der Hochzeit nicht mehr gesehen.«
    »Natürlich nicht.« Miranda runzelte die Stirn und konzentrierte sich darauf, die Schnur an ihrer Sonnenbrille von dem Ring an ihren Schlüsseln zu entwirren. »Mist, wie ist mir das wieder gelungen?«
    Egal, dachte Fenn, wie schaffst du es nur, einen Wink von dieser Größe nicht zu begreifen?
    »Nun«, fuhr er verzweifelt fort, »es freut mich, dass es ihr gut geht.«
    Ja, geschafft! Triumphierend hängte sich Miranda die Brille um den Hals und winkte ihm mit den Schlüsseln zu.
    »Danke fürs Mitnehmen, du bist ein Schatz. Ich würde dich ja zu einem Drink reinbitten – Florence würde dich gerne sehen –, aber ich weiß, du gierst schon danach, wieder in deine neue Wohnung zu kommen.«
    Langsam atmete Fenn aus.
    Mission erfüllt. Wurde auch Zeit.
    »Natürlich«, erwiderte er mit einem sorglosen Achselzucken. »Trotzdem, die Wohnung läuft mir doch nicht weg, oder? Zwanzig Minuten können nicht schaden.«
    Chloe döste auf der Liege im Garten und sog die letzten Strahlen der

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