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Gluehende Dunkelheit

Gluehende Dunkelheit

Titel: Gluehende Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Carriger
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selbst getötet hatte, würden keine allzu großen Umstände machen, immerhin war er der oberste Sundowner, sanktionierter Vollstrecker für Königin und Vaterland. Doch allein hinsichtlich des Golems kamen ihm spontan acht Formulare in den Sinn, und vermutlich gab es noch ein paar weitere, die ihm im Augenblick nicht einfielen.
    Er seufzte. »Derjenige, den wir zu BUR schicken, wird ihnen auch sagen müssen, dass wir hier schnellstmöglich ein paar Cleaner brauchen, die dieses Durcheinander beseitigen. Sie sollen nachsehen, ob irgendein Geist hier in der Nähe seine Ruhestätte hat. Vielleicht kann er dazu rekrutiert werden, nach verborgenen Kammern zu suchen. Das hier ist ein logistischer Albtraum.«
    Miss Tarabotti streichelte ihm mitfühlend mit dem Daumen über die Fingerknöchel. Abwesend hob Lord Maccon ihre Hand an die Lippen und küsste die Innenseite ihres Handgelenks.
    Biffy gab einer der anderen Drohnen ein Zeichen. Mit einem eifrigen Grinsen stülpte sich der Mann den Zylinder auf den Kopf und tänzelte aus dem Raum. Alexia wünschte sich, sie hätte solche Energie. Allmählich machten sich die Strapazen des Abends bei ihr bemerkbar. Ihre Muskeln schmerzten, und all die kleinen misshandelten Stellen – die von den Riemen aufgescheuerte Haut an den Knöcheln, der Kratzer an ihrem Hals, der Schnitt am Arm – schmerzten mittlerweile ebenfalls.
    »Wir werden den Wesir brauchen, wenn wir diese Operation vollständig zu Ende bringen wollen«, sagte Lord Maccon zu Biffy. »Hat Ihr Meister irgendwelche Drohnen von ausreichend hohem Rang, dass sie sich ins Schattenkonzil begeben können, ohne dass dies Aufmerksamkeit erregt? Oder werde ich das selbst erledigen müssen?«
    Abschätzig, jedoch nicht ohne den Anstand zu wahren, musterte Biffy den Alpha von oben bis unten. »In dieser Verfassung, Sir? Nun, ich bin mir sicher, dass sich Ihnen so manche Tür öffnen würde, aber nicht die des Wesirs.«
    Lord Maccon, der in regelmäßigen Abständen zu vergessen schien, dass er nackt war, seufzte bei diesen Worten. Alexia schloss daraus, dass er in seinen privaten Gemächern häufiger im Adamskostüm herumlief. Eine Eheschließung mit ihm wurde zu einer immer attraktiveren Perspektive. Obwohl sie vermutete, dass solche eine Gewohnheit auf Dauer doch recht ablenkend sein konnte.
    Ungeniert fuhr Biffy damit fort, den Alpha mit seiner Erscheinung aufzuziehen. »Unserem Wissen nach sind die Neigungen des Wesirs anderweitig orientiert. Es sei denn, er befindet sich gerade bei der Königin. In diesem Fall würde man Sie vermutlich sofort einlassen, denn wie wir alle wissen, hat sie ab und an nichts gegen etwas Schottisches einzuwenden.« Er wackelte auf höchst zweideutige Weise mit den Augenbrauen.
    »Was Sie nicht sagen!« Miss Tarabotti schnappte nach Luft, zum ersten Mal an diesem Abend aufrichtig schockiert. »Diese Gerüchte über Mr Brown, die sind wahr?«
    Biffy war in seinem Element. »Jedes Wort davon, meine Teuerste! Wissen Sie, erst vorgestern kam mir zu Ohren, dass …«
    »Nun?«, unterbrach Lord Maccon.
    Biffy schüttelte sich und deutete auf einen der jungen Männer, die fürsorglich um Lord Akeldama herumwuselten, einen schmächtigen, femininen Blondschopf mit aristokratischer Nase, der von Kopf bis Fuß buttergelben Brokat trug. »Sehen Sie den Kanarienvogel? Das ist Viscount Trizdale, ob Sie es glauben oder nicht. He da, Tizzy! Komm rüber! Ich hab einen kleinen Zeitvertreib für dich.«
    Der gelb gekleidete Dandy tänzelte herbei. »Unser Lord sieht nicht gut aus, Biffy. Ziemlich schlecht sogar, will mir scheinen.«
    Beruhigend tätschelte Biffy eine gelbe Schulter. »Zerbrich dir darüber nicht den hübschen Kopf. Er wird schon wieder. Also, Lord Maccon hier hat eine kleine Aufgabe für dich. Sollte im Handumdrehen erledigt sein. Will, dass du schnell mal beim alten Bucky Palace vorbeischaust und den Wesir auftreibst. Braucht ’n bisschen politischen Einfluss, wenn du weißt, was ich meine, und es ist ja nicht so, als ob der Diwan heute Nacht recht viel von Nutzen wär. Vollmond und so, ha ha! Na los jetzt, schieb schon ab!«
    Mit einem letzten besorgten Blick in Lord Akeldamas Richtung trabte der junge Viscount davon.
    Alexia starrte Biffy an. »Weiß der Duke of Trizdale, dass sein einziger Sohn eine Drohne ist?«
    Biffy antwortete nur ausweichend. »Nicht wirklich.«
    »Hah!«, sagte Miss Tarabotti sinnierend – so viel Klatsch in nur einer einzigen Nacht!
    Ein anderer Dandy erschien und

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