Gluecksklee Und Koboldkuesse
doch, Mickey, oder?«
»Ja, Boss, Sie haben einen Plan.«
»Was ist das für ein Plan?«, wollte ich wissen.
»Ein großer Plan.«
Auweia. Lou Delvina sah jetzt nicht nur aus wie eine Kröte, sondern er war auch noch leicht durchgedreht.
»Mein Plan sieht zuerst vor, dass ich mein Geld wiederhaben will«, krächzte Delvina. »Bringen Sie mir das Geld, und Sie bekommen Ihre Großmutter zurück.«
»Warten Sie hier, ich werde das Geld besorgen. Ich muss nur zuerst Briggs ausfindig machen.«
»Sehe ich etwa so dumm aus?«, keuchte Delvina. »Sie würden die Cops anschleppen. Und außerdem brauche ich meine Spritze. Und Mickey muss das Pferd füttern.«
Mickey hielt immer noch seine Waffe auf mich gerichtet. Er reichte Delvina die Pistole und zog Handschellen aus seiner Gesäßtasche. »Her mit Ihrem Handgelenk«, forderte Mickey mich auf.
»Nein.«
»Strecken Sie den Arm aus, oder Lou wird Sie erschießen.«
»Das glaube ich nicht.«
»Da haben Sie recht«, warf Delvina ein. »Ich werde die alte Lady erschießen. Es würde mir richtig Spaß machen, die alte Schachtel umzulegen.«
Ich seufzte tief und streckte Mickey meine Hand entgegen. Er legte mir eine Handschelle um das Handgelenk und ließ sie einrasten. Dann führte er mich in das Badezimmer und befestigte die andere Handschelle an der Handtuchhalterung.
Mickey verließ das Badezimmer und schloss die Tür hinter sich. Einige Sekunden später hörte ich das gedämpfte Geräusch der Zimmertür, die aufgezogen wurde und dann ins Schloss fiel.
Oberflächlich betrachtet waren Lou Delvina und Mickey mittelmäßige, klischeebehaftete, stümperhafte böse Jungs, die hervorragend in ein Casting für jeden beliebigen Mafiafilm, der jemals gedreht wurde, gepasst hätten. Zumindest war das der Fall, bevor Delvina das Kortisonproblem hatte. Allerdings hatte Delvina recht, was seinen Ruf betraf. Delvina hatte sich den Aufstieg auf der Karriereleiter zum Topgangster in Newark mit Zähnen und Klauen erkämpft und es schließlich auf diese Weise zu einem eigenen Haus mit Grundstück gebracht. Und dieses Grundstück lag in Trenton. Früher einmal wäre es ein begehrtes Schmuckstück gewesen, aber die guten alten Zeiten waren vorbei, und die Mafia regierte nicht mehr allein in Trenton. Die Mafia musste sich den Kuchen in Trenton mit russischen Dieben, Kinderbanden, asiatischen Gangs und schwarzen und hispanischen Gangstas teilen. Also kämpfte Delvina immer noch um seinen Platz, und Leute, die ihm im Weg standen, verschwanden manchmal einfach.
Ich saß auf dem Rand der Badewanne und wartete. Irgendwann würde jemand auftauchen. Ein Zimmermädchen. Diesel. Briggs. Eine halbe Stunde zog sich dahin, und plötzlich hörte ich mein Handy in meiner Handtasche in dem anderen Zimmer klingeln. Ich hoffte inständig, dass es nicht meine Mutter war. Sie würde ausrasten. Immerhin hatte sie mich losgeschickt, um Grandma Mazur zurückzuholen, und nun war Grandma gekidnappt worden.
Das Handy hörte auf zu klingeln, und ich wartete wieder. Zehn Minuten später hörte ich, wie jemand die Suite betrat.
»Hilfe«, brüllte ich. »Ich bin im Badezimmer eingeschlossen.«
Diesel öffnete die Tür und musterte mich. »Eigentlich stehe ich nicht auf Fesselspiele, aber das macht mich an.«
»Delvina und sein Kumpel Mickey waren hier. Sie haben Grandma gekidnappt.«
»Ist das schlimm?«
»Ja!«
Diesel zog seinen Schlüsselring aus der Tasche, zog einen davon heraus und steckte ihn in das Schloss der Handschellen. Und das Schloss ging auf.
»Ich dachte, du hättest magische Kräfte und könntest die Handschellen einfach herunterfallen lassen«, sagte ich.
»Das könnte ich tun, aber das wäre nur Angeberei.«
»Delvina will Grandma nach Trenton zurückbringen und sie dort als Geisel festhalten, um das Geld zurückzubekommen … sie und das Pferd.«
»Delvina fängt allmählich an, mich zu nerven«, erklärte Diesel.
»Als du dich das letzte Mal von ihm genervt fühltest, hast du gedroht, ihn in eine Kröte zu verwandeln. Und jetzt spricht er mit krächzender Stimme, ist fett und unförmig und hat keinen Hals mehr.«
»Kaum zu glauben.«
»Du hast doch Delvina nicht etwa in eine Kröte verwandelt, oder?«
Diesel lächelte. »Er ist keine richtige Kröte. Er sieht nur so aus.«
»Manchmal jagst du mir richtig Angst ein.«
»Ja, aber ich bin sexy und knuddelig, also ist das nicht so schlimm.«
Ich kramte mein Handy aus meiner Tasche und rief Briggs an. Nach einigen
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