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Glückskekse

Titel: Glückskekse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Bauer
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Erzählung sitze ich angespannt auf dem Bett. Muss das Gehörte erst einmal verarbeiten.
    „Willst du nichts dazu sagen oder Fragen stellen?“, fragt Gabriel vorsichtig.
    „Doch … eigentlich will ich so vieles fragen. Aber eins will ich als erstes wissen … liebst du mich wirklich?“
    „Ja, von ganzem Herzen. Hast du dir noch nicht deinen Ring angesehen, den ich dir auf der Modenschau angesteckt habe?“
    „Nein, was soll denn da besonderes dran sein? Ich dachte, der gehört zur Requisite. Ich wollte den schon zurückgeben, aber durch meine überhastete Abreise habe ich es ganz vergessen.“
    „Dann schau mal nach!“, fordert Gabriel mich intensiv auf.
    Aufgeregt streife ich den Ring von meinem Finger und lese, was auf der Innenseite eingraviert ist.
    *Ich liebe dich Gabriel*
    und dazu das Datum von dem Tag, an dem wir uns das erste Mal gesehen haben.
    „Gabriel“, hauche ich ganz leise und kann merken, wie sich Tränen in meinen Augen sammeln, „Du meinst es wirklich ernst?“
    „Ja“, kommt die schlichte Antwort von ihm.
    Ich weiß gar nicht, was ich darauf antworten soll. Deshalb beschränke ich mich erst einmal darauf, ihm noch einige Fragen zu stellen.
    „Was haben meine Eltern mit der ganzen Sache zu tun?“
    „Deine Eltern … dir ist ja sicherlich aufgefallen, dass wir uns ganz gut verstehen.“
    „Ganz gut ist ja wohl leicht untertrieben. Ich hatte ja manchmal das Gefühl, dass ich bei euch dreien nur geduldeter Gast bin“, falle ich ihm leicht schnaubend ins Wort.
    „Okay, dann anders formuliert. Durch mein Gespräch damals mit deinem Vater haben wir uns kennengelernt und waren uns gleich sympathisch. Bei deiner Mutter hatte es einen Tick länger gedauert. Dennoch, als es bei uns beiden irgendwie nicht weiterkam, haben sie mir geholfen. Dein Vater hat mich gefragt, ob ich auf der Modenschau mitlaufen würde. Und mir nebenbei erzählt, was er da so vorhat. Ich war mir absolut nicht sicher, ob dass das Richtige für mich ist und vor allen Dingen, ob ich dir da unter die Augen treten kann.
    Als du mich am Flughafen jedoch geküsst hast, da wusste ich, dass ich die Chance nutzen sollte. Dass das mit der Schau dann so in die Hosen ging, konnte ja niemand ahnen.“
    „Ich bin mir da ziemlich blöd vorgekommen. Erst konnte Pa mir nie sagen, wer mein Partner wird und dann tauchst du auf. Und als du mir dann noch den Ring gegeben hast, da hab ich mich wirklich verscheißert gefühlt.“
    „Das glaube ich dir gerne. Aber gib deinen Eltern nicht die Schuld daran. Die trifft ganz alleine mich. Und das mit dem …“, er macht in der Luft Gänsefüsschen, „Antrag war meine Idee. Ich hatte mich so gefreut, als du ihn angenommen hast. Doch als wir hinter der Bühne waren, da bist du eiskalt gewesen und hast dich ja auch gleich, nach wüsten Beschimpfungen, aus dem Staub gemacht.“
    „Was hättest du denn an meiner Stelle gemacht?“, brause ich auf. „Du gibst mir den Ring und hinter der Bühne fällst du diesem Conny um den Hals und küsst ihn auch noch.“
    „Ganz ruhig, Leo, Schatz. Conny ist ein ganz lieber Freund. Ich kenne ihn schon aus der Grundschule und habe ihn seit langer Zeit das erste Mal wieder gesehen. Ich hab mich so gefreut.“
    „Aber musst du ihn denn gleich küssen?“
    „Das war einfach so ein Reflex. Soll nicht wieder vorkommen. Aber bei ihm solltest du auch keine Angst haben. Er ist hetero, in einer festen Beziehung und hat eine ganz bezaubernde Tochter … die du übrigens kennst und von der ich dich ganz lieb grüßen soll.“
    „Woher … du willst doch jetzt nicht sagen, dass die kleine Madita seine Tochter ist, oder?“
    „Doch, genau die. Und Marietta ist seine Lebensgefährtin. Aus diesem Grund war er auch da.“
    „Und ich hab gedacht … Scheiße, dann war ich wohl ziemlich unhöflich zu ihm, oder?“, frage ich bedrückt.
    „Weißt du, ich denke, das werden wir wieder hinbiegen können. Die drei haben uns nämlich zu sich eingeladen. Und da kannst du dich ja von deiner besten Seite zeigen“, grinst mein Engel mich an.
    „Das werde ich. Auf jeden Fall. Nachdem wir das hier jetzt geklärt haben … warum hast du gestern Nacht nicht mit mir geschlafen?“, flüstere ich leise und traue mich nicht, ihn anzusehen.
    „Weil ich möchte, dass du Herr deiner Sinne bist, wenn du dein erstes Mal hast. Was hätte es mir gebracht, wenn wir es gestern getan hätten? Du würdest dich nicht mehr dran erinnern und ich hätte auf Ewigkeiten ein schlechtes Gewissen dir

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