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Gluehende Dunkelheit

Gluehende Dunkelheit

Titel: Gluehende Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Carriger
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diejenigen, die es tun, verlieren. Wie auch immer, ich erlangte den Rang eines Betas unter vollständiger Befolgung aller Punkte des Rudel-Protokolls. Ich mag vielleicht kein Muskelpaket sein, aber ich habe andere Referenzen.«
    Greemes seufzte. »Und was wollen Sie von mir wissen? Wir haben hier kein örtliches Rudel, also müssen Sie wegen einer BUR-Angelegenheit gekommen sein.«
    Lyall nickte. »Canterbury hat einen offiziellen Vampirstock, richtig?« Er wartete die Antwort gar nicht erst ab. »Hat die Königin in letzter Zeit irgendwelche Neuzugänge gemeldet? Irgendwelche Blut-Metamorphosen-Feiern?«
    »Aber gewiss nicht. Das Canterbury-Haus ist sehr alt und ehrwürdig und hält nichts von groben Zurschaustellungen irgendwelcher Art.« Greemes wirkte regelrecht ein wenig beleidigt.
    »Gab es irgendetwas anderes Ungewöhnliches? Vampire, die unerwartet ohne Metamorphosebericht oder ordentliche Registrierung auftauchen? Irgendetwas anderes in dieser Art?« Professor Lyall behielt eine sanfte Miene bei, doch der Blick seiner haselnussbraunen Augen wurde stechend.
    Greemes wirkte regelrecht verärgert. »Unsere örtlichen Vampire verhalten sich sehr korrekt, nur damit Sie es wissen. Keine Abweichungen in der gesamten dokumentierten Vergangenheit. Die Vampire dieser Gegend neigen zur Zurückhaltung. Außerdem ist dies hier eine Hafenstadt. Die Seeleute, die hier ständig anlanden und wieder verschwinden, bedeuten einen bequemen Vorrat an bereitwilligen Bluthuren. Das hiesige Vampirhaus macht nur sehr wenig Mühe, soweit es BUR betrifft. Es ist, Gott sei’s gedankt, ein leichter Posten, den ich hier habe.«
    »Was ist mit neuen unregistrierten Schwärmern?« Lyall weigerte sich, das Thema so schnell abzuhaken.
    Greemes stand auf und ging hinüber zu einer hölzernen Weinkiste, die mit Dokumenten gefüllt war. Darüber gebeugt wühlte er darin herum und hielt gelegentlich inne, um einen Eintrag zu lesen. »Wir hatten einen vor ungefähr fünf Jahren. Die Königin zwang ihn, sich registrieren zu lassen. Keine Probleme seitdem.«
    Lyall nickte. Er setzte sich den geborgten Zylinder auf und wandte sich zum Gehen. Er wollte noch die Postkutsche nach Brighton bekommen.
    Greemes murmelte weiter vor sich hin, während er die Pergamentbündel wieder zurück in die Kiste sortierte. »Allerdings hab ich schon eine ganze Weile von keinem der registrierten Schwärmer mehr etwas gehört.«
    Professor Lyall blieb im Türrahmen stehen. »Was haben Sie gesagt?«
    »Sie sind verschwunden.«
    Lyall nahm den Zylinder wieder vom Kopf. »Haben Sie bei der diesjährigen Erhebung darauf aufmerksam gemacht?«
    Greemes schüttelte den Kopf. »Ich habe letztes Frühjahr einen Bericht über die Angelegenheit nach London geschickt. Haben Sie ihn nicht gelesen?«
    Finster starrte Professor Lyall den Mann an. »Offensichtlich nicht. Was hat die örtliche Königin dazu gesagt?«
    Greemes zog beide Augenbrauen hoch. »Warum sollten sie Schwärmer in ihrem Revier kümmern, mal abgesehen davon, dass es für die Brut ihres Hauses einfacher ist, wenn sie fort sind?«
    Der Professor runzelte die Stirn. »Wie viele von ihnen sind verschwunden?«
    Greemes sah auf, die Augenbrauen gewölbt. »Nun ja … Alle.«
    Lyall biss die Zähne zusammen. Vampire waren zu sehr an ihr Territorium gebunden, um lange von ihrem Zuhause fortzubleiben. Greemes und Lyall wussten beide, dass verschwundene Schwärmer höchstwahrscheinlich tote Schwärmer bedeuteten. Er musste sich sehr zusammenreißen, um seine tiefe Verärgerung nicht nach außen dringen zu lassen. Vielleicht mochten die verschwundenen Schwärmer das örtliche Vampirhaus nicht interessieren, doch das war zweifellos eine wichtige Information, und BUR hätte sofort darüber benachrichtigt werden müssen. Die meisten ihrer Vampirprobleme hatten mit Schwärmern zu tun, so wie die meisten ihrer Werwolfprobleme mit Einzelgängern ihrer Art. Professor Lyall entschied, dass es wohl ganz gut war, Greemes Entlassung voranzutreiben. Das Verhalten des Mannes roch nach Drohnenhörigkeit, und es kam für niemanden etwas Gutes dabei heraus, wenn jemand, der offenbar zum Vampirlager zu zählen war, für Vampirangelegenheiten verantwortlich war.
    Trotz seiner Verärgerung gelang es dem Beta, dem ihm auf einen Schlag unsympathischen Mann zum Abschied gleichgültig zuzunicken, dann trat er angestrengt nachdenkend hinaus in den Flur.
    Ein seltsamer Fremder wartete im Garderobenraum auf ihn. Ein Mann, dem Professor Lyall noch nie

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