Glueckstankstellen
können.
Fallgeschichte
Lisa N., eine sehr einfühlsame, humorvolle 59 -jährige Frau, hatte einen sehr groÃen Kinderwunsch, als sie mit fast 40 Jahren ihrem Traummann begegnete. Da sich auf natürliche Weise keine Schwangerschaft einstellen wollte, entschieden sich beide für den beschwerlichen Weg der künstlichen Befruchtung. Dazu musste Lisa N. nun in einem bestimmten Rhythmus Hormone einnehmen und die Prozeduren der künstlichen Befruchtung durchstehen.
Nach mehreren Fehlschlägen, die mit groÃer Trauer und Enttäuschung verbunden waren, dachte das Paar über eine Adoption nach. Obwohl sie alle Bedingungen hierfür erfüllten, hieà es nun, sie seien dafür zu alt. Noch immer nicht entmutigt, entschied sich das Paar, im Ausland ein Kind zu adoptieren. Doch die Schwierigkeiten und Hürden schienen unüberwindbar, sodass das Ehepaar schlieÃlich den Traum, als Familie mit Kindern zu leben, schweren Herzens aufgab.
Wie bereits beschrieben, flieÃen die Botenstoffe der Liebe und des Vertrauens nur durch tiefe Verbundenheitsgefühle. Ein noch so gut geführtes Kinderheim kann nie die Gefühlszustände bieten, die für die Bindungshormone entscheidend sind. Kinder brauchen Zuwendung und persönliche Anteilnahme, um zu gedeihen und zu reifen. Wichtig für ihre Entwicklung ist es, auch weiterhin den Kontakt zu den leiblichen Eltern aufrechtzuerhalten. Kinder sind stark und durchaus in der Lage, sich eine eigene Meinung über ihre Herkunftsfamilie und ihre Adoptiveltern zu bilden. Sie fühlen sich dort wohl, wo die Botenstoffe der Liebe flieÃen. Deshalb sind Verlustängste vonseiten der Adoptiveltern zwar verständlich, aber überflüssig. Wenn sowohl sie als auch die leiblichen Eltern sich um einen liebevollen Kontakt zum Kind bemühen, entwickelt sich die kleine Seele zu einem fröhlichen und unbeschwerten Menschen, der sowieso nach Selbstständigkeit und Unabhängigkeit trachtet. Denn auch die Adoptiveltern trifft das gleiche Los wie alle Eltern: Sie können und sollen sich nach verantwortungsreichen Jahren mit ihrer Glückstankstelle Kind wieder neuen Aufgaben zuwenden.
Wenn sich eine ungewollt schwangere Frau gegen eine Abtreibung und für die Freigabe ihres Kindes zur Adoption entscheidet, könnten ihre seelischen Schmerzen wesentlich durch das Wissen gemildert werden, dass ein persönlicher Kontakt zum Kind immer möglich ist.
Enkelkinder
GroÃeltern nehmen eine wichtige Schlüsselfunktion bei ihren Enkelkindern ein. Sie haben meist viel mehr Zeit und Geduld als die Eltern, und Kinder schätzen diese Eigenschaften sehr. Alter, Aussehen, Status und dergleichen haben in dieser Beziehung keinen groÃen Stellenwert. Gerade das macht die Bindung zwischen Alt und Jung so wertvoll.
Mit den Enkelkindern fühlen sich GroÃeltern wieder jung, und dies erleichtert es ihnen, sich in die Gefühlswelten des Kindes zu versetzen. Während des gemeinsamen Spielens werden sie sozusagen selbst wieder zum Kind. Diese groÃe Freude teilen GroÃeltern und Enkelkinder miteinander. Die Botenstoffe der Liebe flieÃen in Strömen während der gemeinsam verbrachten Zeit. Eltern wären dumm, wenn sie diese ausgleichende Kraft durch Eifersucht und Machtkämpfe verhindern würden.
Bei all der Liebe, die GroÃeltern ihren Enkelkindern schenken, sollten sie aber die Beziehung zu ihren eigenen » groÃen Kindern« immer lebendig halten. Gerade dann, wenn die eigenen Kinder Scheidung, Trennung oder Tod des Partners, Wiederverheiratung oder Ãhnliches erleben, ist es wichtig, dass sie als Eltern präsent sind und Verständnis zeigen.
Meine GroÃeltern
Wenn ich die Augen schlieÃe, dann gelingt es mir ganz leicht, die Zeit mit meinen GroÃeltern wieder aufleben zu lassen. Viele schöne Erinnerungen an sie begleiten mich bis heute. Meine GroÃmutter war eine sehr gute Köchin. Bei den Familienfesten gab es Reh- oder Truthahnbraten mit Kartoffelknödeln und Blaukraut. Sie kochte auch niederbayerische Gerichte, wie Kartoffelschmarrn, GrieÃschmarrn, Blaubeerdatschi, Hirsebrei mit Zimt und Apfel- oder Holunderkompott, und zum Frühstück gab es leckeren Malzkaffee, den wir Kinder in der Handmühle zerkleinern durften. Die ganze Küche roch so heimelig danach. Die Wohnverhältnisse waren einfach, und doch wollten wir fünf Enkelkinder immer bei den GroÃeltern
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