Glücksklee
haben, wir wollten eines Tages Kinder haben, und ich stehe auch nach wie vor dazu. Aber kannst du nicht zugeben, dass ein bisschen von dieser plötzlichen Eile – vielleicht nur ein ganz kleines bisschen – möglicherweise darauf zurückzuführen ist, dass du das Gefühl hast, Emer und Deirdre hätten dich aus ihrem Mama-Club ausgeschlossen?»
«Nein.»
Brian seufzte. «Na schön, wenn du das nicht zugeben kannst – auch gut, damit kann ich leben. Trotzdem, meinst du nicht, dass eine solche Entscheidung – eine Entscheidung von so großer Tragweite, die das ganze Leben verändert – noch weiterer Gespräche und Planungen bedarf?»
«Ja, natürlich, aber …»
«Warte, lass mich ausreden. Meinst du nicht, wir sollten erst mal über die praktische Seite reden, sollten unsere Finanzen durchgehen und uns überlegen, ob wir noch irgendetwas Bestimmtes tun wollen, bevor wir uns auf eine so weitreichende Veränderung einlassen?»
«Aber unsere Finanzen sind doch in Ordnung», argumentierte Jess. «Und wir können weiterhin tun, was immer wir wollen. Der einzige Unterschied ist, dass wir dann ein Baby dabeihaben werden.»
Brian liebkoste ihren Nacken. «Kleines, dir ist doch klar, dass ein Baby kein Accessoire ist, oder?»
Jess stieß ihren Mann weg. «Red nicht so von oben herab mit mir, Brian.»
«Ich wollte dich nur ärgern, aber du solltest dich wirklich mal selbst hören», erklärte Brian, indem er Jess wieder an sich zog. Doch sie entwand sich seinen Armen.
«Siehst du denn nicht, dass es mir wirklich ernst damit ist?»
«Okay, das habe ich erfasst», meinte er. «Aber lass uns nichts überstürzen. Ja, wir können natürlich anfangen, darüber zu sprechen, aber bevor wir etwas unternehmen, müssen wir sicher sein, dass wir es wirklich wollen. Ehrlich, ich finde, du solltest über diesem Blödsinn mit deinen Freundinnen ein bisschen Zeit vergehen lassen, bevor du auch nur anfängst, eine Schwangerschaft ernsthaft in Erwägung zu ziehen. Dass du dich von den beiden ein bisschen vernachlässigt fühlst, ist kein hinreichender Grund für uns, eine Familie zu gründen. So eine vorübergehende Unzurechnungsfähigkeit hilft niemandem, und schon gar nicht, wenn es um eine derart weitreichende Entscheidung geht. Komm, Jess, gerade du solltest doch wissen, dass man so was nicht auf die leichte Schulter nehmen darf.»
«Das weiß ich ja auch, aber …» Jess seufzte. Es war ja klar, dass Brian ganz methodisch und logisch an das Thema herangehen würde, oder? Immerhin, er hatte eingewilligt, darüber nachzudenken, und das war doch schon etwas. Und da sie sah, dass er ihre Idee erfasst hatte, war es jetzt vielleicht auch an der Zeit, den Verkaufsprozess zu beschleunigen.
«Also, was meinst du?», fragte sie abschließend. «Versprichst du mir, dass wir darüber reden?»
«Natürlich, aber wir werden nichts übers Knie brechen.»
Das war nicht ganz die Antwort, die sie sich gewünscht hatte, schließlich hatte sie Emer und Deirdre ja erzählt, dass sie es schon versuchten. Doch immerhin stimmte die Richtung. «Gut, dann lass uns gleich darüber reden.»
«Jetzt sofort, meinst du?»
«Warum nicht?»
Brian fuhr sich mit der Hand durchs Haar. «Ach Jess, ich bin gerade nach Hause gekommen, nach einer langen, anstrengenden Woche und einem Flug. Ich habe im Moment einfach nicht die Energie, weder emotional noch sonstwie, um über so was nachzudenken.»
«Dann also morgen?»
Brian seufzte tief. «Morgen habe ich auch einen langen Tag, aber schön, sagen wir morgen.»
«Meine biologische Uhr tickt, denk daran», sagte Jess halb im Scherz.
«Meine auch, und mit jeder Sekunde, die wir hier noch länger über deine biologische Uhr reden, rückt der Zeitpunkt näher, an dem ich wieder aufstehen muss.»
«Ja, ja, schon gut.» Jess beschloss, das Thema vorerst fallenzulassen.
«Ist das neu?», fragte Brian und betrachtete lächelnd die himbeerfarbene Spitze, die aus dem V-Ausschnitt ihres Kleides lugte.
«Ja, das ist neu.» Jess erwiderte sein Lächeln.
Er nahm sie in die Arme und senkte den Kopf, um sie zu küssen. «Gut, dann wollen wir diese Sekunden sinnvoll nutzen.»
So sei es, dachte Jess, während sie ihren Mann küsste. Sie hatte die Vorarbeiten geleistet, und mit ein bisschen gutem Zureden würde sie Brian mit ins Boot holen.
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Kapitel 13
Am Montagmorgen trafen Nina und Trish sich vor der Bibliothek in Lakeview, um alte Zeitungen durchzugehen und Artikel und Fotos für das Buch
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