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Gluehende Dunkelheit

Gluehende Dunkelheit

Titel: Gluehende Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Carriger
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erwartet.
    »Nun, mein Liebster«, sagte Alexia mit außerordentlicher Kühnheit zu Lord Maccon. »Sollen wir?«
    Der Earl setzte sich in Bewegung, doch dann blieb er abrupt stehen und sah auf sie hinunter, stocksteif. »Bin ich das?«
    »Bist du was?« Sie spähte durch ihre zerzausten Locken zu ihm hoch und täuschte Verwirrung vor. Auf keinen Fall würde sie ihm die Sache einfach machen.
    »Dein Liebster?«
    »Nun ja, du bist ein Werwolf, Schotte, nackt, blutbeschmiert, und trotzdem halte ich weiterhin deine Hand.«
    Er seufzte vor offensichtlicher Erleichterung. »Gut. Dann wäre das geklärt.«
    Sie eilten hinüber zu Mr MacDougall und dem Vampir. Alexia war sich nicht sicher, ob sie zwei übernatürliche Wesen auf einmal wirksam verwandeln konnte, doch sie wollte es versuchen.
    »Entschuldigen Sie bitte«, sagte sie und packte den Vampir an der Schulter. Überrascht wandte der sich dieser neuen Bedrohung zu. Doch seine Fangzähne bildeten sich bereits zurück.
    Miss Tarabotti lächelte ihn an, und Lord Maccon packte ihn am Ohr wie einen ungezogenen Schuljungen, noch bevor er sie hätte attackieren können.
    »Na, na«, tadelte Lord Maccon. »Auch neue Vampire dürfen sich nur freiwillige Opfer nehmen.« Er ließ das Ohr los und versetzte dem Mann einen äußerst harten Kinnhaken. Ein gekonnter Boxhieb, der den armen Kerl bewusstlos niederstreckte.
    »Wird das lange anhalten?«, fragte Alexia mit einem Blick auf den Vampir. Sie berührte ihn nicht länger, daher würde er sich schnell erholen.
    »Ein paar Minuten«, antwortete Lord Maccon in seinem BUR-Tonfall.
    Mr MacDougall, der nur leicht aus einer Reihe von kleinen Löchern an der Seite seines Halses blutete, starrte seine Retter blinzelnd an.
    »Seien Sie ein guter Junge, und fesseln Sie ihn doch bitte. Ich habe nur eine Hand frei«, bat Lord Maccon und reichte dem Amerikaner einen Strick, der auf einer der Pritschen gelegen hatte.
    »Wer, Sir, sind Sie?«, fragte Mr MacDougall, wobei er den Earl von oben bis unten musterte und dann den Blick auf die verschränkten Hände von ihm und Alexia richtete. Zumindest nahm Alexia an, dass es das war, worauf er starrte.
    »Mr MacDougall«, mischte sich Miss Tarabotti ein, »Ihre Fragen werden warten müssen.«
    Gehorsam nickte Mr MacDougall und begann, den Vampir zu fesseln.
    »Mein Liebster.« Alexia sah Lord Maccon an. Beim zweiten Mal fiel es viel leichter, die Worte auszusprechen, doch sie fühlte sich immer noch sehr kühn dabei. »Vielleicht solltest du dich um Lord Akeldama kümmern. Ich wage es nicht, ihn in einem so geschwächten Zustand zu berühren.«
    Lord Maccon unterließ es, zu erwähnen, dass er so ziemlich alles tun würde, worum sie ihn bat, wenn sie ihn ihren Liebsten nannte.
    Sie gingen zu Lord Akeldamas Pritsche.
    »Hallo, Prinzessin«, begrüßte Lord Maccon den Vampir. »Da haben Sie sich ja ganz gehörig in die Bredouille gebracht, nicht wahr?«
    Lord Akeldama musterte ihn von Kopf bis Fuß. »Mein lieber , süßer, nackter Junge, da müssen Sie wohl gerade reden! Nicht, dass das mir etwas ausmachen würde, natürlich.«
    Lord Maccon errötete so gründlich, dass es sich bis hinunter auf seinen Hals und die Schultern erstreckte. Alexia fand das absolut anbetungswürdig.
    Ohne ein weiteres Wort schnallte er Lord Akeldama los und zog ihm die hölzernen Pflöcke so sanft wie möglich aus Händen und Füßen. Noch eine ganze Weile, nachdem er damit fertig war, lag der Vampir stumm und reglos da.
    Miss Tarabotti machte sich Sorgen. Seine Wunden hätten eigentlich von selbst heilen müssen. Doch die großen, klaffenden Löcher blieben bestehen. Es sickerte nicht einmal Blut daraus hervor.
    »Mein liebstes Mädchen«, sagte der Vampir schließlich, wobei er Lord Maccon mit erschöpftem, aber anerkennendem Blick musterte. »Was für ein Leckerbissen. Ich selbst hatte ja nie eine Vorliebe für Werwölfe, aber er ist doch wirklich sehr gut ausgestattet, nicht wahr?«
    Miss Tarabotti bedachte ihn mit einem schelmischen Blick. »Und er ist mein Leckerbissen«, warnte sie.
    »Menschen!« Der Vampir kicherte. »So besitzergreifend.« Er verlagerte seine Haltung ein wenig.
    »Es geht Ihnen nicht gut«, erkannte Lord Maccon.
    »Stimmt auffallend, Lord Schnellmerker.«
    Miss Tarabotti nahm die Wunden des Vampirs ein wenig genauer in Augenschein, sorgfältig darauf bedacht, ihn nicht zu berühren. Sie wünschte sich verzweifelt, ihren Freund zu umarmen und ihm Trost zu spenden, doch der geringste

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