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GlücksWeib (heiterer Frauenroman) (German Edition)

GlücksWeib (heiterer Frauenroman) (German Edition)

Titel: GlücksWeib (heiterer Frauenroman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simone Malina
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ab.“
    „Danke .“
    „Warum bedankst du dich? Ich müsste mich doch für die Einladung bedanken, das wird bestimmt nett. Ich nehme an, deine Mutter ist genauso ein lustiges Wesen wie du?“
    „Ja, ich glaube schon. Du musst nur aufpassen, dass sie dir nicht an die Haare geht, sie ist Friseurmeisterin und die Schere ist immer griffbereit.“
    Markus schmunzelte belustigt.
    „ Solange sie mir nicht an die Wäsche geht …“
    Ich prustete laut los, ohne zu ahnen, dass mir das Lachen
    bald im Halse stecken bleiben würde.
     

15. Kapitel
     
    Markus setzte mich vor meiner Haustür ab. Er fragte nicht, ob er noch in meine Wohnung mit kommen könnte. Ich bot es ihm auch nicht an. Ich hatte das dringende Bedürfnis allein zu sein. Meine Einsamkeit auszukosten, aber glücklich.
    „Also, dann bis Samstag, und vielen Dank für dieses Wochenende, es war traumhaft “, schwärmte ich.
    Markus nahm mich lächelnd in den Arm, drückte mich ganz fest , ein wenig zu lang für meinen Geschmack, so wie man jemanden drückt, den man lange nicht mehr wiedersieht.
    „Bis bald, ich freue mich“, sagte er warmherzig und ging zurück zu seinem Auto.
    Ich sah ihm nach, hoffte, dass er sich noch einmal umdrehte, mir ganz verbindlich zuwinkte, aber das tat er nicht.
     
    In meiner Wohnung angekommen, begrüßte mich der Papagei: „Du Tosca … ich Caruso!“
    „Na endlich, geht doch“, freute ich mich. „Das hast du aber fein gesagt!“, lobte ich weiter, öffnete den Käfig und fütterte ihn mit einer Walnuss.
    „Fester … fester … gib mir deinen …“
    Ich packte Caruso genervt mit beiden Händen und zog ihn aus seinem Käfig.
    „Halt deinen verdammten Schnabel!“, regte ich mich auf, aber der Vogel ignorierte mich und putzte seelenruhig sein Gefieder. Ich widmete mich meinem Reisegepäck. Stopfte die schmutzigen Sachen in die Waschmaschine. Danach schob ich mir eine Pizza in den Backofen, entkorkte eine Flasche Rotwein, schaltete Musik ein und platzierte mein Handy griffbereit auf dem Tisch. Anschließend fläzte ich mich auf die Couch und hing meinen Gedanken nach. Ich war froh, dass ich jetzt allein war. Ich brauchte diese Zeit, um das Wochenende zu verdauen. Die schöne Zeit noch einmal gedanklich zu verarbeiten. Ich wollte mich in meine kleine glückliche Welt vergraben. Meine Hoffnungen mit neuen Geschmacksverstärkern füttern, meiner Libido mit schmutzigen Phantasien einheizen und meinen Zweifeln mit dem Holzhammer eins überbraten. Allerdings kam ich nicht umhin, den Tatsachen ins Auge zu schauen.
    Denn Fakt war: Ich war diesem Mann verfallen. Ich erinnerte mich an Marlene, die in jener Nacht weinend vor meiner Tür stand. Hatte sie da nicht das Gleiche gesagt? Jetzt verstand ich sie erst richtig. Vor kurzem noch hielt ich sie für hysterisch. Aber im Gegensatz zu ihr gab es bei mir keine Hintertür, kein Ersatzteillager.
     
    Die Arbeitswoche meisterte ich mit Elan. Ich war freundlich, zuvorkommend, hilfsbereit und sogar die Rückenschmerzen, die mich in letzter Zeit so oft bei der Arbeit begleitet hatten, waren fortgefegt. Mir wäre das gar nicht weiter aufgefallen, hätte mich nicht ein Kunde darauf angesprochen.
    „Na, Frau Stern, Ihre m Rücken scheint es ja wieder besser zu gehen, so beschwingt wie Sie sich bewegen! Sind Sie in Behandlung?“
    „Ja, das bin ich“, erwiderte ich erheitert.
    „Was ist es denn? Kann man da mitmachen?“
    „ Körperliche Ertüchtigung, ausgelöst durch triebgesteuerte Impulse – Mitmachen, nun das ist nicht unbedingt erwünscht“, lag mir auf der Zunge.
     
    Am Freitagnachmittag, kurz vor Feierabend, wurde meine gute Laune ein wenig getrübt. Marlene betrat unsere Teeküche und fluchte leise vor sich hin: „Scheiß Kerle!“
    „Was ist los?“
    „Ich habe mich so auf das Wochenende mit Mark gefreut. Wir wollten die zwei Tage irgendwo hinfahren und jetzt kann er nur am Sonntag. Er muss am Samstag auf irgendeine blöde Familienfeier.“
    „ Warum nimmt er dich denn nicht mit?“, die Frage lag mir auf den Lippen, aber ich konnte mich noch rechtzeitig zügeln. Sicher hatte sich Marlene schon die gleiche Frage gestellt. Ich wollte sie unter keinen Umständen in Verlegenheit bringen. Also verharmloste ich die Angelegenheit, nahm sie in den Arm und gab mir sehr viel Mühe, Familienfeste jeglicher Art zu verteufeln.
    „Sei froh, dass du da nicht mit hingehen willst, du würdest dich zu Tode langweilen“, bläute ich ihr ein.
    Insgeheim war ich natürlich stolz, dass

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