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Glückspfoten, Ahmed und die ganz große Kohle (German Edition)

Glückspfoten, Ahmed und die ganz große Kohle (German Edition)

Titel: Glückspfoten, Ahmed und die ganz große Kohle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carola van Daxx
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gerichtlich verordneter Zwangs-Therapie aufbrummt. Für eifersüchtige Exfrauen, die ihre Kinder auf Teufel-komm-raus vom Vater fernhalten wollen. Das ist nämlich ein absolutes NO-GO heutzutage.“
    „Stimmt ja auch. Manche Mütter sind ganz fies, die wissen doch gar nicht, was sie ihren Kindern damit antun. Den Vater vorenthalten, das geht ja gar nicht.“
    In der Beziehung schien das frischparfümierte Ehepaar Douglas wieder einhelliger Meinung zu sein.
    „Aber normal ist das auch nicht, dass ein Vater alle paar W ochen eine neue Tussi am Start hat und die auch immer gleich seiner Tochter, die er sowieso nur alle vierzehn Tage sieht, vorstellen muss…“, Silke war wirklich unglücklich darüber.
    Ob sie ihn doch heimlich noch vermisste? Oder bereute sie die Scheidung etwa?
    Ich holte einen weiteren Vogelsberger Kümmel, der hilft traditionell bei allem, was einem auf den Magen schlagen kann.
    „Wir nehmen auch einen“, sagten die beiden Parfümeure. „Auf Choupette!“
    „Auf Choupette!“
    Silke schluckte und fragte dann hüstelnd: „Wer ist eigentlich Choupette?“ Worauf Detlef und Claude die ganze Sache mit Karl, den Kölner Züchtern und dem neuen Familienmitglied erzählten.
    Ich richtete derweil die Schnittchen, wieder einmal Käse, B aguette, Trauben und Wein. Und als ich fertig war und zum Servieren ansetzte, klingelte es an der Tür.
    „Wir sind’s. Ellen und Thooomas!“ Der übliche Sing-Sang, wenn sie gemeinsam auftraten…
    Schön, dann kann’s ja losgehen.
    Es ging um Choupette, Ahmed und die Sache mit der Thujahecke, den Harem von Selinas Vater Roland, der wahrscheinlich genauso ein Schürzenjäger war wie mein Ex-Karsten, und zu fortgeschrittener Stunde ließ ich dann die gut gehütete Bombe platzen.
    „Leute, ich habe auch Familienzuwachs bekanntzugeben.“
    „Aber wir kennen den doch schon“, warf Silke ein und schaute zu Ahmed, der sich wahrscheinlich so fühlte, als wären all die Menschen nur seinetwegen gekommen. Er aalte sich auf dem Teppich, der mehr als „asbach“ war und schnurrte gegen Omas altes Radio aus den Fünfzigern an, ein übergroßes Monster in Nussbaumbraun, das immer noch prima funktionierte…
    „Nein, den kennt Ihr bestimmt noch nicht“, ich stand auf und holte mein frisch gedrucktes Buch aus dem Wohnzimmerschrank meiner Oma mütterlicherseits.
    „Hier“, zeigte ich es stolz in die Runde, „das ist mein neugeborenes Baby. Mein Buch-Baby… 680 Seiten – alles in allem die Arbeit von fast einem Jahr. Was sagt Ihr nun?“
    Totenstille. Offene Münder.
    „Ich glaub’s ja nicht. Und uns hast du nichts davon erzählt?“, Claude war wieder zur WIR-Form zurückgekehrt, was Detlef dankbar lächelnd quittierte.
    „Wie heißt es denn, das gute Werk? Lass‘ doch mal sehen“, sagte Thomas, der sonst nicht viel zu sagen hatte.
    „ Sahneschnitte mit Schinkenspeck “, prustete ich stolz aus.
    Aus Silkes offenem Mund kam nur ein : „Haste noch was von dem Kümmel?“
    Die Überraschung war mir gelungen, da konnten Detlef und Claude mit ihrer Choupette nicht mehr groß punkten. War das ein Hallo!
    „Wie bist du denn darauf gekommen?“
    „Wir haben ja schon immer gesagt, du solltest mal ein Buch schreiben, so witzig wie deine Mails manchmal sind.“
    „Manchmal????`“, ich tat bewusst empört in dem Moment.
    Aber natürlich freute ich mich insgeheim, dass ich so einen Coup gelandet hatte. War für mich alte Quasselstrippe gar nicht leicht, fast ein ganzes Jahr gegenüber Freunden und Familie zu schweigen, mit keinem Wort zu erwähnen, was ich eigentlich so trieb und schrieb.
    An manchen Tagen hatte ich echt das Gefühl gehabt, bald zu platzen, was diesmal jedoch weder an übermäßigen Blähungen noch an überflüssigen Pfunden gelegen hatte. Ich konnte einfach mit niemandem darüber reden, weil ich ja überhaupt keine A hnung hatte, ob ich das Projekt bei meinem bescheidenen Arbeitstempo und meinem talentfreien Ausflug ins Fernstudium denn eines Tages tatsächlich zu Ende bringen würde.
    Und ob ich jemals den Mut aufbrachte, dieses mittlerweile ganz schön stramme Werk je mandem zum Lesen anzuvertrauen?
    Also musste Ahmed ran! ER hatte sowieso voraussichtlich schon mehr als sieben Leben hinter sich, so wie er immer weise schaute, und da war doch bestimmt schon mal eines bei einem Schriftsteller dabei gewesen. Wahrscheinlich kannte er sich also in der Materie aus, auch wenn er natürlich in früheren Inkarnati onen eher an einer guten alten

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