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GlücksWeib (heiterer Frauenroman) (German Edition)

GlücksWeib (heiterer Frauenroman) (German Edition)

Titel: GlücksWeib (heiterer Frauenroman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simone Malina
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frage ich verdattert.
    „Warum nicht, ich will sehen, wie ihm das Wasser im Munde zusammenläuft.“
     
    „Ist das scharf genug?“, will ich von Marlene wissen. Ich folge ihrem Handzeichen und drehe mich einmal um die eigene Achse.
    Marlene inspiziert mich interessiert. „Stil ist nicht das Ende eines Besens“, muss ich mir anhören.
    „ Du siehst aus wie eine Edelnutte. Der enge schwarze Rock ist genial, da sieht man die Abdrücke deiner Strapshalter durch. Die weiße Bluse passt wie das Haar zur Warze. Nur einen Büstenhalter würde ich an deiner Stelle doch lieber anziehen, sonst wirkst du zu ordinär.“
    Ich lupfe kurz meinen Rock . „Schau mal, das sind echte Nylonstrümpfe.“
    „Genau die gleichen habe ich auch. Rat mal, wo ich die her habe?“ Marlene rollt bedeutungsschwer die Augen.
    Im Gegensatz zu mir, hat sich Marlene für ein weit schwingendes, buntes Kleid entschieden, es besitzt einen Ausschnitt, der Marlenes Schulter freilegt. Ihre schmale Taille hat Marlene zusätzlich mit einem breiten Wildledergürtel betont. Dazu trägt sie braune Stiefel mit hohem Absatz. Ihre langen blonden Haare hat sie zu einem legeren Seitenzopf gebunden. Ich bleibe verträumt an ihren gebräunten Beinen hängen.
    „Was ist? Gefalle ich dir nicht?“
    „Du siehst bezaubernd aus. Aber wo sind die Strapse und die Strümpfe?“
    „Süße, wir müssen doch nicht beide im Schlampenlook erscheinen, das wäre doch affig. Wir sehen unterschiedlich scharf aus. Du wirst sehen, der Mann liegt uns zu Füßen.“
    „Der Mann“, wiederhole ich gedehnt. „ Können wir uns nicht auf einen Namen einigen?“
    „Mach einen Vorschlag!“
    „Vielleicht Marküsschen!“
    „Grauenhaft! Ich mag diese Verhohnepip elungen nicht. Das kommt einer Kastration gleich. Vielleicht hat er ja noch einen Taufnamen. Jetzt komm, wir müssen los!“
     
    Viel zu früh biegen wir auf den kleinen Feldweg, der zur Mühle führt, ein.
    „Bist du sicher, dass er uns hier empfangen wollte?“, frage ich Marlene, die angehalten hat und nun ungeduldig mit ihren Fingern auf das Lenkrad klimpert.
    „Das letzte Mal hat er uns hier auch empfangen.“
    „Warum fährst du nicht weiter?“
    „Ich weiß nicht, ich sehe sein Auto nirgendwo.“
    „Aber wir können ja schon mal reinfahren und klingeln“, schlage ich vor.
    Marlene zuckt mit den Achseln, während sie in den Rückspiegel schaut und ihre Lippen nachzieht.
    „Wir sind 15 Minuten zu früh, das macht keinen guten Eindruck. Eigentlich müssten wir 15 Minuten zu spät kommen, das wäre besser.“
    Marlene schnippt ihren Lippenstift in die Ablage, legt den Rückwärtsgang ein und biegt in einen kleinen Feldweg ein.
    „Es sieht einfach blöd aus . Schließlich sind wir keine Hausierer.“
    „Irgendwie doch“, murmle ich nachdenklich.
    Wir steigen aus dem Auto, laufen den schmalen Weg entlang und setzen uns auf einen großen Stein. Ich biete Marlene eine Zigarette an.
    „Mein Gott, deine Hände zittern ja. Bist du echt so nervös?“ Marlene tätschelt beruhigend meine Hand.
    „Klar bin ich nervös, um ehrlich zu sein , ist mir ganz schlecht vor Aufregung.“
    „Magst du einen Magenbitter?“, bietet sie mir an.
    „Wie spät ist es denn?“, will ich wissen.
    „10 vor, wir haben noch 25 Minuten Zeit.“
    Marlene geht zum Auto zurück und kommt mit einer kleinen Flasche Jägermeister zurück.
    In der Zwischenzeit habe ich mich ein wenig umgesehen.
    „Komm mal!“, winke ich Marlene zu.
    Marlene reicht mir die Flasche. Ich trinke einen Schluck , schüttle mich, aber fühle mich gleich viel besser.
    „Schau mal, hier ist ein kleiner See!“
    „Na ja, sieht eher aus wie ein Weiher. Aber trotzdem, ein schönes Idyll. Hier kann man ungestört nackt baden.“
    „ Das ist traumhaft“, gerate ich ins Schwärmen. „Ob er zum Grundstück gehört?“ Ich bekomme keine Antwort, weil
    d ie Titelmelodie der Simpsons ertönt. Marlenes Handy.
    „Ja, wir haben uns schon ein wenig umgesehen . Beobachtest du uns mit dem Fernrohr?“, züngelt Marlene in ihr Handy. „Aha … Gehört der Weiher eigentlich zu deinem Grundstück? Mhm. Okay, wir machen uns auf den Weg, nur keine Eile!“
    „Markus?“, frage ich sinnlos.
    Ohne auch noch auf meine Frage einzugehen, steckt Marlene ihr Handy wieder ein.
    „Dein Marküsschen hat uns scheinbar die ganze Zeit beobachtet“, stellt Marlene mit bittersüßem Unterton fest. „Übrigens, der See gehört zum Grundstück“, ergänzt sie noch beiläufig.
     
    „Wieso

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