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Gluecksklee Und Koboldkuesse

Gluecksklee Und Koboldkuesse

Titel: Gluecksklee Und Koboldkuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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ist heillose Panik. Ich fange an zu schwitzen, und mein Herz schlägt wie verrückt. Mein Verstand friert ein. Glücklicherweise dauert dieser Zustand nur ein oder zwei Minuten an, und wenn sich die Panik legt, schalte ich auf Überlebensmodus.
    »Wie ich sehe, sind Sie überrascht«, sagte er. »Wahrscheinlich erinnern Sie sich nicht mehr an mich. Ich bin Mickey; ich arbeite für Mr. Delvina. Vor nicht allzu langer Zeit hatten wir einen kleinen Zusammenstoß.«
    »Das habe ich nicht vergessen.«
    »Dann erinnern Sie sich sicher auch noch an Mr. Delvina«, fuhr Mickey fort.
    Eine grauhaarige unförmige Kreatur humpelte aus dem Schlafzimmer herein. »Sieh mal an, Stephanie Plum«, sagte das Wesen. Seine Stimme war tief und krächzend. Sein Gesicht war aufgedunsen, und der aufgeschwemmte Körper ging übergangslos in den Kopf über. Von seinem Hals war nichts zu sehen. Seine Augen quollen hervor.
    »Lou Devina?«, fragte ich. Es gelang mir nicht ganz, meinen Schock zu verbergen. Als ich ihn das letzte Mal gesehen hatte, war er ein unauffälliger Italoamerikaner in den mittleren Jahren gewesen. Und nun war er … eine gigantische Kröte.
    »Witzig, wie es manchmal läuft. Mir wird Geld gestohlen, und dafür bekomme ich Sie. Sie fallen mir sozusagen einfach in den Schoß. Ist das nicht ein Riesenglück? Glück im Unglück.«
    »Sind Sie sicher, dass Sie Lou Delvina sind?«
    »Mr. Delvina musste wegen eines Hautausschlags Steroide nehmen«, erklärte Mickey. »Dadurch haben sich Wassereinlagerungen gebildet.«
    »Wo ist Grandma?«
    »Sie ist im anderen Zimmer. Wir wollten sie gerade auf einen Ausflug mitnehmen. Eigentlich kamen wir vorbei, um unser Geld abzuholen, aber sie sagte, sie habe es nicht.«
    »Es befindet sich im Hotelsafe.«
    »Das hat sie uns verraten. Und sie behauptete, sie könne es nicht herausholen.«
    »Ich höre, dass du über mich sprichst, du Schwachkopf«, brüllte Grandma aus dem anderen Zimmer. »Welchen Teil von ich kann es nicht aus dem Safe holen hast du nicht verstanden?«
    »Es stimmt«, bestätigte ich. »Sie kann es nicht abholen, weil sie es nicht hinterlegt hat. Ich habe es in den Safe getan.«
    »Das ist eine fette Lüge«, entgegnete Mickey. »Ich habe die Rezeption angerufen. Ein Kerl namens Randy Briggs hat das Geld dort deponiert.«
    »Er hat sich bei dem Anruf wie ein richtiges A-loch benommen«, rief Grandma aus dem Schlafzimmer. »Er hat ihnen gesagt, ich sei senil und könne mich nicht mehr erinnern. Er soll zur Hölle fahren.«
    »Falls Sie sich wundern – wir haben sie im Schlafzimmer gefesselt«, erklärte Mickey. »Sie ist ein böses Weib. Sie hat mir gegen das Knie getreten. Dabei haben wir ihr nichts getan.«
    »Ich habe auf deine Weichteile gezielt«, rief Grandma. »Aber ich habe mein Bein nicht hoch genug heben können.«
    »Verstehen Sie, was ich meine?«, fragte Mickey. »Gehört es sich für eine alte Lady, so zu sprechen?«
    Lou Delvina bedeutete Mickey, Grandma aus dem Schlafzimmer zu holen. »Bring sie her«, befahl er. »Ich habe noch einiges vor. Ich muss zurück nach Trenton. Meine Spritze gegen die Allergie ist fällig.«
    Mickey trottete ins Schlafzimmer und rollte Grandma heraus. Sie hatten sie an einen Rollstuhl gefesselt und ihr eine Decke über die Beine gelegt.
    »Ganz schön clever, oder?«, meinte Mickey. »Niemand wird bemerken, dass wir sie entführen. In diesem Laden werden viele alte Ladys herumgeschoben.«
    Delvina drohte Grandma mit dem Zeigefinger. »Sie sollten sich lieber anständig benehmen, wenn wir dieses Zimmer verlassen. Wenn Sie Ärger machen, wird Mickey Ihnen einen Schlag mit dem Elektroschocker verpassen, und Sie machen sich nass.«
    »Das jagt mir keine Angst ein«, entgegnete Grandma. »In meinem Alter passiert das ständig.«
    »Warum wollen Sie sie entführen?«, fragte ich Delvina.
    »Ich will mein Geld.«
    »Sie haben bereits ein Pferd. Wie viele Geiseln brauchen Sie noch?«
    »So viele wie nötig.«
    »Nehmen Sie mich anstelle von Grandma. Ich bin kooperativer als sie.«
    »Sie haben mich und Mickey bei unserer letzten Begegnung ausgetrickst«, erwiderte Delvina. »Das hat mir gar nicht gefallen. Sie und dieser Motortyp … Diesel.« Delvinas geschwollenes, fleckiges Gesicht rötete sich. »Ich hasse ihn. Und Sie werden sehen, meine Zeit wird kommen. Man legt sich nicht mit Lou Delvina an. Wenn ich auf jemanden sauer bin, dann rechne ich irgendwann mit ihm ab. Das ist allgemein bekannt. Und jetzt habe ich einen Plan. Das stimmt

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