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Glücksklee

Glücksklee

Titel: Glücksklee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holly Greene
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Das ist ja schon Jahre her. Was macht Galway? Wie lange bleibst du? Wohnst du bei deinem Vater? Wie geht’s ihm denn? Ich habe ihn ewig nicht gesehen.» Trish redete, ohne Atem zu holen.
    «Na, du hast dich ja wirklich überhaupt nicht verändert.» Nina lachte. «Du kommst immer noch ganz aus der Puste beim Reden.»
    Trish grinste, und Nina erinnerte sich an ihre gemeinsame Zeit. Trish Brogan war im gleichen Alter wie Nina, und in ihrer Kindheit war sie eine ihrer wenigen Freundinnen hier in Lakeview gewesen. Zum letzten Mal hatten sie sich allerdings nicht in Lakeview, sondern in Galway gesehen. Trish war aus irgendeinem Grund in die Stadt gekommen – Nina konnte sich nicht mehr erinnern, warum –, und sie hatten sich zum Essen und auf ein paar Drinks getroffen. Es war ein lustiger Abend gewesen, das wusste Nina noch gut, und sie verstand gar nicht, warum sie nicht in Kontakt geblieben waren.
    «Nina ist gestern erst angekommen. Sie wohnt ein Weilchen bei ihrem Vater», sagte Ella. Dann wandte sie sich an Nina. «Wenn Trish wieder Luft kriegt, kann sie dir erzählen, dass sie jetzt für die
Lakeview News
arbeitet. Kaum zu glauben, aber sie macht wirklich gute Interviews – wenn sie ihre Gesprächspartner zu Wort kommen lässt», fügte sie trocken hinzu, und Trishs Gesicht wurde fast so knallrot wie ihre Haare.
    «Toll. Also bist du doch Journalistin geworden», sagte Nina, denn sie erinnerte sich, wie gerne Trish sich früher Geschichten ausgedacht hatte.
    «Ach, weißt du, bei unserem Käseblättchen lässt sich nicht gerade der Pulitzer-Preis gewinnen, aber es macht mir Spaß», erklärte Trish. «Bisher waren Promis hier zwar noch ziemlich dünn gesät, aber das wird jetzt besser!», fügte sie aufgeregt hinzu.
    Als Nina und Ella sie verständnislos ansahen, fuhr sie fort: «Ihr werdet’s kaum glauben, aber Ruth Seymour kommt nach Hause! Die Pressemitteilung kam diese Woche.»
    Natürlich! Ruth Seymour, die Schauspielerin! Nina kannte sie von ihren Besuchen in Lakeview.
    «Ich habe alles über ihre Serie gehört», sagte sie. «Ist das nicht verrückt, wenn man sich vorstellt, dass wir noch vor ein paar Jahren zusammen gespielt haben und dass sie jetzt ein Hollywood-Star ist?»
    Trish zog die Nase kraus. «Hollywood-Star oder nicht, sie kocht auch nur mit Wasser – falls sie überhaupt selbst kocht. Aber ich finde, in letzter Zeit hat sie sich ziemlich danebenbenommen.» Trish kicherte. «Wahrscheinlich macht das der Champagner.»
    «Aber Trish», tadelte Ella sie, und Nina lächelte. «Doch ich muss sagen, ich lese auch gerne von ihr in den Illustrierten. Und, Botox hin oder her, ich finde, sie ist schon ein bisschen alt für die spärlichen Fetzen, die sie in letzter Zeit so trägt.»
    «Wie alt ist sie denn eigentlich?», fragte Nina. «Sie muss doch mindestens dreißig sein.»
    «Fünfundzwanzig, heißt es in der Pressemitteilung», meinte Trish glucksend. «Heißt das, dass wir auch erst fünfundzwanzig sind? Ich hoffe, ihr ist klar, dass sie einen ganzen Schwarm Journalisten in ihre Heimatstadt lockt – und da könnte leicht mal jemand ihre Geburtsurkunde ausgraben», fügte sie mit boshaft funkelnden Augen hinzu.
    «Jetzt sei doch nicht so gehässig», mahnte Ella. «Und mach bloß keinen Ärger, nur weil du für dein Fotoprojekt Zugang zu allen möglichen Dokumenten hast.»
    Trish erklärte Nina, dass sie gerade dabei war, eine bebilderte Chronik von Lakeview zusammenzustellen. «Und weil ich das Buch für einen guten Zweck veröffentlichen will, darf ich in allen Archiven der Stadt stöbern, damit ich die Fotos auswählen kann.»
    «Klingt interessant», antwortete Nina. Sie fand die Idee großartig. Das Städtchen war ein geschichtsträchtiger Ort, denn vor hundert Jahren war es Schauplatz eines großen Republikaner-Aufstandes gewesen. Und da es sich im Laufe der Jahre enorm gewandelt hatte, erschien es ihr sinnvoll, diese Veränderungen zu dokumentieren.
    «Jedenfalls», fuhr Trish fort, «hat die Stadt beschlossen, Ruth Seymour als bedeutendste Persönlichkeit des Jahres auszuzeichnen. Ja, ich weiß …» Trish kicherte wieder, als sie Ninas belustigten Blick sah. «… als hätten wir da eine Riesenauswahl. Im Hotel Clancy soll jedenfalls eine riesige Party für sie steigen. Du musst auch kommen, Nina. Alle tun so, als würde uns die Queen höchstpersönlich beehren. Aber es ist ja auch wirklich cool, dass eine Frau aus Lakeview, eine Frau, die wir kennen, so berühmt geworden

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