Glueckstankstellen
übernachten.
Der GroÃvater ging mit uns aufs Oktoberfest, zum Schlittenfahren, in den Wald zum Pilzesuchen, und an Ostern nähte er immer einen besonderen Lederball zum » Eierscheiben«, einem traditionellen Spiel mit Ostereiern. In den Ferien nahmen die GroÃeltern uns alle mit in den Bayerischen Wald, und wir schnitzten Flöten aus dem Ast eines Holunderstrauches und verzierten unsere Wanderstöcke mit dem Messer. Das Radfahren lernten wir auf den Rädern der GroÃeltern, denn die durften auch Kratzer abkriegen.
Ich bin mir sicher, dass viele ähnliche Erinnerungen an ihre Kindheit haben und durch ihre GroÃeltern enorm gestärkt wurden.
Es gibt einen sehr bekannten und bodenständigen GroÃvater, dessen Namen viele von Ihnen kennen: Claus Hipp. Er hat neun Enkelkinder und leitet ein groÃes deutsches Unternehmen. Seine Enkel lieben es, bei ihm zu übernachten, denn er mache » viel Blödsinn« mit ihnen. Sie würden gemeinsam kochen und viel lachen. Als GroÃvater, meint er, sei der Druck einer strengen Erziehung nicht mehr so groÃ. Claus Hipp hat durch seine ökologischen Grundsätze das Unternehmen seines GroÃvaters zu groÃem Erfolg geführt. Alles begann 1900 , weil die GroÃmutter nicht stillen konnte, weshalb der Säugling einen Brei aus selbst gemachtem Zwieback erhielt. Diese Idee war der Zündfunke zur Gründung des Unternehmens. Der Biografie von Claus Hipp kann man entnehmen, dass er wunderbare weitere Glückstankstellen in sein Leben integriert hat: Er ist nicht nur ein erfolgreicher Unternehmer, sondern auch ein bekannter Maler, Musiker und eben wunderbarer GroÃvater.
Immer mehr Familien suchen inzwischen nach » LeihgroÃeltern.« Wer also keine eigenen Enkelkinder hat, kann sich bei einer Initiative wie » GroÃelterndienst« oder » Leihomaservice« melden. Auf diese Weise könnten Senioren auf verschiedenen Ebenen profitieren: Familienkontaktâ Kinderglückâ Ehrenamtâ Nebeneinkommenâ sinnvolle, beglückende Freizeitgestaltung.
Patenkinder
Wer eine Patenschaft als Tauf-, Firm- oder Konfirmationspate übernimmt, soll das Patenkind in seiner religiösen und menschlichen Entwicklung begleiten. Auch wenn heutzutage vielfach der religiöse Aspekt in den Hintergrund getreten ist und die Paten es als ihre einzige Verpflichtung betrachten, ihre Patenkinder an Festtagen zu beschenken, so sollten sie doch im Idealfall immer ein offenes Ohr für deren Nöte und Sorgen haben. Sie brauchen deshalb sowohl das Vertrauen des Kindes als auch das der Eltern. Gerade die Nähe zum Patenkind lässt auf beiden Seiten Bindungshormone entstehen und stellt eine wahre Glückstankstelle dar.
In früheren Zeiten hatten Paten sogar die Aufgabe, beim Tod der Eltern für das ihnen anvertraute Kind zu sorgen. Wegen ihrer Vermittlerrolle zwischen Kind und Eltern gibt es auch in nichtchristlichen und freireligiösen Gemeinschaften Paten, die in allen Erziehungsfragen unterstützend helfen sollen.
Kindspatenschaften
Ich bin Pate bei World Vision, weil ich davon überzeugt bin, dass ich dadurch einem Kind die Chance auf eine bessere Zukunft gebe. Meine Patenkinder, Hadija Juma und Georg Joseph, leben mit ihren Familien in Tansania. Inzwischen habe ich über Briefkontakt schon einiges über meine Patenkinder und ihr Land erfahren.
Die Entwicklungsarbeit steht auf vier wichtigen Säulen: Wasser â Ernährung â Gesundheit â Bildung. Der Gedanke, gemeinsam an einem so hoffnungsvollen Projekt mitwirken zu dürfen, bestärkt mich auf mehreren Ebenen. Ich bin ein Teil der Hilfsprojekte von World Vision und dadurch mit einem Mädchen und einem Jungen und deren Familien in Afrika verbunden. Durch den persönlichen Briefkontakt können echte Bindungen aufgebaut werden. Menschen aus anderen Kontinenten tauschen sich aus und unterstützen sich gegenseitig.
Eine Patenschaft ist also viel mehr als nur eine Spende, weil hier neben einer finanziellen Unterstützung auch die begehrten Botenstoffe der Nähe auf beiden Seiten flieÃen. Vielleicht ist das ja ein Anreiz für den einen oder anderen, sich einem ähnlichen Projekt anzuschlieÃen, um die Chancen eines Kindes auf ein besseres Leben zu erhöhen.
Leihmutterschaft
Indiens Gesetze erlauben die Leihmutterschaft. Deshalb nehmen viele kinderlose Paare 36 Stunden Flug und viele weitere Strapazen auf
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