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GlücksWeib (heiterer Frauenroman) (German Edition)

GlücksWeib (heiterer Frauenroman) (German Edition)

Titel: GlücksWeib (heiterer Frauenroman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simone Malina
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er das?
    Sicher : Ein Mann tut nie etwas, ohne sich eine Gegenleistung zu erhoffen. Aber was hatte ich noch in die Waagschale zu werfen?
    Sex? Den hatten wir ja bekanntlich schon.
    Was blieb dann übrig? Ich war nicht wohlhabend, nicht mehr blutjung, nicht besonders schön. Ich war alles Mögliche, aber gewiss keine Frau, die einen Mann den Verstand raubt. An mir war nichts Atemberaubendes, nichts Sündhaftes, nichts Unverwechselbares. Wieso behandelte mich dieser attraktive Mann, als wäre ich eine Prinzessin?
    Ich heiße To sca und nicht Marlene. Was hatte er an mir gefressen?
    „Habe ich deinen Geschmack getroffen?“, holte mich Markus in meine Traumwelt zurück. Dabei öffnete er die Tür zum Badezimmer.
    „ Meinen Geschmack?“, dachte ich. Das war nicht mein Geschmack. So einen Geschmack hätte ich mir nie angemaßt, das war mir ein paar Nummern zu groß. Aber das sagte ich natürlich nicht, so geschmacklos war ich dann auch wieder nicht. Stattdessen bewunderte ich die begehbare marmorne Duschkabine, in der gut und gern eine sechsköpfige Familie Platz gefunden hätte. Mein besonderes Augenmerk galt dem imposanten Duschkopf.
    „Das muss sich anfühlen wie ein tropischer Regenschauer, wenn man darunter steht “, sagte ich verzückt.
    „Möchtest du mit mir in den Regenwald gehen?“, flüsterte Markus mir ins Ohr , und schon spürte ich, seinen warmen Atem an meinem Hals und seine Hand an dem Reißverschluss meines Kleides.
    Eine halbe Stunde später stand ich frisch gewaschen, frisch frisiert und frisch gevögelt vor dem pompösen Badspiegel und betrachtete prüfend mein Gesicht, das ich mir dank Marlenes Spickzettel, selbst geschminkt hatte. Ich schlüpfte wieder in das Kleid hinein, das noch am Boden lag, aber keine Gebrauchsspuren aufwies. Das muss mit der guten Qualität zusammenhängen, spekulierte ich noch, als Markus an die Tür klopfte.
    „Bist du bereit?“
    Für immer und ewig, lag auf meinen Lippen. Ein schlichtes „Ja“ sprach ich aus.
    „Was hast du jetzt vor“, wollte ich wissen, während ich mich auf das Bett setzte und wahlweise meine Badelatschen und meine hochhackigen Pantoletten im Auge behielt.
    „Ich zeige dir Salzburg, aber keine Angst, das wird nicht zur Treibjagd ausarten“, nahm er mir die Entscheidung ab und streifte mir meine Pantoletten über. „Die anderen kannst du ja sicherheitshalber mit einstecken“, schlug er vor.
    Damit war das Problem gelöst. „Ich wäre da nicht selbst drauf gekommen“, dachte ich.
    Wir schlenderten in aller Gemütsruhe los. Das Wetter meinte es gut mit uns. Arm in Arm besichtigten wir den Salzburger Dom, Hand in Hand machten wir einen Abstecher in die Residenzgalerie und glücklich verliebt turtelten wir die Einkaufspromenade entlang. Vor einer kleinen Boutique blieben wir stehen.
    „Schau mal, gefällt dir das?“, fragte Markus und deutete auf ein weißes Hängerkleid aus hauchdünner Seide, das im Schaufenster ausgestellt war.
    Ich hielt mich erst mal mit einem unentschlossen en Nicken über Wasser, weil das Kleid nicht nur schön, sondern auch teuer aussah. Ein schönes Kleid eben, das es nicht nötig hatte, sich den wertvollen Stoff, mit einer Preis- oder Größenangabe zu verhunzen.
    „Das haben die bestimmt nicht in meiner Größe“, quengelte ich, als wir bereits in der Boutique standen und Markus die gertenschlanke, hübsche und überaus freundliche Verkäuferin fragte, ob das Kleid auch in meiner Größe erhältlich wäre. Die Verkäuferin sah beinahe aus wie Marlene, nur eben 15 Jahre jünger.
    Eindringlich musterte sie Markus, dann mich, aber weit weniger interessiert.
    „ Ich weiß nicht“, sagte sie, wobei sie abschätzend meine Figur beäugte, als gäbe es was zu bemängeln. Sie sprach sehr langsam und gedehnt. Wir hingen förmlich an ihren Lippen und waren gespannt, ob ihr das nächste Wort überhaupt noch einfiel.
    „Ich habe da noch eine Größe 42, die fällt recht klein aus, ich glaube, das müsste gehen.“
    Eine Größe 38, die sehr großzügig ausfällt, wäre mir natürlich lieber gewesen. „Und was heißt da eigentlich ‚müsste gehen‘?“, dachte ich. Klingt ja geradezu so, als gäbe es da ein Problem, als könnte es auch „schiefgehen“.
    Die Verkäuferin bewegte sich genauso langsam wie sie sprach. Einen Wettlauf mit einer durchtrainierten Schnecke, hätte sie glatt verloren.
    „Nehmen Sie sich ruhig Zeit“, sagte Markus mit ironischem Unterton.
    „Ob die beim Sex genau so langsam ist?“, legte

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