Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GlücksWeib (heiterer Frauenroman) (German Edition)

GlücksWeib (heiterer Frauenroman) (German Edition)

Titel: GlücksWeib (heiterer Frauenroman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simone Malina
Vom Netzwerk:
bist, geheimnisvoll, irgendwie unberechenbar.“
    Ich lächelte geschmeichelt.
    „Ihr Männer mögt doch Frauen, die geheimnisvoll und verrucht sind.“
    „Da hast du nicht ganz Unrecht. Aber überrascht bin ich schon … angenehm überrascht“, schob er nach.
    „Dabei war das noch nicht die Spitze des Eisbergs“, rutschte mir raus, bereute jedoch sofort meine Prahlerei. Das, was ich letzte Nacht mit Tina erlebt hatte, war ein erotischer Höhepunkt, das zu toppen, schien mir plötzlich größenwahnsinnig.
    „Ist das ein Versprechen?“ Markus fixierte mich mit wachsamen Augen.
    „Nein, eher ein Versprecher“, dachte ich.
    Ich schwieg sehr geheimnisvoll und rührte bedachtsam mit dem Löffel in der Kaffeetasse. Schweigen ist das beste Mittel, wenn man nicht weiß, was man sagen soll. Man fordert sein Gegenüber heraus und man kann sich zwischenzeitlich was Gescheites ausdenken, das vielleicht hinfällig wird, weil der andere in der Zwischenzeit seine Frage schon wieder vergessen hat.
    Schweigen: Das ist die Galgenkonstruktion.
    Quatschen: Das ist der Strick.
    Mir fiel aber nichts Vernünftiges ein, was ich sagen konnte. Auf der einen Seite wollte ich seine halbsei denen Phantasien am Leben erhalten, auf der anderen Seite wollte ich nicht in den Verdacht geraten, dass ich eine Schlampe sei. Schließlich wollte ich meiner selbst willen geliebt werden. Punkt! Gut, dass ich das nicht ausgesprochen habe.
     
    „Was hast du heute vor?“, lenkte ich vom Thema ab.
    „Ich würde mit dir gern auf den Petersfriedhof gehen.“
    „Friedhof?“
    Ich musste an Marlene denken, deren Freund sie ja auf dem Friedhof kennen gelernt hatte.
    „Ich gehe sehr gern auf Friedhöfe. Schöne Städte haben meist auch sehr schöne Friedhöfe. Da gibt es vieles zu entdecken. Vieles was zum Nachdenken anregt, einem die Vergänglichkeit der Zeit vor Augen hält.“
    Markus nahm meine Hand in die seine, streichelte meinen Handrücken und wirkte plötzlich sehr nachdenklich. Ich wollte nicht fragen, was er gerade dachte, obwohl ich es gern gewusst hätte. Mein Gefühl sagte mir, dass es ihm unangenehm sein würde.
    „Aber ich muss kein schwarzes Kleid anziehen?“
    „Warum nicht? Schwarz steht dir gut.“
     
    Die Ruhe auf dem Friedhof hatte etwas Spirituelles. Ich saß mit Markus auf einer Bank unter einer alten Trauerweide. Mir schmerzten die Füße. Beinahe zwei Stunden waren wir auf dem Friedhof herumspaziert. Ich ahnte ja nicht, dass dieser Ort so viele Sehenswürdigkeiten zu bieten hatte. Allein die Katakomben zu erkunden, die einst in den Festungsberg gehauen worden waren, war für mich aufregend und gruslig zugleich. Wir besuchten die Gruftarkaden und die Margarethenkapelle. Aber magisch angezogen fühlte ich mich von den uralten, verwitterten Grabsteinen, die sich etwas abseits von den pompösen Familiengräbern befanden.
    Ich fühlte mich jenen armseligen Kreaturen zugehöriger, als den Prominenten, die in den prunkvollen Gruftarkaden ruhten.
    Wenn man auf einem Friedhof spazieren geht, gleicht das einer Herausforderung. Der Tod ist allgegenwärtig, man hofft nur, dass er nicht allzu zutraulich wird. Einem schon mal ganz unverbindlich zuzwinkert. Sich ermutigt fühlt, sich mit auf die Bank zu setzen, unsereins in ein Gespräch verwickelt, um die Chancen für ein baldiges Wiedersehen auszuloten.
    Na wann seid ihr bereit? Soll ich euch einzeln oder getrennt holen? Habt ihr überhaupt genug Zaster, euch diesen Friedhof leisten zu können? Wenn nicht, hätte ich auch ein paar erschwingliche Liegeplätze im Angebot.
    „Ein herrliches Fleckchen, findest du nicht?“
    Markus hat es sich auf der Bank bequem gemacht, seine Augen geschlossen, seine Beine ausgestreckt, den Hinterkopf auf die Bank gelehnt.
    „Es ist schön hier“, antworte ich. “Aber auch irgendwie bedrückend.“
    „Wo willst du mal begraben werden?“
    „Ich weiß nicht“, gestand ich ihm: „Darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht. So eine Beerdigung kann sich ja heutzutage kaum noch ein normaler Mensch leisten. Meine Großeltern haben ein Familiengrab … ich glaube, da müsste ich noch mit reinpassen.“
    Mir war das Thema äußerst unangenehm, deswegen ersparte ich mir die passende Gegenfrage, sondern versuchte, der sentimentalen Stimmung etwas mehr Leben einzuhauchen.
    „Darf ich dich etwas fragen?“
    Markus blinzelte mich an.
    „Ja, klar, raus damit.“
    „Was findest du eigentlich an mir. Ich meine, du bist ein sehr attraktiver Mann, du

Weitere Kostenlose Bücher