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Gluecksklee Und Koboldkuesse

Gluecksklee Und Koboldkuesse

Titel: Gluecksklee Und Koboldkuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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besitzt.«
    Vor uns tauchten das Casino und die Einkaufspassage auf. Hell erleuchtete Paläste der Hoffnung und Erholung. Diesel steuerte mit mir auf die Einkaufspassage zu.
    »Wir müssen dich ein wenig aufdonnern«, erklärte er. »Die Jeans ist okay, aber das Sweatshirt und der Pullover müssen weg.«
    »Und was ist mit dir? Wirfst du dich auch in Schale?«
    »Nein. Ich bin der Hedge-Fonds-Typ, der so reich ist, dass er alles anziehen kann, wonach ihm gerade zumute ist.«
    »Und ich bin …«
    »Du bist meine Tussi.«
    Da ich in Trenton geboren und aufgewachsen bin, habe ich glücklicherweise ein Händchen dafür, Tussiklamotten auszusuchen. Ich fand ein kleines weißes T-Shirt, auf dem in glitzernden pinkfarbenen Buchstaben Süßes Ding quer über der Brust geschrieben stand. Es war eine Größe zu klein, tief ausgeschnitten und endete ein paar Zentimeter über meiner Jeans, sodass genügend Haut zu sehen war. Darüber zog ich eine schwarze Lederjacke, die perfekt zu meinen schwarz-weißen Turnschuhen passte. Ich legte noch eine Extraportion Eyeliner und Wimperntusche auf, dann war ich startklar.
    Diesel grinste, als ich aus der Umkleidekabine kam. »Wenn ich kein Pferd retten müsste, würde ich dich heiraten.«
    »Das überrascht mich nicht. Ich habe dich schon immer für einen Kerl gehalten, der auf Betthäschen steht.«
    »Das spart Zeit«, meinte Diesel.
    Wir verließen das Einkaufszentrum und gingen quer über den Boardwalk zum Casino. Die Spielhalle glich der im Daffy’s. Allerdings stand hier anstelle des riesigen Hunds aus Bronze eine Statue von Cäsar. Selbst an einem Werktag im März war der Laden gerammelt voll. Bunte Neonlichter zuckten durch den Raum. Spielautomaten schepperten und klingelten. Wir gingen schnurstracks zu den Aufzügen.
    Einige Minuten später standen wir vor der Suite. Der Mann, der uns die Tür öffnete, war jung. Anfang zwanzig. Und groß. Über eins achtzig. Ein mit Steroiden vollgepumptes Muskelpaket. Ein angemieteter Gorilla, der als Türsteher fungierte. Die Suite war luxuriös eingerichtet und ging aufs Meer hinaus. Um diese Uhrzeit sah man nur die schwarze Fensterscheibe, aber am Morgen musste der Ausblick fantastisch sein. An dem Pokertisch saßen bereits fünf Männer. Sie waren alle in den Fünfzigern. Übergewichtig von zu viel Alkohol und Völlerei. Sie sahen aus wie Raubtiere und betrachteten uns mit mäßigem Interesse.
    Diesel nickte ihnen zu. »John Diesel.«
    »Diesel, wie der Motor. Bist du der Motor einer Lok oder eines Lkws?«, fragte einer der Männer.
    Diesel lächelte nur. Das hatte er schon oft gehört.
    »Ich bin Rocky«, stellte sich der Mann vor. »Wer ist die Lady?«
    »Stephanie«, antwortete Diesel.
    »Du gehst wohl auf Nummer sicher, falls du vorzeitig aussteigen musst?«
    »Ich habe sie als Glücksbringer mitgebracht«, erklärte Diesel.
    Er gab mir einen leichten Kuss auf den Scheitel und setzte sich an den Tisch. Ich holte mir eine Cola von der Bar und machte es mir auf dem Sofa bequem. Es war ein riesiges, dick gepolstertes Monstrum mit einer Menge Dekokissen. Auf dem niedrigen Glastisch davor standen frische Blumen. Und eine Platte mit frischem Obst. Auf einem Serviertisch war ein komplettes Buffet angerichtet.
    Eine Stunde später hockte ich immer noch auf dem Sofa und beobachtete das Spiel. Inzwischen hatte es einen bestimmten Rhythmus angenommen. Die Karten wurden gegeben. Chips wurden über den Tisch geschoben. Es wurde nur wenig gesprochen. Diesel wirkte zufrieden. Er spielte unauffällig, blieb im Spiel, warf aber nicht mit Geld um sich. Ich hatte damit gerechnet, dass er allmählich eine bestimmte Rolle spielen würde. Vielleicht, indem er zu viel trank oder sich nervös gab. Stattdessen hatte er beschlossen, sich beinahe unsichtbar zu machen. Obwohl wir uns in einem Nichtraucherzimmer befanden, rauchten drei der Männer. Einer paffte an einer Zigarre. Niemand beschwerte sich darüber. Diesel hatte eine Cola mit Rum vor sich stehen, aber er hatte nur daran genippt.
    Bis Mitternacht waren zwei der sechs Spieler ausgestiegen. Diesel und Rocky schienen in etwa auf Gleichstand zu sein. Der Mann zu Diesels Linken schwitzte. Sein Name war Walter, und er hatte mehr verloren, als er verkraften konnte. Er legte seine Karten auf den Tisch und gab sich geschlagen. Er stand auf und verließ das Zimmer. Ohne mich dabei anzuschauen.
    Von der Entfernung konnte ich nicht beurteilen, wie viel Geld im Spiel war. Nur Diesel und Rocky spielten noch mit ihrem

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