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Glückspfoten, Ahmed und die ganz große Kohle (German Edition)

Glückspfoten, Ahmed und die ganz große Kohle (German Edition)

Titel: Glückspfoten, Ahmed und die ganz große Kohle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carola van Daxx
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Endeffekt bedeuten würde, wenn nun wirklich keiner dieser Verlagsmenschen mein Genie erkannte? Das musste einfach mal durchkalkuliert werden…
    Ich setzte also ganz niedrig an: zehn Euro pro Stunde, Anfängergehalt für eine angehende Nachwuchsautorin.
    Dann nahm ich den Kalender zur Hand. Es waren zehn Monate, in denen ich an dem Buch geschrieben hatte und dann nochmals zwei, in denen in nur überarbeitet hatte – fast auf den Tag genau also ein Jahr.
    Nach Adam Riese. Und da ich – bis auf meine gesundheitlich wirklich schlechten Zeiten – fast jeden Tag zirka vier Stunden am Laptop gesessen hatte, die Stunden, in denen ich darüber nachg edacht hatte, wie es weitergehen sollte oder was ich unbedingt noch unterbringen müsste, setzte ich niedrig, also mit nur einer Stunde an, kam ein Fünf-Stunden-Tag heraus.
    Machte alles in allem 300 Tage mal 50 Euro, also 15.000 Euro, die ich mit diesem niedrig angesetzten Lohn – bar auf die Kralle – alleine an Arbeitszeit investiert hatte. Stromkosten mal nicht mitgerechnet.
    Dazu kamen noch Papier, Druckerpatronen im Wert von 75 Euro und insgesamt drei gedruckte Bücher, nochmals 150 Euro.
    Wahrscheinlich ha tte ich mir stressbedingt auch mehrere Kronen niedergebissen, zerknirscht wie ich war. Ich setzte sie pauschal mit 4.500 Euro an, die ich jedoch keinesfalls bei Doc Neumeier investieren würde.
    Aufgerundet war ich also bei einer Investitionssumme von knapp 20.000 Euro.
    Und das war eigentlich noch unrealistisch, da zehn Euro Stundenlohn für Dichtertätigkeit doch sicherlich nicht angemessen waren.
    Mir jedenfalls kam diese Zahl eher in Verbindung mit Raumpflege in den Sinn…
    Ziemlich frustriert gönnte mich mir daraufhin noch einen Kümmel. Einen ganz kleinen. Und Ahmed machte schnell die Biege, denn er mochte das nicht.
    Also, doch kein Perverser…
    Choupette wäre da sicher ganz anders, sie war schließlich Franz ösin. Wahrscheinlich würde sie sich ein paar Tröpfchen Pastis, keinesfalls jedoch Vogelsberger Kümmel, über das Kaninchenragout tröpfeln lassen, bevor sie mit ihrem Haute-Couture-Lätzchen zum Diner schritt.
    Ach, Choupette!
    Vielleicht sollte ich über Katzen schreiben?
    Liebe, Lüge, Leidenschaft, sowas interessierte wohl niemanden mehr.
    War auch nicht schon ALLES gesagt? Kannten wir nicht schon alle Formen des Verliebens, des Verliebtsein s, der Enttäuschung, der Versöhnung, der Trennung und der Wiederversöhnung? Hatte ich etwa das falsche Thema gewählt?
    Oder wusste die pädagogische Fachkraft , Frau Herrisch-Kleinmeier von der selbsternannten Fernuniversität, doch schon von vornherein, mit wem sie es bei mir zu tun hatte?
    Ich ahnte, sie wollte damals wohl, dass ich schnell wieder mit dem Schreiben aufhöre… Aus gutem Grund?
    Es war zum Aus-der-Haut-fahren. Frust auf der ganzen Linie.
     
    In den nächsten Tagen kamen noch weitere Schreiben in diesem Stil. Dann lange nichts. Sehr lange. Drei Monate.
    So schaute ich eines Tages noch einmal auf den Verlagsseiten nach. Und was konnte ich dort lesen?
    „Wenn Sie innerhalb von drei Monaten nach Einsendung ke ine Antwort von uns erhalten haben, konnte Ihr Manuskript leider nicht berücksichtigt werden. Bitte nehmen Sie in dem Falle keinen Kontakt zu uns auf, weder schriftlich noch telefonisch – und keinesfalls persönlich! Wir erhalten täglich sehr viele Manuskripte und haben demzufolge nur eine geringe Kapazität.“
    Aha, geringe Kapazität. Da war es wieder, das K-Wort.
    Ich dachte immer, die Verlage scheffeln Millionen – oder gar Milliarden? Was passiert mit dem ganzen Geld, das mit Bestsellern verdient wird? Legen Sie es an? Wenn ja, WO?
    Ich wäre für einen lukrativen und sicheren Tipp dankbar. Schließlich bin ich auf Zinsen und Dividenden angewiesen, aber momentan kommt nix. Niemand, den ich kenne, legt mehr an.
    Aber anscheinend reicht die ganze Kohle nicht für ein paar Mitarbeiter mehr im Verlag. Ein paar Menschen, die Briefe noch verfassen und unterschreiben. Für ein paar Leute, die am Telefon Auskunft geben können.
    Ich verstand das nicht.
    Aber ich war ja auch ein Greenhorn in der Beziehung. So viel hatte ich von Karl May jedenfalls behalten. Auch wenn ich die Büchersammlung meines Ex‘ wirklich nicht stibitzt hatte. Das hätte ich sowieso nicht gekonnt. Stehlen und lügen war schon als Kind unmöglich für mich.
    Und heute? Anscheinend war ich mittlerweile zu gar nichts mehr zu gebrauchen. Alles war unmöglich für mich.
    Jetzt musste ich auch noch

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