Glückskind
nicht, warum er j schlagartig so unfreundlich war.
„Sie sollten sich schleunigst wieder nach Kansas verkrümeln und sich in Ihrer Bibliothek verstecken.“
„Ich will aber nicht wieder zurück nach Kansas.“
Er zerrte sie in den Aufzug und drückte den Knopf für das | Stockwerk, auf dem ihre Suite lag. „Sie bleiben hier“, sagte er beschwörend. „Ich muss leider wieder nach unten. Es gibt da ein paar Sachen, um die ich mich kümmern muss.“
Dann gab er ihr einen leichten Schubs, damit sie aus dem Aufzug in ihre Suite ging, bevor er etwas ganz und gar Idiotisches tun konnte. Wie zum Beispiel, sie zu küssen. „Sie ärgern mich“, brummte er, als sie ihn verständnislos anstarrte. „Sie fangen wirklich langsam an, mich zu ärgern.“
Sie fuhren fort, sich anzustarren, bis sich die Aufzugstüren wieder hinter ihm schlossen.
4. KAPITEL
Am nächsten Morgen nahm Darcy ihren Termin in der Bäderabteilung wahr, obwohl sie mit dem Herzen nicht dabei war. Selbst nach einer Reihe von exotischen Prozeduren hob sich ihre Laune nicht.
Er wollte, dass sie Las Vegas verließ, und sie wusste wirklich nicht, wo sie hingehen sollte. Außerdem wollte sie wieder spielen, Champagner trinken und sich noch mehr schöne Kleider kaufen.
Doch mehr als irgendetwas anderes wollte sie noch ein paar verzauberte Tage mit Mac verbringen. Sie wollte sehen, wie er sie fasziniert anstarrte. Wenn er sie aus diesen wundervollen blauen Augen anblickte, hatte sie das Gefühl, dass sie ihn wirklich interessierte. Sie hatte nie mit einem anderem Mann so reden können, wie sie mit ihm redete. Ohne sich unzulänglich und töricht vorzukommen.
Aber sie hatte schon viel zu viel von seiner kostbaren Zeit in Anspruch genommen, sie war ihm im Weg. Und das Geld machte auch keinen anderen Menschen aus ihr. Ein elegantes Kleid, ein neuer Haarschnitt – es war nur Fassade . Darunter war sie noch immer unbeholfen und durchschnittlich.
„Es wird Ihnen gefallen.“
Darcy versuchte, ihre trübsinnige Stimmung abzuschütteln und schaute die Masseurin an.
„Glauben Sie, Angie?“
„Absolut.“
Zu Darcys Entsetzen schob Angie das dünne Laken nach unten und begann, ihr warmen, braunen Schlamm auf die Brüste zu streichen. „Oh!“
„Zu warm?“
„Nein, nein.“ Sie würde nicht rot werden, schwor sie sich. „Wofür ist das denn?“
„Um Ihre Brüste unwiderstehlich zu machen.“
„Die sieht sowieso niemand“, erwiderte Darcy trocken, und Angie lachte.
„He, wir sind hier in Vegas. Sie können jederzeit Glück haben.“
„Vielleicht haben Sie Recht.“ Darcy schloss die Augen und ließ sich verwöhnen.
Kaum hatte sie mit ihrer neuen unwiderstehlichen Haut ihre Suite betreten, als der Türsummer ertönte. Sie zuckte zusammen. Als sie öffnete und Marc vor sich stehen sah, verschlug es ihr einen Moment lang die Sprache.
„Haben Sie eine Minute Zeit für mich?“ fragte er und kam herein, als sie lediglich nickte. „Ich muss gleich wieder weg. Ich wollte Ihnen nur Bescheid sagen, dass die Presse den Bissen zwischen den Zähnen hat. Das mit der geheimnisvollen Frau scheint ihnen fürs Erste zu gefallen. Doch früher oder später wird etwas durchsickern. Sie müssen darauf vorbereitet sein.“
„Ich gehe nicht nach Kansas zurück.“ Das brach so heftig aus ihr heraus, dass es sie beide überraschte.
„Das sagten Sie bereits.“
„Ich habe noch genug von Ihrem Vorschuss übrig, um mir irgendwo anders ein Hotelzimmer nehmen zu können.“
„Und das möchten Sie, weil…“
„Weil Sie sagten, dass ich hier nicht sein sollte.“
„Ich glaube nicht, dass ich das gesagt habe.“ Aber dann fiel ihm ein, wie aufgewühlt er am Abend zuvor gewesen war. „Jedenfalls habe ich es so nicht gemeint.“ Ärgerlich über sich selbst fuhr er sich mit einer Hand durchs Haar. „Darcy …“
„Ich weiß, Sie fühlen sich verantwortlich für mich, aber das müssen Sie nicht. Ich komme sehr gut allein klar. Ich kann auch…“
Er hob eine Hand, um ihren Redefluss zu stoppen. „Es tut mir Leid. Ich habe mich gestern Abend wohl ziemlich danebenbenommen. Aber Sie haben mich plötzlich sehr beunruhigt. Mir wurde klar, dass Sie vor allem auf keinen Fall allein im Kasino umherlaufen sollten.“
„Sie halten mich für dumm und naiv“, empörte sie sich.
„Ich halte Sie keineswegs für dumm.“
Ihre Augen blitzten auf und verwandelten sich in pures Gold. „Dann eben nur naiv. Vielleicht ein bisschen unfähig und ganz bestimmt zu …“
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