GlücksWeib (heiterer Frauenroman) (German Edition)
erheben, als ich inne halte, weil mich Marlene verdattert anstarrt.
„Was ist, was guckst du so komisch?“, frage ich .
„Das ist nicht dein Ernst? Ich meine, das, was du gerade gesagt hast … nur im Doppelpack?“
Ich kippe den Wein in meinen Rachen, um mir Mut anzutrinken.
„Warum eigentlich nicht?“, versuche ich ernst zu bleiben.
Marlene scheint immer noch nicht die Sprache wieder gefunden zu haben.
„Bist du eigentlich eifersüchtig auf mich?“, will ich wissen.
„Auf dich?“, quiekt Marlene und schüttelt lachend den Kopf.
„Warum?“, unterbreche ich kratzbürstig. „Weil du mich nicht als Konkurrenz ansiehst oder weil ich deine allerbeste Freundin bin?“
Marlenes Lachen verebbt schlagartig.
„Weil du meine allerbeste Freundin bist! Weil ich auf dich nicht eifersüchtig sein kann, weil du für mich wie eine Schwester bist … weil ich mit dir alles teilen würde … von mir aus auch einen Mann!“
„Wirklich? Großes Indianer-Ehrenwort?“, schluchze ich gerührt.
„Ja, verdammt!“, versichert meine allerbeste Freundin und schüttelt mich, als wäre ich eine Stoffpuppe. Wir fallen uns beide um den Hals, anschließend rumpelnd von der Couch.
„Wir werden ihm ein unmoralisches Angebot machen“, lalle ich noch, bevor wir beide Arm in Arm auf meiner flauschigen Teppichauslegeware einschlafen.
17.K apitel
Am nächsten Morgen werde ich von Puschel und Puscheline wachgeleckt. Schwerfällig erhebe ich mich und torkle wie ein neugeborenes Kalb ins Badezimmer. Nach einer ausgiebigen Dusche geht es mir besser. Ich ziehe mich kurz um und beschließe, mit den Hunden Gassi zu gehen. Der Weg führt zum Bäcker. Wieder zurück, versorge ich die Hunde und meinen Papagei mit Wasser, Wurst und Vogelfutter und bereite für mich und Marlene ein deftiges Frühstück vor. Marlene ist inzwischen aufgestanden. Sie trägt einen Handtuchturban auf dem Kopf und ein Badetuch um ihren göttlichen Leib geschlungen. Sie wirkt aufgekratzt.
„Was war das für ein Wein, den wir gestern getrunken haben? Ich habe überhaupt keine Kopfschmerzen“, plappert sie vergnügt.
„Den hat Markus mal angeschleppt, eine ganze Kiste. Da habe ich noch einige Flaschen da.“
Und schon waren wir beim Thema.
„Wir werden ihn dann anrufen.“ Marlene zappelt aufgeweckt herum und beißt genussvoll in ihr Marmeladenbrötchen.
Plötzlich habe ich Muffensau sen. „Was ist, wenn er nicht einwilligt?“, schießt mir durch den Kopf. „Was ist, wenn er es tut?“
„Rufst du ihn an? Ich trau mich nicht.“
Marlene wählt seine Nummer, sie hat die Mithörtaste gedrückt. Ich halte den Atem an, ich höre das Freizeichen, mein Herz hämmert wie ein Schmiedehammer. Als seine Stimme ertönt, bekomme ich schweißnasse Hände.
„Schuster!“ Markus’ Stimme klingt genervt.
„Hallo, hier ist Marlene!“
„Und Tosca!“, plärre ich dazwischen.
Markus braucht eine gewisse Zeit, bis er begreift.
„Oh, ich bin überrascht, was verschafft mir die Ehre?“
„Wir möchten uns mit dir treffen … um mit dir zu reden … wir haben dir ein Angebot zu machen … und zwar ein unmoralisches! Wann hast du Zeit?“
Markus scheint nachzudenken. Er schweigt beharrlich. Wir lauschen angespannt in den Hörer.
„Was ist? Hat es dir die Sprache verschlagen?“ , drängelt Marlene.
„Ja, gut … heute habe ich Zeit, wenn ihr wollt, heute Abend … wenn es euch recht ist “, stammelt Markus.
„Wann?“, nagelt ihn Marlene fest.
„So 19.00 Uhr?“
„Okay, wir werden pünktlich sein. Stell schon mal den Sekt kalt. Vielleicht können wir auf eine gemeinsame Zukunft anstoßen.“
Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, legt Marlene auf und atmet erleichtert aus.
„Puh, das wäre geschafft!“
„Meinst du, dass er sich auf unseren Deal einlassen wird? Seriös ist das ja nicht“, werfe ich ein.
„Jeder Kerl würde sich darauf einlassen. Im Prinzip erfüllen wir ihm einen Männertraum. Ich hoffe nur, dass er auch unsere Bedingungen akzeptiert.“
Marlene wirft einen prüfenden Blick auf die Uhr. Gehen wir unseren Plan Punkt für Punkt noch mal durch. Wir haben dann noch genug Zeit, uns in Schale zu werfen.
„Ich weiß nicht, was ich anziehen soll?“, nörgle ich, nachdem meine Freundin von einem Abstecher in ihre Wohnung, genauer gesagt: in ihren Kleiderschrank wieder bei mir angekommen ist.
„ Am besten schwarze Strapse und hochhackige Schuhe“, schlägt Marlene lachend vor.
„Das ist nicht dein Ernst?“,
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