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Glücksklee

Glücksklee

Titel: Glücksklee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holly Greene
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Lakeview zu bleiben.
    Ruth ging in das Bad, das zu ihrem Zimmer gehörte, duschte und trocknete sich ab. Dann schminkte sie sich. Doch als sie in ihrer Kosmetiktasche kramte, stutzte sie plötzlich, denn ihr Blick fiel auf die rosaweiße Schachtel, die Chloe ihr «für alle Fälle» mitgegeben hatte.
    Verdammt, dachte Ruth. Sie war in der vergangenen Woche so mit den Zeitungsartikeln beschäftigt gewesen, dass sie diesen … Vorfall praktisch vergessen hatte.
    Sie stopfte den Schwangerschaftstest ganz hinten in die Tasche, unter die Gesichtslotionen und die Handcremes.
    Aus den Augen, aus dem Sinn …

    Bald darauf machte sie einen großen Schritt über ein paar Katzen hinweg, die faul auf der Treppe vor Ellas Café lagen, und schob die Tür auf. Augenblicklich verstummten alle Gespräche. Offenbar waren die Einheimischen von diesem überraschenden Gunstbeweis so überwältigt, dass es ihnen glatt die Sprache verschlug. Oder hatten die Zeitungen schon wieder etwas aufgedeckt? Vielleicht eine weitere peinliche Panne? Aber da riefen sie ihr im Chor «Hallo» und «Guten Morgen» entgegen, und Ruth legte ihre Wachsamkeit ein wenig ab. Sie lächelte ihr schönstes Hollywood-Lächeln und winkte wie eine Königin, während sie sich nach ihren Freundinnen umsah.
    «Ruth, hier drüben!», rief Trish. Sie und Nina saßen an einem Fenstertisch mit Blick auf den See. Erleichtert tänzelte sie zu ihnen hinüber.
    «Hallo, ihr beiden», sagte sie fröhlich und setzte sich mit an den Tisch.
    «Toll, dass du das einrichten konntest», begrüßte Nina sie. «Übrigens finde ich deine Schuhe wunderschön», fügte sie hinzu, indem sie sehnsüchtig einen Blick unter den Tisch warf. Ruth trug zu ihrem blassrosa Hemdkleid von Lanvin violette Wildlederpumps von Rupert Sanderson.
    «Willst du anschließend noch woandershin?», fragte Trish, und sofort kam Ruth sich albern und aufgebrezelt vor. Nina und Trish trugen einfach Jeans und bequeme Tops dazu.
    «Nein, nein, aber ich bin es wohl nicht gewohnt, mich leger zu kleiden.»
    «Ach was, du siehst doch bezaubernd aus.» Nina lächelte.
    «Ja, nicht wahr?», rief Ella, die gerade mit einer Kaffeekanne an ihren Tisch kam. «Ruth, mein Herzchen, ich hatte an dem Abend letzte Woche keine Gelegenheit mehr, mit dir zu sprechen. Aber jetzt darf ich dir sagen, wie stolz ich auf dich war, als du dieses Ekel auf seinen Platz verwiesen hast.»
    Ruth errötete. «Ich weiß nicht, wer da wen auf seinen Platz verwiesen hat», entgegnete sie. Sie wollte nicht an das Fernsehinterview erinnert werden.
    «Unsinn. Dieser Kennedy hat mal einen Denkzettel verdient, und du hast das ganz prima gemacht. Keine hätte das besser gekonnt», sagte Ella voller Stolz.
    «Danke, Ella.» Bewegt schaute Ruth sie an.
    «So, was darf ich dir bringen? Ich weiß ja, dass diese Magersüchtigen da drüben in Hollywood sich nur von Luft und Liebe ernähren, und du siehst aus, als würdest du das genauso machen», erklärte sie mit einem Blick auf Ruths Figur. «Aber ich wette, dass du meinem Sodabrot nicht widerstehen kannst. Früher jedenfalls warst du ganz wild darauf», fügte sie hinzu. Ruth überlegte, wie sie Ella klarmachen sollte, dass sie Kohlehydrate nicht mehr anrührte.
    «Och, ich habe schon gefrühstückt, aber einfach eine Tasse Kaffee wäre schön.»
    «Also Sodabrot, und ich schneide es schön dick», erklärte Ella, als hätte Ruth nichts gesagt.
    «Und was hast du für die Zeit, die du hier bist, geplant?», fragte Trish, als Ella wieder gegangen war.
    «Ich weiß noch nicht recht. Normalerweise habe ich ja nicht so viel Freizeit, und ich kenne natürlich auch kaum noch Leute hier in der Gegend – außer meiner Familie und euch beiden.»
    «Nachdem dieser ganze Trubel um deine Heimkehr jetzt vorbei ist, möchte ich gern einen Termin für ein Interview mit dir absprechen – für die
Lakeview News

    «Na klar.» Ruth freute sich darauf, ein Interview zu geben, das sicherlich sehr schmeichelhaft sein würde. Noch wichtiger aber war, dass die ganze Stadt es lesen würde. In der Familie Seymour jedenfalls war die Lektüre der Lokalzeitung seit jeher ein Muss.
    «Und vielleicht hast du ja auch Interesse daran, bei einem Projekt zu helfen, mit dem ich gerade angefangen habe. Nina habe ich schon gefragt, und sie wird mich unterstützen.»
    «Was ist das denn für ein Projekt?» Ruth hütete sich davor, sich auf irgendetwas einzulassen, bevor sie die Einzelheiten kannte.
    «Ich stelle einen Fotoband über die

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