Gluecksklee Und Koboldkuesse
noch?« Er ging zur Tür, und in dem Augenblick schrillte die Türklingel.
Diesel öffnete, und vor ihm stand Mickey.
»Das ist mir sehr unangenehm«, entschuldigte Mickey sich.
Diesel und ich spähten an ihm vorbei auf den Gang.
Mickey schüttelte Regentropfen von seinem Schirm und lehnte ihn gegen die Wand. »Ich bin allein. Kann ich reinkommen?«
»Haben Sie eine Bombe bei sich?«, wollte ich wissen.
»Nein. Aber ich habe Kopfschmerzen.«
»Was ist los?«
»Ich suche Mr. Delvina, und der ausgebrannte Wagen auf Ihrem Parkplatz da hätte genau die Größe von Mr. Delvinas Auto.«
Ich strich Erdnussbutter auf eine Scheibe Brot und legte einige Kartoffelchips und Oliven drauf. »Es handelt sich tatsächlich um Mr. Delvinas Wagen«, erklärte ich Mickey.
»Saß Mr. Delvina darin, als er verbrannte?«
»Leider nicht.«
»Mr. Delvina ist kein gesunder Mann«, begann Mickey.
»Was Sie nicht sagen.«
»In letzter Zeit ist er nicht mehr der Alte. Unter uns gesagt, er hat keinen Ausschlag mehr, aber er ist verrückt nach seiner Medizin. Er nimmt immer mehr davon, und ich befürchte, sie macht seine Birne weich.«
Ich schmierte ein weiteres Sandwich und reichte es Mickey.
»Danke. Ich hatte noch kein Mittagessen. Mr. Delvina konnte es kaum erwarten, zu dem Multiplex-Kino zu fahren. Angeblich braucht er das Geld, um seine Frau zurückzugewinnen, aber ich persönlich glaube, dass er es für seine Medizin ausgibt. Und jetzt bildet er sich ein, dieser Diesel wäre ein Außerirdischer. Das ist doch verrückt. Einfach verrückt.«
Mickey biss von dem Sandwich ab und kaute. »Das schmeckt köstlich«, lobte er. »Normalerweise mag ich keine Erdnussbutter, aber auf diesem Sandwich ist alles drauf, was man braucht.«
»Glauben Sie nicht, dass Diesel ein Außerirdischer ist?«
»Natürlich nicht. Jeder weiß, dass Außerirdische anders aussehen. Außerirdische haben große Köpfe mit riesigen Augen und dürre Körper. Sie sehen aus wie dieser … wie heißt er noch? Wie dieses grüne Knetmännchen aus der Sesamstraße.«
»Da hörst du es«, sagte ich zu Diesel. »Du siehst nicht aus wie ein Außerirdischer.«
»Gut zu wissen«, erwiderte Diesel.
»Wie auch immer, nachdem Mr. Delvina vor dem Multiplex-Kino ausgerastet ist, hatten wir eine Meinungsverschiedenheit, und er warf mich aus dem Wagen und brauste davon. Mr. Delvina wollte eine Brandbombe in diese Wohnung werfen, weil er glaubt, dass ihr beide es hier miteinander treibt und versucht, die Brut des außerirdischen Teufels heranzuzüchten.« Mickey hörte zu essen auf und dachte einen Moment lang nach. »Wie ist Mr. Delvinas Wagen in Brand geraten?«, fragte er dann.
»Durch eine Brandbombe«, antwortete ich.
Mickey schüttelte den Kopf. »Er hat es nie gelernt, eine gute Brandbombe zu basteln. Das musste immer ich erledigen. Es ist wichtig, die richtige Art von Flasche dafür zu verwenden. Die Leute glauben, jeder könne eine Brandbombe herstellen, aber das stimmt nicht.«
»Man muss es können«, meinte Diesel.
»Genau«, bestätigte Mickey. »Wir haben alle unsere besonderen Fähigkeiten, richtig? Wie der Boss. Früher konnte er Leute gut einschätzen. Dafür hatte er einen guten Riecher.« Mickey schüttelte den Kopf. »Es tut mir leid, dass der Boss durchgedreht ist. Ich befürchte, ich habe dazu beigetragen. Schließlich habe ich ihm immer seine Medizin besorgt. Das hätte ich nicht tun sollen.« Mickey spülte sein Sandwich mit einem Schluck Limo hinunter. »Sie sollten sich in Acht nehmen. Mr. Delvina gibt nicht so schnell auf, wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hat. Selbst jetzt, wo er übergeschnappt ist.« Mickey schrieb seine Telefonnummer auf ein Stück Papier und reichte es mir. »Rufen Sie mich an, wenn Sie Mr. Delvina sehen. Ich werde kommen und versuchen, ihn aus dem Verkehr zu ziehen.«
Diesel schloss die Tür hinter Mickey und grinste mich an. »Die Leute glauben, wir treiben es hier miteinander.«
»Komm bloß nicht auf dumme Gedanken.«
»Zu spät. Mir geht bereits eine Menge durch den Kopf.«
»Denkst du auch über Delvina nach?«
»Nicht im Augenblick«, erwiderte Diesel.
»Delvina wird nicht begeistert sein, wenn er seinen Safe öffnet, um das Geld dort zu deponieren, das er heute bekommen hat.«
Diesel schraubte den Deckel auf das Erdnussbutterglas und steckte sein Messer in den Geschirrspüler. »Ich sage es nur ungern, aber wir müssen Delvina finden und ihn irgendwie außer Gefecht setzen, bevor er herausfindet, wie
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