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Glücksklee

Glücksklee

Titel: Glücksklee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holly Greene
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am Eingang, schüttelte ihm die Hand und nickte. Ruth beobachtete ihn einen Moment lang und erinnerte sich an das letzte Mal, als sie ihn gesehen hatte.
    Sie fragte sich, ob er wohl letzte Woche auf ihrer Begrüßungsparty gewesen war. Aber sicherlich hatte Charlie die Stadt längst verlassen und hielt sich heute nur zufällig hier auf. Sie hatte es nie über sich gebracht, ihre Mutter nach ihm zu fragen, und da Breda ihn von sich aus nicht erwähnt hatte, hatte sie einfach angenommen …
    Plötzlich schien Charlie ihren Blick zu spüren, denn er hörte auf zu sprechen und drehte sich in ihre Richtung.
    Ruth begegnete seinem ruhigen Blick. Ihr Herz raste. Sie hatte keine Ahnung, was sie tun sollte.
    «Charlie, wie geht’s denn so?», rief Trish und winkte.
    Doch er bewegte sich nicht auf ihren Tisch zu und winkte auch nicht zurück.
    Trish ließ sich nicht beirren. «Typisch, er ist immer in Eile. Vor ein paar Jahren hat er das Geschäft von seinem Vater übernommen», informierte sie Ruth. «Er hat eine Riesenfirma daraus gemacht.»
    Offenbar sprach Trish über das Autohaus seines Vaters, überlegte Ruth. Charlie hatte immer davon gesprochen, es zu vergrößern. Anscheinend war ihm das inzwischen gelungen.
    Unterdessen hatte Charlie sich von seinem Gesprächspartner abgewandt. Ruth beschloss, den Stier bei den Hörnern zu packen, und stand auf. «Ich werde ihn mal lieber begrüßen», murmelte sie den beiden anderen Frauen zu.
    Während sie auf ihrem Weg zur Tür einen Fuß vor den anderen setzte, wurde ihr plötzlich bewusst, wie groß die Entfernung zwischen ihr und Charlie war. In Wirklichkeit waren es wohl nur sieben oder acht Meter, aber sie kamen Ruth vor wie mehrere Meilen. Außerdem spürte sie deutlich die Blicke, die ihr folgten. Schließlich wusste hier jeder, was zwischen ihnen abgelaufen war.
    Charlie seinerseits bewegte sich kein Stückchen auf sie zu. Während Ruth sich ihm näherte, versuchte sie, ein Lächeln zustande zu bringen. Aber sie kannte ihn, er würde sie mühelos durchschauen und erkennen, wie nervös sie war. Ruth sah, dass er sie taxierte, dass er ihre Erscheinung musterte.
    «Hallo, Charlie», sagte sie, als sie endlich vor ihm stand.
    Er antwortete nicht gleich, sondern betrachtete sie nur prüfend. Ruth errötete schon vor Verlegenheit, da öffnete er schließlich den Mund. «Ach, wenn das nicht die Ruth aus Hollywood ist.» Seine Bemerkung klang zwar wie ein Scherz, hatte aber einen scharfen Unterton.
    Ruth versuchte, seine Worte mit einem Lachen abzutun, doch innerlich bebte sie. «Och, Charlie, ich bin nach wie vor die Ruth aus Lakeview!» Sie setzte das Lächeln auf, mit dem sie bei Premieren vor den Kameras glänzte. «Schön, dich zu sehen. Es ist lange her, was?»
    «Ja, es ist lange her.»
    «Und wie geht’s, wie steht’s? Ich höre, dass es bei dir gut läuft.»
    «Ja, weißt du, ich bin zwar kein Star, aber für jemanden, der in Lakeview festsitzt, läuft es bei mir recht gut.»
    Die Kälte seiner Worte schnitt Ruth ins Herz. Einerseits war ihr klar, dass sie vielleicht nichts anderes verdient hatte, andererseits aber wollte sie ihm diese Abfuhr nicht durchgehen lassen.
    «Freut mich zu hören», sagte sie, wobei sie von einem Fuß auf den anderen trat. «Ich hab schon immer gewusst, dass du mal wahnsinnig erfolgreich werden würdest.» Als Charlie nichts erwiderte, überspielte sie ihre Verlegenheit mit einem Lächeln. «Also, ich bin noch eine Weile in der Stadt, vielleicht können wir ja mal zusammen Kaffee trinken oder so was … ich würde zu gerne hören, was hier so alles passiert ist.»
    Bei diesen Worten verfinsterte sich Charlies Blick. Er beugte sich vor, kam so dicht an sie heran, dass sie sein Aftershave riechen konnte, fasste sie am Ellbogen und führte sie nach draußen.
    «Charlie … was soll das?», stieß Ruth hervor, während er sie durch die Tür schob. «Was ist denn los?»
    Als sie vor dem Café standen, fuhr er auf dem Absatz herum, und die bis dahin so trägen Katzen flitzten in alle Richtungen auseinander. «Ich wusste, dass du mir irgendwann über den Weg laufen würdest», sagte er.
    «Aber was … was soll das?»
    «Erspare mir das Geplapper, Prinzessin. Ich habe keine Lust, mich da mit reinziehen zu lassen, bloß weil es dir gerade in den Kram passt. Ich will nichts mit dem ganzen Hollywood-Paparazzi-Mist zu tun haben. Ich kann damit umgehen, dass du dich diesen Sommer in Lakeview aufhältst, aber ich werde keinen weiteren Gedanken an

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