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GlücksWeib (heiterer Frauenroman) (German Edition)

GlücksWeib (heiterer Frauenroman) (German Edition)

Titel: GlücksWeib (heiterer Frauenroman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simone Malina
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ich mich schadenfroh ins Zeug.
    „Den Ton wird sie mit Sicherheit nicht angeben“, flüsterte Markus mir ins Ohr, dabei umschlang er mit seinen Händen meine Taille und presste seinen Körper fest an mich.
    „Bevor die wieder kommt, könnten wir leicht noch ein Nümmerchen schieben“, scherzte ich.
    „Wo?“, fragte Markus laut.
    „Hier“, sagte Fräulein Langsamschön und hielt lächelnd das gewünschte K leid in unerwünschter Größe in ihren lackierten Krallen.
    Ich atmete noch mal tief durch, als ich hinter dem Vorhang der Kabine stand.
    Bevor ich das Kleid überstreifte, sendete ich ein Stoßgebet zum Himmel und einen bettelnden Blick auf das Kleid, so als könne ich es zum Nachgeben bewegen. Gar nicht auszudenken, wenn das Kleid zu eng wäre.
    Das Kleid passte wie ange gossen. Triumphierend schob ich den Vorhang beiseite und präsentierte mich mit wiegenden Hüften.
    „Unglaublich, dass das Größe 42 ist “, regte ich mich künstlich auf. „Normalerweise trage ich Größe 38.“ Ich pfefferte der Verkäuferin einen warnenden Blick zu.
    „Normalerweise ist das auch eine 38 “, parierte sie.
    Das kann vergleichsweise wie aus der Pistole geschossen.
    „Das solltest du gleich anbehalten“, schlug Markus
    sichtlich beeindruckt vor. Weniger beeindruckt war ich, als ich den Preis hörte.
    „375,00 Euro, bitte“, konnte ich aufschnappen, als ich meine Sachen in der Kabine zusammenkramte.
    Oh Gott, was ist, wenn ich das jetzt selber bezahlen muss?
    „Tosca?!“
    „Ja ?!“ Meine Stimme klang brüchig.
    „Willst du das Kleid nun gleich anbehalten oder nicht?“
    „Ja, gern, wenn du das willst“, sagte ich dienstbeflissen.
    Kurz darauf hörte ich ein scharrendes Geräusch, das Piepsen des Scanners und die dankende Stimme der Verkäuferin. Ich atmete auf, schämte mich aber gleichzeitig für mein Misstrauen, was wohl mehr auf meine Unerfahrenheit zurückzuführen war. Noch nie hatte mir ein Mann so ein schönes, teures Geschenk gemacht. Mir hat überhaupt noch kein Mann irgendetwas geschenkt, außer Hoffnungen, die sich nie erfüllt haben.
    „Danke, für das schöne Geschenk“, sagte ich gerührt und umarmte ihn.
    „Lust auf eine Kutschfahrt?“, lenkte er ab, weil er bemerkte, dass ich den Tränen nahe war.
    Markus hielt einen Fiaker an und wir stiegen ein.
    Das war meine erste Kutschfahrt. Jetzt kam ich mir wirklich langsam vor, als sei ich etwas Besonderes. Ich trug ein weißes Kleid, lehnte an der Schulter eines Traummanns und fuhr in einem edlen Fiaker, der einer Hochzeitskutsche zum Verwechseln ähnlich war. Wir glitten durch eine traumhaft schöne Stadt und der Weg führte in eine märchenhafte Residenz. Auf dem Weg dorthin begleiteten uns die freundlichen Blicke einiger Passanten, einige Kinder winkten uns zu. Kein Wunder, dass ich überschnappte. Ich grüßte zurück, mit dem huldvollen Handzeichen einer Prinzessin.
     
    Am Abend führte mich mein Prinzgemahl zum Essen aus, danach in eine hübsche Bar. Hier gab es sogar eine kleine Tanzfläche. Ich beobachtete ein Pärchen, das angeschmiegt miteinander tanzte. Tanzen war nie meine Stärke. Aber das, was die beiden da zum Besten gaben, traute ich mir auch zu. Als hätte Markus meine Gedanken erraten, nahm er meine Hand und führte mich auf die Tanzfläche. „Wie lange war das her?“, dachte ich: „Wann habe ich zuletzt mit einem Mann eng umschlungen getanzt?“
    Mindestens 15 Jahre war das her. Aber jetzt fühlte es sich an, als sei es gestern gewesen.
    „Jetzt denk bloß nicht, dass ich ein guter Tänzer bin“, flüsterte mir Markus ins Ohr. „Ein bisschen meine Gliedmaßen langsam im Takt der Musik wiegen, mehr ist nicht drin.“
    Ich war erleichtert, denn ich mochte keine Männer die besonders gut tanzen können . Irgendwie erscheint mir das unmännlich. Außerdem hat meine Oma früher immer gesagt: „Nimm dich in Acht vor Männern, die gut tanzen können.“
    „Das reicht mir vollkommen, mehr habe ich auch nicht zu bieten“, erwiderte ich lachend, schmiegte meinen Kopf an seine Schulter, während mein Blick verträumt durch die schummrige Bar wanderte. Dabei fiel mir das andere Pärchen auf, das mittlerweile an der Bar saß und uns interessiert beobachtete. Die Frau prostete mir lächelnd zu. Als das nächste Lied ertönte, hörten wir auf zu tanzen. Temperamentvolle Rhythmen, die eine gute Koordination unserer Körperteile erforderten, das war nicht nach unserem Geschmack. Wir gingen zur Bar zurück und gesellten uns zu dem

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