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Glückskind

Glückskind

Titel: Glückskind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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hier. Ahm … möchten Sie mit ihm sprechen?“
    „Das wäre nett. Sie haben eine hübsche, klare Stimme. Wie alt sind Sie denn?“
    „Dreiundzwanzig.“
    „Ich wette, Sie sind ein sehr gesundes Mädchen.“
    Fassungslos nickte sie. „Ja, ich bin gesund.“ Sie blinzelte Mac nur verwirrt an, als der ihr den Hörer aus der Hand riss.
    „Was soll dieses Verhör, Grandpa?“
    „Ah, da bist du ja. Du solltest dir ab und zu mal die Mühe machen, dich bei deiner Großmutter zu melden. Sie fühlt sich sträflich vernachlässigt.“
    Es war ein alter Trick, und Mac seufzte auf. „Ich habe dich und Grandma erst vor einer Woche angerufen.“
    „In unserem Alter ist eine Woche ein ganzes Leben, Junge.“
    „Unsinn.“ Gegen seinen Willen musste Mac lächeln. „Ihr beide lebt ewig.“
    „Das ist der Plan. So, ich habe von deiner Mutter gehört, dass du 1,8 Millionen verloren hast.“
    Mac warf Darcy einen Blick zu. „Mal gewinnt man, mal verliert man.“
    „Sehr wahr. Und war das eben das Mädelchen, das dich um diese hübsche Sümmchen erleichtert hat?“
    „Ja.“
    „Eine Wallace. Gute, klare Stimme, beste Manieren. Sieht sie auch noch gut aus?“
    „Nicht schlecht, wenn man über den Buckel und den Silberblick hinwegsieht.“
    „Dann ist sie also hübsch.“ Daniel lachte dröhnend. „Behalt sie im Auge, ja?“
    Mac musterte Darcy, die ans Fenster getreten war. Ihr Haar glänzte in der Sonne. Die Hände hielt sie gefaltet vor sich. Sie sah bezaubernd aus.
    „Nein“, sagte er schließlich entschieden. „Das tue ich nicht.“
    „Und warum nicht? Hast du vor, dein Leben als Single zu beschließen? Ein Mann in deinem Alter braucht eine Frau. Du solltest wirklich langsam daran denken, eine Familie zu gründen.“
    „Aber es macht mir doch so viel Spaß, die Showgirls alle durchzuprobieren, Grandpa“, entgegnete er.
    Daraufhin herrschte kurze Zeit Schweigen. Dann ertönte ein röhrendes Lachen. „Du hattest schon immer eine Riesenklappe. Du fehlst mir, Robbie.“
    Daniel war der Einzige, der Mac je bei seinem Namen aus der Kindheit nannte – und er tat es selten. „Du fehlst mir auch. Ihr fehlt mir alle“, sagte er sanft.
    „Nun, wenn du es irgendwann mal schaffen würdest, dich von diesen Showgirls loszureißen, könntest du deine arme alte Großmutter besuchen.“
    „Sag ihr, dass ich sie lieb habe.“
    „Das werde ich tun, obwohl sie es vorziehen würde, wenn du es ihr selber sagst. Gib mir noch mal das Mädelchen.“
    „Nein.“
    „Kein Respekt“, brummte Daniel. „Ich hätte dir als Junge richtig den Hintern versohlen sollen.“
    „Zu spät.“ Mac grinste. „Benimm dich, Grandpa. Ich melde mich bald wieder.“
    „Na, da bin ich ja gespannt.“
    Mac blieb sitzen, nachdem er den Hörer aufgelegt hatte. „Ich entschuldige mich vielmals für das MacGregorsche Verhör.“
    „Schon gut.“ Darcy blieb mit dem Rücken zu ihm stehen und schaute auf die sonnenbeschienenen Wolkenkratzer hinaus. „Er klingt Furcht einflößend.“
    „Harte Schale, weicher Kern.“
    „Hmm.“ Es war nicht ihre Absicht gewesen zu lauschen, aber wie hätte sie überhören können, was Mac gesagt hatte? Der liebevolle Unterton in seiner Stimme hatte sie gerührt. Und seine Worte hatten bewirkt, dass sie wieder einen klaren Kopf bekommen hatte.
    Showgirls. Natürlich zogen ihn die langen Beine und die schönen Körper an. Er hatte sie nur aus Neugierde geküsste, vermutete sie. Aber dafür, dass er all diese in ihr schlum mernden Gefühle geweckt hatte, ohne die sie bis jetzt sehr zufrieden gelebt hatte, sollte er in der Hölle schmoren.
    „Bist du jetzt ärgerlich?“
    „Nein, ich bin irritiert, aber nicht ärgerlich. Was war denn eigentlich der Grund deines Kommens?“ wechselte sie dann kühl das Thema.
    Jetzt stand Mac auf. „Der Grund war die Presse. Ich weiß, du möchtest nicht, dass dein Name durchsickert. Bis jetzt kann ich sie dir noch vom Hals halten, aber es ist absehbar, dass irgendwann etwas durchsickert, Darcy.“
    „Bestimmt hältst du mich für einen Feigling, weüich nicht möchte, dass Gerald erfährt, wo ich mich aufhalte.“
    „Er kann dir nicht weh tun, Darcy.“
    „Natürlich kann er das.“ Sie seufzte müde. „Worte verletzen. Man bekommt blaue Flecken auf der Seele. Ich würde lieber eine Ohrfeige in Kauf nehmen, statt mit Worten verletzt zu werden.“ Dann schüttelte sie den Kopf. „Nun, was geschehen ist, ist geschehen. Wie lange, glaubst du, dauert es noch, bis mein Name bekannt

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