Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gluecksklee Und Koboldkuesse

Gluecksklee Und Koboldkuesse

Titel: Gluecksklee Und Koboldkuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
Vom Netzwerk:
Diesel und Grandma befanden sich etwa zwanzig Reihen vor mir. Grandma und Diesel wandten mir das Gesicht zu, geblendet von dem grellen Schein von Delvinas Taschenlampe. Ich sah, wie Diesels Blick den Bruchteil einer Sekunde auf mich fiel und dann sofort wieder zu Delvina zurückkehrte.
    »Wollt ihr wissen, wie ich euch hier gefunden habe?«, fragte Delvina Grandma und Diesel. »Ich habe ein Gespür für so etwas. Ich bin schlau. Und ich kann Gefahr riechen. Und wenn ich Gefahr wittere, dann beseitige ich sie. Versteht ihr, was ich sage?«
    »Nein«, erwiderte Grandma. »Sie sind ein Spinner.«
    »Soll heißen, ihr geht mir total auf den Wecker«, fuhr Delvina fort. »Deshalb muss ich euch loswerden. Beide. Das hätte ich schon vor vier Wochen tun sollen«, sagte er an Diesel gewandt, »als Sie mir diesen Ausschlag angehängt haben. Ich weiß, dass Sie das waren. Und Sie haben auch gesagt, Sie würden mich in eine Kröte verwandeln, und sehen Sie mich an. Es stimmt!«
    Ich zielte mit dem Stunner auf Delvinas Nacken und drückte ab.
    »Autsch!«, stieß Delvina hervor und schlug sich auf den Nacken.
    Er hatte seine Waffe immer noch auf Grandma gerichtet, aber er hüpfte auf und ab, und ich konnte mit der Mikrowellenwaffe nicht mehr richtig auf ihn zielen.
    »Sie sind das«, beschuldigte er Diesel. »Sie haben Wanzen auf mich losgelassen, die mich beißen sollen, richtig? Feuerwanzen. Ich weiß, dass Sie kein normaler Mensch sind. Selbst O’Connor sagt das. Er sagte, dass Sie diese Fähigkeiten hätten. Sie und dieses Pferd. Ihr steckt unter einer Decke, stimmt’s? Ihr pflanzt irgendwelche Gedanken in meinen Kopf.«
    »Welche Gedanken?«, wollte Grandma wissen.
    »Pferdegedanken«, erwiderte Delvina. »Das Pferd spricht zu mir. Ich höre es in meinen Gedanken. Welches Pferd tut denn so etwas?«
    »Vielleicht ist das Pferd von einem anderen Planeten«, meinte Grandma. »Ich habe einmal eine Sendung im Fernsehen gesehen, in der sie zeigten, wie alle diese Außerirdischen an einem Ort in Arizona landeten, Kontrolle über die Gedanken der Leute ausübten und sie dazu zwangen, all diese Pornoseiten im Internet anzuklicken.«
    Delvina war wie vom Donner gerührt, und ich zielte auf die Hand, in der er seine Waffe hielt. Er jaulte auf, ließ die Waffe fallen und griff mit der anderen Hand nach der verletzten.
    »Schnappt ihn euch!«, rief Grandma.
    Delvina packte sie, schubste sie gegen Diesel und rannte los. Bis Diesel es geschafft hatte, sich von Grandma zu lösen, war Delvina bereits aus dem Theater gelaufen. Ich verfolgte ihn, aber er hatte einen guten Vorsprung. Es war verblüffend, wie schnell er sich mit diesem aufgeschwemmten Körper auf den dünnen kurzen Krötenbeinen bewegen konnte.
    Ich hörte Schüsse, die vom Dach kamen, und es klang so, als würde das Feuer vom Eingang des Kinos erwidert. Ich schaltete die Taschenlampe ab, um kein leichtes Ziel abzugeben, und blieb im Dunkeln abrupt stehen. Diesel trat hinter mich, nahm mich an der Hand und zog mich mit sich. Wir rannten los, so schnell wir konnten – ich in blindem Vertrauen und Diesel ohne Schwierigkeiten, sich zurechtzufinden.
    Wir erreichten die Lobby, wo ein wenig Licht durch die Glastüren am Eingang fiel, und ich sah durch die Scheiben, wie der schwarze Wagen davonbrauste.
    Diesel und ich bahnten uns einen Weg nach draußen, drückten uns gegen die Wand, um uns vor dem Regen zu schützen, und sahen dem davonrasenden Auto nach. Direkt vor uns brannte mein Monte Carlo unausweichlich aus.
    »Ein hübsches Feuer«, bemerkte Grandma, während sie mit Lula und Connie zu uns kam.
    »Ich war schon im Kino, als ich sah, wie der Monte Carlo getroffen wurde«, berichtete Diesel. »Wer hat die Rakete abgefeuert?«
    »Das war wohl ich«, antwortete Lula. »Ich bin ziemlich sicher, dass der Raketenwerfer defekt war.«
    »Geht es dir gut?«, fragte ich Grandma.
    »Ich müsste mir mal die Lippen nachziehen.«
    Lula setzte Grandma, Diesel und mich an meiner Wohnung ab. Wir winkten ihr zum Abschied nach und betraten die kleine Empfangshalle. Die Aufzugtüren waren offen und so blockiert, dass sie sich nicht automatisch schließen konnten. Im Lift stand ein Ventilator, und hinter dem Gebläse hatte jemand einen Lufterfrischer mit der Duftnote Frühlingswiese aufgestellt.
    »Hier hat wohl jemand einen fahren lassen«, meinte Grandma.
    Wir gingen die Treppe hinauf und schlurften den Gang hinunter. In meiner Wohnung hing ein leichter, nicht unangenehmer Geruch nach

Weitere Kostenlose Bücher