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Glückskekse

Titel: Glückskekse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Bauer
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Anfragen, bei welcher Agentur ihr zu buchen seid. Alle wollen euch sehn“, sprudelt sie fast über und auch Pa nickt wie wild.
    Ich kann einfach nicht mehr und so tut es mir auch nicht leid, dass ich die beiden jetzt ziemlich rüde anfahre.
    „Das ist ja so toll“, äffe ich ihr nach und fuchtele noch wie wild mit den Händen. Mach so richtig schön auf tuntig, „aber auf mich müsst ihr da leider verzichten. Aber fragt doch einfach Gabriel, der scheint für Geld ja alles zu machen!“, sage ich mit eiskalter Stimme.
    Entsetzt sehen die drei mich an.
    „Leo …“ beginnt Ma, doch ich fahre ihr gleich über den Mund.
    „Frag jetzt nicht wieder, was mit mir los ist. Dass Gabriel ständig auf meinen Gefühlen herumtritt, ist mir ja schon klar. Ich hatte allerdings gehofft, dass es besser wird. Na ja, so kann man sich täuschen. Dass euch jedoch die Show und alles drum herum wichtiger ist als ich, hätte ich nicht gedacht.“
    Mit diesen Behauptungen lasse ich sie einfach stehen, reiße die schwere Tür auf und laufe die Treppen runter. Pa ist der erste, der sich von den Vorwürfen erholt und ist mir nach.
    Doch ich bin schon zu weit für ihn. Ich kann noch hören, wie er nach mir ruft und mich auffordert, doch endlich stehen zu bleiben. Aber Pustekuchen. Fast bin ich noch gewillt, mich umzudrehen und ihm ganz gepflegt meinen Mittelfinger zu zeigen, aber noch ist mein Respekt zu ihm nicht ganz verflogen.
    Ich bin grad um die Ecke und habe echt Glück, dass dort ein freies Taxi steht.
    Schnell springe ich rein, nenne dem Fahrer das Hotel und bitte ihn dort, auf mich zu warten.
    In meinem Zimmer greife ich mir schnell Handy, Geldbörse und MP3-Player, schmeiße den Schlüssel aufs Bett und mache mich geschwind wieder zum Taxi auf.
    Der gute Mann bringt mich in einer wirklich halsbrecherischen Fahrt zum Bahnhof. Ich bedanke mich bei ihm und zahle neben dem normalen Preis noch ein fürstliches Trinkgeld.
    Da steh ich nun, ganz alleine in München auf dem Hauptbahnhof und fühle mich so einsam und verlassen. Alle Menschen, dir mir etwas bedeuten, haben mich betrogen.
    Im Moment gibt es für mich nur einen einzigen Anlaufpunkt, bei dem ich weiß, dass ich dort ein wenig Ruhe und Frieden finden kann.
    So gehe ich zum Schalter und kaufe mir eine Fahrkarte nach Köln.
    „Da haben Sie wirklich Glück, junger Mann, wenn Sie sich nämlich beeilen, dann schaffen Sie noch den nächsten ICE. Ansonsten müssen Sie fast zwei Stunden warten.“
    Ich schaffe es wirklich noch und nach einigem Suchen finde ich sogar meinen Platz. Geschafft schließe ich meine Augen, werde jedoch gleich wieder von meinem Handy aus der Ruhe gerissen.
    Ein Anruf von Ma … ich drücke sie weg!
    Ein Anruf von Pa … auch ihn drücke ich weg!
    Dann einer von Gabriel … scheint so, als wenn sie sich abwechseln … doch auch der Anruf wird weggedrückt!
    Ich will mit keinem der dreien reden.
    Somit stelle ich mein Telefon auf stumm. Doch leider vibriert es auch, wenn ich eine Kurznachricht erhalte. Ich will ja nicht sagen, dass es ein unangenehmes Gefühl ist, wenn es dauernd in der Hosentasche summt, dennoch habe ich kein Interesse daran, mich in irgendeiner Form mit ihnen auszutauschen. Somit schalte ich den Kasten einfach aus.
    Endlich habe ich Ruhe!

Kapitel 15
    Ich habe den Zug wirklich noch geschafft und sitze nun, dem goldenen Plastikkärtchen meiner Eltern sei Dank, in der ersten Klasse etwas abgeschottet für mich alleine. Ich will jetzt auch niemanden sehen.
    Nachdem mir die überaus nette und schnuckelige Zugbegleitung noch ein paar Snacks, Getränke und die aktuelle Tageszeitung gebracht hat, habe ich ihn gebeten, mich doch bitte nicht mehr zu stören.
    Nur noch einmal und zwar kurz vor Köln, damit ich zum einen nicht verpasse, auszusteigen und zum anderen, um kurz bei Oma und Opa anzurufen.
    Tatsächlich kriege ich von der ganzen Zugfahrt nichts mit. Der ganze Tag, meine Flucht und nicht zuletzt das monotone Rattern der Räder lassen mich wohl ziemlich schnell einschlafen.
    „Hallo“, schüttelt mich eine Hand vorsichtig an der Schulter. Verschlafen blinzele ich und muss mich erst einmal orientieren, wo ich überhaupt bin. Doch das nette Lächeln und ein frischer Kaffeeduft bringen mich wieder zurück.
    „Hallo“, krächze ich und muss mich, während ich mich etwas stöhnend wieder in eine aufrechte Sitzposition bringe, erst einmal räuspern, „sind wir schon da?“
    „Nein, noch nicht ganz. Aber ich dachte, Sie möchten vielleicht

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