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Glückskekse

Titel: Glückskekse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Bauer
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Cafe ankomme, winkt Torben mir schon von einem Strandkorb in Sonnenlage lächelnd zu.
    „Hallo, Leo, schön, dass du da bist“, scheint er sich ehrlich zu freuen und begrüßt mich mit Küsschen links und Küsschen rechts. Ich erwidere die Begrüßung genauso herzlich, wenn auch etwas unbeholfen.
    „Freut mich auch, dich zu sehen“, lächle ich ebenfalls und wir setzen uns zusammen in den Korb. „Nettes Plätzchen hast du hier gefunden.“
    „Für den Besten nur das Beste“, scherzt er und entlockt mir damit eine aufsteigende Röte und ein albernes Kichern. Ich bin froh, dass mich die Bedienung aus dieser etwas unangenehmen Situation rettet und uns nach unseren Wünschen fragt.
    „Ich hätte gerne eine Eisschokolade und ein Stück von eurer Quark-Sahne-Torte mit Clementinen“, bestelle ich und Torben ordert für sich nur ein Kännchen Kaffee.
    „So, so, du bist also ein ganz Süßer was“, neckt er mich schon wieder, was ihm einen leichten Schlag in die Seite einbringt.
    „Wenn du willst, dass ich die ganze Zeit mit einem roten Kopf hier sitze, dann mach ruhig weiter so.“
    „Sorry“, lacht er leise, „aber du bist echt niedlich. Aber gut, Spaß beiseite. Wie geht es deiner Hand? Schmerzen? Irgendwelche Probleme?“, will er wissen.
    „Alles Bestens. Bei der fachmännischen Behandlung. Nein wirklich, ich hab keine Probleme. Außer dass es unter dem Gips manchmal wie Hölle juckt.“
    „Da kann man leider nicht viel machen. Als kleinen Tipp vielleicht … eine Stricknadel von deiner Mutter und ganz vorsichtig unter den Gips geschoben, kann Wunder wirken.“
    Lachend sitze ich neben ihm und klopfe mir auf die Schenkel.
    „Warum lachst du mich denn jetzt aus?“, fragt er ein bisschen beleidigt.
    „Ich lach dich nicht aus“, erwidere ich, als ich mich so einigermaßen wieder eingekriegt habe, „aber der Gedanke, meine Ma mit Stricknadeln und mir einen Schal oder Pullover zu machen, ist einfach zum Lachen.“ Auf seinen fragenden Blick hin, erzähle ich ihm, was meine Eltern machen.
    „Ach so, dann bist du also bei deinen Eltern angestellt?“
    „Genau, deshalb brauch ich ja auch keine Angst um meinen Job zu haben. … Ah, jummy, da kommt unsere Bestellung!“ Gierig stürze ich mich erst auf mein Getränk, bevor ich ganz genüsslich den ersten Bissen meiner Torte in den Mund schiebe. Mit geschlossenen Augen lasse ich den Kuchen auf meiner Zunge zergehen. „Guuuut!“
    Räuspernd meldet sich Torben zu Wort. „Also, wenn ich schwul wäre, würde ich mit Sicherheit zu sabbern anfangen. Das, was du da veranstaltest, sieht unwahrscheinlich erotisch aus.“
    Fast schlagartig öffnen sich meine Augen und sehen ihn … entsetzt? … verletzt? … ungläubig? … an.
    „Du … du … bist …“, stammelnd versuche ich, mich zu artikulieren. Schlucke noch einmal schwer und besinne mich wieder meiner Muttersprache. „Du bist nicht schwul?“, bringe ich tatsächlich eine grammatikalisch einwandfreie Frage zustande.
    „Nein“, nimmt Torben meine sichtbare Verwunderung grinsend zur Kenntnis, „bin ich nicht. Komme ich dir so vor?“
    „Na ja, … Ja, irgendwie schon“, nicke ich. „Deine Art … wie du sprichst und dich bewegst. Ich habe wirklich gedacht … und du hast mir im Krankenhaus direkt deine Karte gegeben …“
    Ein wenig traurig sieht Torben mich an. „Und jetzt bist du enttäuscht, richtig?“
    Grübelnd sitze ich da. Torben hat mit keinem Wort erwähnt, dass er auf Männer steht. Ich habe es einfach so angenommen. Vielleicht auch, weil ich mir gewünscht habe, dass mich jemand von einem ganz gewissen Blonden ablenkt.
    „Nein“, schüttele ich bestimmend den Kopf, „nur überrascht. Aber wenn du auch möchtest … ich wäre gerne dein Freund. Dein „Nur-So-Freund“. Ganz ohne Hintergedanken.“
    „Gerne“, strahlt er mich an, „weißt du, als ich dich behandelt habe … du warst mir gleich sympathisch. Trotz der Schmerzen, die du mit Sicherheit hattest, warst du dennoch fröhlich. So etwas erlebe ich nur selten, vor allem um diese Uhrzeit. Und glaub ja nicht, dass ich meine Visitenkarte und Nummer an jeden vergebe. Mit Sicherheit nicht. Das kommt nur sehr, sehr selten vor. Eigentlich …“, überlegend tippt er sich an die Nase, reibt einmal drüber und sieht dabei aus wie „Wickie“ von den starken Männern, dann grinst er und meint, „eigentlich hab ich sie erst einmal vergeben!“
    „Oh“, grinse ich jetzt ebenfalls, „dann fühle ich mich geehrt.“
    In stiller

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