Glueckstankstellen
werdende Mutter von Anfang an zu unterstützen, zu stärken und über den fachkundigen Beistand dafür zu sorgen, dass Mutter und Kind während der Geburt ungestört und ohne Medikamente ihren eigenen Rhythmus finden können.
Es gibt heutzutage in gröÃeren Städten wie München viele Hebammen, die wieder wie in alten Zeiten als Ko-Mütter fungieren und Frauen beim natürlichsten Vorgang der Welt unterstützen. Eine Analyse der auÃerklinischen Geburtshilfe aus den Jahren 2000 â 2004 erhielt durchwegs gute Noten. Zum Beispiel hatten 87 Prozent aller Erstgebärenden keinen Dammschnitt oder Dammriss dritten Grades. Aber auch bei dieser Form der Geburtshilfe steht Sicherheit an erster Stelle. So liegt das Münchner Geburtshaus beispielsweise in unmittelbarer Nähe der Frauenklinik, der Kinderklinik und eines Neugeborenen-Notarztes. Durch diese enge Zusammenarbeit können Frauen heute in ruhiger Atmosphäre und mit dem Vertrauen in die eigenen Kräfte sicher ihr Kind gebären. Die Kosten tragen zu einem groÃen Teil die Krankenkassen. Und das Besondere: Die Hebamme ist die ganze Zeit anwesend.
Während der Geburt werden im Gehirn groÃe Mengen Oxytocin, Vasopressin und auch schmerzlindernde Endorphine ausgeschüttet. Diese lösen einen euphorischen Rauschzustand bei der Mutter aus und wirken enorm bindungsfördernd. Die richtige Geburtsbegleitung führt zu einer sanften Entbindung und gleichzeitig wieder zum sensiblen Bindungsaufbau.
Stillen
Nach der Geburt und der AusstoÃung der Plazenta fallen Ãstrogen- und Progesteronspiegel ab. Dadurch steigt das Hormon Prolaktin an und setzt die Milchproduktion in Gang. Oxytocin bewirkt nun, dass sich die Milchgänge in der Brust auf den Saugreiz hin zusammenziehen und somit die Milch freigeben.
Neben der medizinischen Erklärung des Stillens gibt es jedoch eine weitere, für uns Menschen wesentliche Bedeutung des hochsensiblen Vorgangs. Mit der Durchtrennung der Nabelschnur, der Ent-Bindung, beginnen für Mutter und Kind ganz neue Aufgaben. Das Neugeborene findet durch Geruchsreize die Brustwarzen. Ãber das Saugen ist es nun wieder mit der Mutter verbunden. Ein groÃes Glücksgefühl durchströmt die beiden. Dies führt zur weiteren Ausschüttung der Bindungshormone. Das Kind spürt instinktiv, dass es aktiv über das Saugen seine lebenserhaltenden Triebe wie Durst, Hunger und das Bedürfnis nach Nähe und Sicherheit befriedigen kann.
Das Neugeborene ist ein Busenkenner. Mit Lippen, Zunge und Gaumen stimuliert es die Brustwarzen und mit den Händchen wird die Brust fachmännisch bearbeitet. Urvertrauen baut sich auf, weil die Versorgung auf allen Ebenen zu klappen scheint. Diese Frequenz der Sicherheit und Liebe wird im Gedächtnisspeicher, dem Hippocampus des Kindes, als somatischer Marker im Ordner Urvertrauen für immer abgelegt. Gleichzeitig werden durch diese tiefen Sinneserfahrungen Bindungshormone im Gehirn erzeugt und auch weitere Bindungsstellen dafür aufgebaut. Jede spätere Erfahrung oder auch Erwartungshaltung mit einer ähnlichen Frequenz ruft dieses gespeicherte Neuronenmuster wieder ab und verstärkt den positiven Regelkreis der Gefühle.
Das Neugeborene ist sehr machtvoll und auch ausdauernd. Ãber die orale Stimulierung befriedigt es seine Wünsche nach Nahrung und Geborgenheit und tut das Entsprechende dafür, um Milch und Zuneigung zu bekommen.
Doch wie ist das mit Flaschenkost? Ein mit chemischen Mitteln desinfizierter Plastiksauger mit zu groÃem Loch signalisiert möglicherweise ganz andere Reize und Gefühle. Vielleicht wird hier schon ganz am Anfang des Lebens ein Muster gesetzt, das dem Menschen zu verstehen gibt: Ich muss mich nicht anstrengen, ich habe ein Recht auf paradiesische Zustände. Der bewährte evolutionär gesteuerte Deal, der Ãberlebensfähigkeiten einübt, damit das Leben gelingt, wird somit auÃer Kraft gesetzt, und wir dürfen uns nicht wundern, wenn dies Auswirkungen auf das spätere Leben und auch Liebeserleben hat. Vielleicht wird dadurch bereits der Grundstein gelegt für Trägheit , Bequemlichkeit und Anspruchsdenken usw.
Epigenetikâ Ãberstrukturen unserer Gene
In einem Vortrag am 19 .Januar 2011 im Deutschen Museum über Epigenetikâ ein Spezialgebiet der Biologie, das sich mit Zelleigenschaften befasst, die auf Tochterzellen vererbt werden und nicht in der
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