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Glückspfoten, Ahmed und die ganz große Kohle (German Edition)

Glückspfoten, Ahmed und die ganz große Kohle (German Edition)

Titel: Glückspfoten, Ahmed und die ganz große Kohle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carola van Daxx
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gut sehen. Lasst uns erst einmal reingehen.“
    Ich versuchte, so relaxed wie möglich zu klingen, d och eigentlich bereute ich schon jetzt wieder, die Rollläden nicht endlich mal ganz dicht gemacht zu haben.
    Schwule Männer können einen ganz schön nerven…
    Sie sind eitel, lassen sich die Zähne bleachen und lächeln dann den lieben langen Tag mit ihrem Dr. Best –Strahlemanngebiss als würden sie dafür bezahlt werden. Der Kontrast zu ihrer noch immer sonnenbankgebräunten Haut (O–Ton: „Wir gehen nur noch einmal pro Woche auf die Bahamas, einfach für eine gesündere Farbe, das macht lebendiger, nicht?“) unterstrich das Ganze noch um ein vielfaches.
    Bei Claude ging es gerade noch so einigermaßen, er hatte wirklich schicke graumelierte Haare – aber  Detlef sah nur noch künstlich aus als Sweet Brownie von Rossi, dm oder sonst woher. Außerdem musste ich bei Sweet Brownie eher an etwas Süßes zum Kaffee denken und nicht an getöntes, männliches Haupthaar.
    Zum Glück kam zumin dest Claude bald von diesem leidigen Thema ab.
     
    „Kommen die anderen auch?“, fragte er während er schon einmal die Schuhe auszog und es sich gemütlich auf meinen bereits angewärmten Lieblingsplatz auf dem Sofa machte.
    „Keine Ahnung, aber ich gehe davon aus, dass wir nicht zu dritt bleiben…“
    Kaum ausgesprochen, klingelte es schon wieder: Silke mit dem Scheidungspärchen im Schlepptau. Es war also wie immer an einem Freitag, seit ich alleine war, seit Karsten die Biege gemacht hatte, seit ich meinen Job los war. Sie waren alle gekommen. Wahrscheinlich um mich zu trösten, damit ich nicht so alleine war. Dabei wäre ich – gerade an einem Freitag – einmal ganz gerne alleine gewesen. Aber ich will mich nicht ständig wiederholen. Ich wollte es halt nur noch einmal gesagt haben…
     
    „Ich hab‘ einen Bärenhunger!“, war das Erste, was Ellen ausstieß, nachdem sie „Naaabend!“ gesagt hatte…
    „Ich auch!“, darin war sich ihr zukünftiger Ex –Gatte wohl noch einig mit ihr.
    „Wir haben dir auch was mitgebracht!“ Thomas drückte mir zwei Flaschen Wein in die Hand und quetschte noch eine Riesenpackung „Knabberspaß“ dazu.
    Schön, da kommt doch was in die Kasse, dachte ich und wankte mit dem Zeug Richtung Wohnzimmer.
    „Wir sind einfach nicht mehr dazu gekommen, in die Käsestube zu fahren. Aber du hast doch bestimmt noch was von dem guten Brie und dem französischen Schimmelkäse daheim? Baguette wollten wir auch mitbringen, aber jetzt hatten sie keines mehr. Du warst doch sicher früher als wir beim Bäcker, oder?“
    „Knabberspaß ist auch eher was für später, nicht für den ric htigen Hunger…“, bemerkte Ellen noch und stellte erst einmal klar, dass ich mich bloß nicht ohne Tablett wieder aus der Küche wagen sollte.
    Was sollte ich machen? Sie wieder rausschmeißen?
    Sie waren so dermaßen unmöglich, dass man sie einfach lie bhaben musste. Gerade, weil sie so geradeheraus waren. Sie hatten einfach keine Lust, sich zu verstellen. Und das hatte ja auch seine Vorteile. Man hätte ihnen glattweg alles sagen können.
    Hätte…
    „Ich habe auch noch keine Zeit zum Abendessen gehabt. Das war wieder ein Stress, bis das Kind endlich mit dem Vater mitgehen wollte. Aber jetzt habe ich Wochenende. Nur für mich allein. Kinderfrei und Spaß dabei!!!“ Silke hatte also auch Hunger.
    Na denn.
     
    Im Flur standen Dreckschuhe, Jacken bevölkerten meine Gard erobe, alle Plätze auf meinem gemütlichen Sofa waren besetzt, die Luft konnte man schneiden, bevor man auch nur in der Lage gewesen wäre, einen Happen zu essen, und im Fernsehen wurde gerade angekündigt, dass Götz George und Ruth Maria Kubitschek gleich in der NDR–Talkshow begrüßt würden. Ausgerechnet Götz und Maria. Oder Maria und Götz, wir wollen doch die Kinderstube wahren…
    „Gut, dass man so einen Mist nicht gucken muss!“, stellte Ellen fest. Thomas nickte. „Das braucht kein Mensch…“
    Claude und Detlef meinten synchron „Mmm!!“
    Und Silke sagte: „Wir haben uns doch viel interessantere Dinge zu erzählen.“
    Ich dachte nur: Genau, erzählt mir einfach alles, was euch di ese Woche mühselig beladen hat. Ich bin ja unausgelastet und froh um jeden sozialen Kontakt – ich warte ja geradezu jeden Freitag auf eure Besuche, darauf, dass Ihr mir den mühsam vom Munde abgesparten Wein wegtrinkt, der mir sowieso nur auf die ohnehin zu üppigen Hüften geschlagen wäre, darauf, dass Ihr mir Brot, Käse und Butter

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