Glückskind
sehen.“
„Wo ist Dad?“
„Er wird gleich hier sein.“
Mac lachte und küsste sie noch einmal. „Geschieht ihm recht. Komm, setz dich. Ich hole dir etwas zu trinken.“
„Ich hätte gern ein Glas Wein. Es war ein langer Tag.“ Serena ließ sich in einem der Ledersessel nieder. „Ich habe heute Morgen mit Caine gesprochen. Er hat mir erzählt, dass er die Papiere für diese Frau, die den großen Automaten leergeräumt hat, fertig hat. Die Presse ist voll mit Geschichten über Madam X“, fügte sie hinzu.
Mit einem kurzen Auflachen goss Mac seiner Mutter ein Glas ihres Lieblingsweins ein. „Ich kann mir keine Bezeichnung vorstellen, die weniger auf sie passen würde.“
„Wirklich. Wie ist sie denn?“
„Bilde dir selbst ein Urteil.“ Er deutete auf den Monitor. „Die kleine Blonde in der blauen Bluse an dem Pokerautomaten.“
Serena beugte sich vor und nahm einen Schluck von ihrem Weißwein, während sie auf den Monitor schaute. Sie zog die Stirn kraus, als Darcy zwei Achter behielt und den besten Teil eines Flushs wegwarf. „Eine große Spielerin ist sie ja wohl nicht, was?“
„Absolut grün.“
Serenas Spielerherz erwärmte sich, als Darcy noch zwei Achten zog. „Ein Glückskind. Und hübsch ist sie auch. Stimmt es, dass sie völlig abgebrannt war, als sie hier reinkam?“
„Bis auf ihren letzten Dollar.“
„Na, dann hat sie ja wirklich Glück gehabt.“ Serena hob ihr Glas und prostete dem Monitor zu. „Ich freue mich darauf, sie kennen zu lernen. Oh, gut, jetzt gibt ihr irgendwer ein bisschen Nachhilfeunterricht.“
„Was?“ Mac warf einen alarmierten Blick auf den Monitor und sah, wie ein Mann sich auf dem Stuhl neben ihr niederließ. Er sah das schnelle, flirtende Grinsen, sah, wie seine Hand flüchtig Darcys Schulter streifte. Und Darcys großäugiges aufmerksames Lächeln. „Mistkerl!“
Mac war schon halb bei der Tür, bevor Serena aufspringen konnte. „Mac?“
„Ich muss runter.“
„Aber warum …“
Als ihr Sohn davonstürmte, beschloss Serena, dass es nur einen Weg gab herauszufinden, warum. Sie stellte ihr Glas ab und eilte hinter ihm her.
5. KAPITEL
Wie nett und freundlich die Leute hier alle sind, fand Darcy. Und so hilfsbereit, dachte sie, während sie den attraktiven Mann, der sich neben sie gesetzt hatte, anlächelte.
Er hieß Jake und kam aus Dallas, was sie, wie er sagte, praktisch zu Nachbarn machte.
„Ich kenne mich mit diesem Spiel überhaupt nicht aus“, vertraute sie ihm an, und seine himmelblauen Augen strahlten sie an.
„Als ob ich es gerochen hätte, Süße. Wenn man alles rausholen will, muss man für jede Hand den Maximaleinsatz machen.“
„Gut.“ Darcy drückte gehorsam den Guthabenknopf, dann ließ sie sich Karten geben. „Ich habe zwei Dreier, die behalte ich.“
„Na ja, das kann man machen.“ Jake legte eine Hand über die ihre, bevor sie den Knopf drücken konnte, mit dem sie dem Automaten zu verstehen gab, dass sie die Karten behalten wollte. „Aber Sie sind doch auf den Royal Straight Flush aus, oder? Das ist der Hauptgewinn. Sie haben ein As, eine Dame und den Herzbuben. Mit zwei Dreiern gewinnen Sie nichts. Selbst mit dreien wären Sie einfach nur weiter im Spiel.“
Sie nagte an ihrer Unterlippe. „Dann soll ich die Dreier also wegwerfen?“
„Wenn Sie schon spielen, sollten Sie auch richtig spielen.“
„Stimmt.“ Sie runzelte die Augenbrauen und warf die Dreier weg. Sie bekam dafür ein As und eine Fünf. „Oh je, das nützt mir gar nichts.“ Sie erinnerte sich daran, was der Kartengeber am Black-Jack-Tisch zu ihr gesagt hatte, und wandte sich mit einem Lächeln zu Jake um. „Aber ich habe korrekt verloren.“
„Sie sagen es.“ Sie ist ein niedlicher Knopf, dachte er, zart wie ein Gänseblümchen und leicht abzupflücken, wie es scheint. Bezaubert lehnte er sich etwas näher zu ihr hi nüber. „Was halten Sie davon, wenn ich Ihnen einen ausgebe und Ihnen dabei erkläre, wie man Poker spielt?“
„Die Dame ist schon vergeben.“ Mac trat hinter Darcy und legte ihr nicht allzu sanft eine Hand auf die Schulter.
Sie fuhr herum. „Mac?“ Er hatte wieder diesen frostigen Blick, der allerdings nicht ihr, sondern ihrem neuen Freund aus Dallas galt. „Ahm … das ist Jake. Er bringt mir gerade bei, wie man pokert.“
„Das sehe ich. Die Lady gehört zu mir.“
Jake beschloss nach einem kurzen inneren Kampf, klein beizugeben. „Entschuldigung, Kumpel. Ich wusste nicht, dass ich jemandem in die Quere
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