Gluecksklee Und Koboldkuesse
Fotoshooting? Nein, also gehen Sie mir aus dem Weg.« Lula stürmte in das Schlafzimmer und schlug die Tür hinter sich zu.
Diesel warf einen Blick auf die Schlafkojen. »Die sind ja nur eins zwanzig lang.«
»Ausreichend Platz für mich«, erklärte Briggs, wälzte sich in die untere Koje und zog den Vorhang hinter sich zu.
Snuggy warf einen Blick auf die obere Schlafkoje. »Ich schätze, da passe ich gerade noch hinein.« Er kletterte die Leiter hinauf, machte es sich bequem und schloss den Vorhang.
Diesel stemmte die Hände in die Hüften. »Damit bleibt uns die Couch, meine Süße.«
»Die Couch ist einen Meter fünfzig lang und ungefähr fünfzig Zentimeter breit. Deine Schultern sind breiter als das.«
Diesel schleuderte seine Schuhe von den Füßen und streckte sich auf dem Sofa aus, ein Knie angewinkelt, einen Fuß auf dem Boden. »Du kannst oben liegen.«
»Das soll wohl ein Witz sein!«
»Sehe ich so aus, als würde ich scherzen?«
Ich schaltete das Licht aus, zog meine Turnschuhe und die Lederjacke aus und manövrierte mich Brust an Brust auf Diesels Körper. Ein Knie zwängte ich zwischen seine Beine. »Erdrücke ich dich?«
Diesel schlang seine Arme um mich. »Nein, aber ich wäre dir dankbar, wenn du keine schnellen Bewegungen mit deinem Knie machen würdest.«
»Um Himmels willen«, meldete sich Briggs aus seiner Koje. »Ihr zwei werdet doch jetzt keine romantischen Anwandlungen bekommen, oder? Das ist ein Familienwohnmobil.«
»Hätte ich auch nur die geringste Hoffnung auf Romantik, würde ich mir keine Sorgen wegen ihres Knies machen«, erwiderte Diesel.
6
Ich wurde aus tiefem Schlaf gerissen. Ohne nachzudenken, versuchte ich, mich auf die andere Seite zu drehen, und Diesel und ich fielen von der Couch und krachten auf den Boden.
Diesel lag halb auf mir. »Erdbeben«, murmelte er. »Wo bin ich? In Thailand? In Japan?«
»In Atlantic City.«
»Bin ich betrunken?«
»Nein. Du hast dich an mir festgehalten und bist mit mir von der Couch gerollt.«
Die Tür der Schlafkammer wurde aufgerissen, und Lula stürmte in ihrem goldenen Supermodel-Outfit heraus. »Wie spät ist es? Habe ich mich verspätet? Habe ich verschlafen?«
Diesel warf einen Blick auf seine Armbanduhr. »Es ist halb sieben.«
»Ich soll früh am Morgen beim Fotoshooting sein. Was heißt früh am Morgen?«
Ich rappelte mich auf und stellte fest, dass ich immer noch das T-Shirt mit der Aufschrift Süßes Ding trug, aber keinen BH mehr anhatte. »Was zum Teufel …?« Ich sah an mir herunter.
Diesel zog meinen BH aus seiner Hosentasche. »Das war zu unbequem für dich.«
»Wie ist mein BH von meinem Körper in deine hintere Hosentasche gelangt?«
»Das ist eines meiner besonderen Talente«, erklärte Diesel und reichte mir meinen BH .
»Ich muss los«, verkündete Lula. »Ich habe die Nummer eines Zimmers, wo ich mich melden soll. Ich werde einfach dort warten.«
Briggs streckte seinen Kopf aus der Schlafkoje. »Verdammt, es ist mitten in der Nacht. Ich muss doch sehr bitten – ich versuche hier zu schlafen!«
Diesel setzte sich auf die Couch, um seine Stiefel zu schnüren. »Ich habe Hunger. Ich werde uns was zum Frühstück besorgen.«
»Und ich werde mich anziehen und nach Grandma sehen«, sagte ich. »Wir treffen uns dann im Café.«
Ich trug wieder mein Sweatshirt und den Pullover mit dem V-Ausschnitt, als ich vor Grandmas Tür ankam. Grandma stand normalerweise immer früh auf, aber für alle Fälle hatte ich mir von Briggs die Schlüsselkarte geben lassen. Ich klopfte einmal. Keine Antwort. Ich klopfte noch einmal und wollte gerade die Schlüsselkarte in das Schloss stecken, als die Tür aufging. Ein Mann streckte seinen Arm aus, packte mich und zerrte mich in das Zimmer.
Ich erkannte den Kerl. Es war Lou Delvinas Fahrer. Ich kannte seinen Namen nicht, aber er und Lou sahen sich sehr ähnlich. Anfang sechzig und eine Figur wie ein Hydrant. Jede Menge schwarzer Haare und buschige Augenbrauen. Mit einer Hand hatte er mein T-Shirt gepackt, in der anderen hielt er eine Waffe.
»Das ist gut. Sehr praktisch. Jetzt brauchen wir Sie nicht mehr anzurufen.«
Wenn so etwas passiert, schießt Adrenalin in das System, und sofort stellt sich diese Kampf-oder-Flucht-Reaktion ein. Zu Zeiten der Höhlenmenschen funktionierte das sehr gut; da war fliehen immer eine kluge Entscheidung. Und man muss nicht viel denken, wenn man rennt, als wäre der Teufel hinter einem her. Meine Reaktion auf eine Adrenalinausschüttung
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