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Glücksklee

Glücksklee

Titel: Glücksklee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holly Greene
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zucken. Jedenfalls blieb ihr kaum etwas anderes übrig, denn sie konnte sich mit diesem Anliegen schlecht an jemand anderen wenden – weder hier noch zu Hause.
    «Du musst etwas für mich besorgen und es in meinen Koffer legen, bevor du herkommst», erklärte sie mit zittriger Stimme. «Etwas ganz Privates.»
    «Ja, natürlich. Was brauchst du denn?»
    «Das muss ganz unter uns bleiben, okay?»
    «Selbstverständlich. Nur raus mit der Sprache.»
    Ruth schluckte schwer und schloss die Augen. «Ich brauche die Pille danach.»

[zur Inhaltsübersicht]
    Kapitel 4
    In ihrer ersten Nacht in Lakeview wälzte Nina sich schlaflos im Bett herum und dachte über ihre Probleme nach. Die ländliche Stille und die Reise am vergangenen Tag hätten sie eigentlich todmüde machen müssen, aber sie lag wach und starrte an die Decke.
    Vieles quälte sie, vor allem aber die Trennung von Steve. Noch heute vor einem Monat war sie so glücklich gewesen wie selten zuvor in ihrem Leben. Sie hatte nicht den leisesten Verdacht gehabt, dass etwas nicht stimmte.
    Wie konnte ich bloß so dämlich sein?, fragte sie sich bitter. Doch sosehr sie Steve auch liebte und so tief er sie verletzt hatte, es war richtig gewesen, die Beziehung zu beenden, davon war sie überzeugt. Allerdings kam hinzu, dass sie in der gleichen Firma gearbeitet hatte wie Steve, und sie hätte es nicht ertragen, ihn weiterhin jeden Tag zu sehen – schon gar nicht unter diesen Umständen. Daher hatte sie beschlossen, ihre Zelte in Galway abzubrechen und zurück in den Osten zu gehen. Damit war sie jetzt zwar sowohl ihre Arbeit als auch ihren Partner los, dafür hatte sie aber eine ganze Menge zusätzlicher Probleme am Hals.
    Sie warf sich im Bett herum und wünschte sich sehnsüchtiger als je zuvor ihre Mutter herbei. Cathy wäre sofort zurückgekommen, wenn sie Ninas Situation in ihrer ganzen Tragweite gekannt hätte, da war Nina sich sicher. Aber eine Reise wie diese machten ihre Mutter und Tony nur einmal im Leben, und Nina wollte sie ihnen nicht verderben. Cathy hatte in den vielen Jahren als alleinerziehende Mutter weiß Gott schon genug Opfer für ihre Tochter gebracht. Erst als Nina schon auf die zwanzig zuging, hatte Cathy Tony kennengelernt und sich in ihn verliebt. Er war ein wunderbarer Mann, freundlich, sanft, ein wahrer Fels in der Brandung für Cathy – und eigentlich für sie beide.
    Nina seufzte, als sie daran dachte, wie anders Patrick, ihr leiblicher Vater, war. Warum hatte sie bloß geglaubt, er hätte sich vielleicht verändert? Veränderungen waren einem Mann vom Land wie Patrick schließlich ein Gräuel. Hatte er Lakeview eigentlich jemals verlassen? Andererseits – woher sollte er sonst die Teile haben, die er zum Reparieren der Fernseher und der anderen Geräte brauchte?
    Nein, außer den Genen hatte sie nichts mit diesem Mann gemeinsam. Wie lange würde sie ihn ertragen können?
    Sie musste sich jetzt aufs Einschlafen konzentrieren und entschied sich für die uralte Technik des Schäfchenzählens. Doch gerade als sie anfing wegzudösen, ertönte von der anderen Seite des Flures lautes Schnarchen. Typisch, dachte Nina, wenn ihr Vater dann doch mal in ihrem Leben auftauchte, dann ärgerte sie sich darüber.
    Irgendwann schlummerte sie trotz ihres Frusts ein, nur um ein paar Stunden später von Patrick geweckt zu werden. Er klopfte an ihre Zimmertür. «Morgenstund hat Gold im Mund», verkündete er.
    Nina schaute auf den Wecker neben ihrem Bett. Musste ihr Vater sie denn wecken, bloß weil er selbst aufstand?
    Weil es erst sieben Uhr war und sie keine Lust hatte, nach dem gestrigen Abendessen schon wieder eine Mahlzeit in tiefem Schweigen einzunehmen, beschloss sie, in der Stadt einen Kaffee zu trinken. Ihr Vater trank seit jeher Tee, und Nina wusste, dass er keinen löslichen Kaffee und schon gar keine Kaffeemaschine besaß.
    Als sie nach unten kam, stand Patrick in der Küche und bereitete sein übliches Frühstück zu.
    «Morgen, Dad», sagte sie verschlafen.
    Patrick drehte sich um, als sei ihm gerade wieder eingefallen, dass sie im Haus war. «Oh, guten Morgen, Nina. Möchtest du Frühstück?»
    «Nein, danke. Es ist so ein schöner Tag, da hab ich mir gedacht, ich gehe ein bisschen spazieren, damit ich Bewegung kriege. Ich werde mir wohl unterwegs etwas zu essen besorgen.»
    «Hmm», sagte Patrick und wandte sich wieder der Bratpfanne zu.
    Nina blieb noch einen Moment stehen und überlegte, ob seine Reaktion wohl eine Art Bestätigung sein

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