Glueckstankstellen
trägt das groÃe Risiko der Enttäuschung in sich. Auch Freundinnen haben das Recht, sich abzugrenzen, zurückzuziehen, auf Distanz zu gehen. Deshalb sollte man sich durchaus einmal die Frage stellen: Wäre ich gerne mit mir befreundet?
Männerfreundschaften
Das Rollenbild der Männer erlaubt ihnen noch immer keine Schwäche, und die Tatsache, dass sie wesentlich weniger Bindungsstellen für Oxytocin und deshalb auch weniger Zugang zu ihren Gefühlen haben, macht die Sache nicht leichter. Hinzu kommt, dass Gefühlezeigen und Selbstenthüllung eher als unmännlich gelten.
Männerfreundschaften sind also ganz anders gestrickt. Männer verbinden sich über gemeinsame Unternehmungen, Gespräche über Politik, den Beruf und die Karriere. Sie sehen in ihren Freunden meistens Partner für Aktivitäten und Erlebnisse: Sie spielen zusammen Tennis, besuchen FuÃballspiele, treffen sich regelmäÃig in Gruppen, etwa am Stammtisch, und sprechen über Politik oder alltägliche und berufliche Probleme. Doch enge Freundschaften, in denen Männer sich gegenseitig öffnen und sich ihre privaten Sorgen und Nöte anvertrauen, sind seltener. Männer haben viele Bekannte, mit denen zusammen sie etwas unternehmen, aber wenig enge Freunde.
Männer haben jedoch auch kein Problem damit, alleine etwas zu unternehmen und zum Beispiel in die Berge zu gehen, um dort die Schönheit der Natur ganz für sich zu genieÃen.
Sechste Glückstankstelle
Kultur und Kunst
»Die Wissenschaft ist der Verstand der Welt, die Kunst ih re Seel e.«
Maxim Gorki
Bereits in der Frühzeit menschlicher Evolution haben die altsteinzeitlichen Jäger und Sammler in den Höhlen Südfrankreichs die ältesten Kunstwerke der Welt geschaffen. Die Malereien in den Felshöhlen zeigen Tierdarstellungen und waren Bestandteil eines magisch-religiösen Kults, zu dem auch Skulpturen, Tanz und Musik gehörten. Wie auch heute noch bei den Naturvölkern, dienten Kunstwerke zum Schutz vor Dämonen, standen in enger Beziehung zum Ahnenkult, zur Fruchtbarkeitsmagie und zum Jagdzauber.
Im 6 . Jahrhundert v. Chr. finden sich in Griechenland die ersten Künstlersignaturen, und im antiken Rom zählten die praktischen, das heiÃt die bildenden Künste, nicht zu den » Freien Künsten«, da sie mit Erwerbstätigkeit in Verbindung standen. Im Mittelalter betrachteten sich die Künstler als Handwerker, unterhielten Werkstätten mit Gesellen und hatten sich in Zünften organisiert. Im 17 . und 18 . Jahrhundert waren die Künstler an den Fürsten- und Königshöfen als sogenannte Hof-Künstler beschäftigt, und erst im Zeitalter der Romantik bildet sich ein neues Selbstverständnis des Künstlers heraus, das dem heutigen Künstlerbegriff entspricht.
Künstler drücken ihr inneres Universum auf die vielfältigste Weise aus und lassen uns über Bilder, Geschichten, Lyrik, Gesang, Musik, Tanz u. v. m. an ihrer Welt teilhaben. Mithilfe ihres kreativen Schaffens können wir weiter und tiefer eintauchen in unsere eigenen Welten und auch in die anderer Kulturen. Deshalb nehmen Kunst und Kultur als Glückstankstelle einen hohen Stellenwert ein. Durch sie werden wir emotional berührt und häufig in wunderbare Zauberwelten entführt. Wenn wir Kunst genieÃen, indem wir beispielsweise eine Ausstellung besuchen, in ein Konzert gehen oder ein Buch lesen, integrieren wir Glücksinseln in unseren Alltag. Kunst ist deshalb ein sehr wichtiges und zutiefst verbindendes menschliches Element in allen Kulturen. Ihre universelle Sprache wendet sich direkt an unser Herz.
Nur wir Menschen haben die Fähigkeit, Kunsterlebnisse mit wohligen Emotionen zu verknüpfen, um dabei Lebensfreude und Hochgenuss zu empfinden. Aber wir haben auch die Möglichkeit, uns selbst künstlerisch zu betätigen, indem wir beispielsweise ein Musikinstrument lernen, ein Bild malen, in einem Chor singen, ein Buch schreiben oder eine Tanzschule besuchen. Und auch die eigene künstlerische Betätigung ist eine groÃartige Quelle für die Glückshormone.
Literatur
Als Mitte des 15 . Jahrhunderts Johannes Gutenberg die Buchdruckerkunst mit beweglichen Lettern erfunden hatte, gab es kein Halten mehr. Bücher wurden in hohen Auflagen gedruckt, und endlich konnten die Menschen selbst bestimmen, was sie lesen wollten, um sich Wissen anzueignen und sich eine eigene
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