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Glühende Leidenschaft

Glühende Leidenschaft

Titel: Glühende Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Beverley
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ersten Moment blendete sie der Kontrast zwischen Tageslicht und dem dunkleren Kircheninneren. Dann sah sie im schwachen Winterlicht, das durch die Buntglasfenster drang, Menschen vor dem Altar stehen. Die Kirchenglocke begann, elf Uhr zu schlagen, und alle drehten sich um.
    Sechs Männer, zwei Frauen.
    Meg konnte noch keine Einzelheiten erkennen.
    Sie war wie angewurzelt hinter der Tür stehen geblieben, und nun schob Laura sie vorsichtig weiter. »Welcher ist es?«, flüsterte sie mit heller Aufregung in der Stimme.
    Meg schritt durch das lange Kirchenschiff nach vorn, so rasch, wie sie es sich zutraute. Welcher war es? Während sich ihre Augen zunehmend an das Halbdunkel gewöhnten, strich sie Reverend Bilston und ein paar andere Männer, die eindeutig wie Bedienstete aussahen, von der Liste der Kandidaten.
    Damit blieben zwei Herren übrig, ein braunhaariger und ein blonder.
    Gelblich! Was für eine Beschreibung für diese elegante, dunkelgoldene Lockenpracht. Sie war noch nicht nahe genug, um seine Augen zu sehen. Aber sie konnte erkennen, dass er groß war, gut aussehend, elegant – und ganz schrecklich all das, was man von einem jungen Grafen erwartete.
    Er war alles andere als ein hoffnungsloser Fall für die Wohlfahrt! Wie hatte die Sheila das geschafft?
    Jetzt drehte er sich zu ihr um und taxierte sie mit einem raschen und klugen Blick. Sie suchte in seiner Miene nach einem Anzeichen von Entsetzen oder Enttäuschung, aber alles, was sie bemerkte, war ein gewisses Interesse und ein plötzliches, charmantes Lächeln.
    Er stand eindeutig unter dem Zauber der Sheila.
    Meg blieb so abrupt stehen, als sei plötzlich eine Wand vor ihr aufgetaucht.
    Diese ganze Sache stimmte nicht.
    Wie bedürftig oder in Not sie auch immer sein mochte, es war nicht recht, so jemanden zu verhexen. Daraus konnte nichts Gutes kommen.
    »Tut mir leid.« Sie wandte sich um und drängte sich an ihrer verblüfften Familie vorbei, zurück Richtung Ausgang.
    Jemand hatte die Tür geschlossen. In Panik machte sie sich mit ihren klammen Fingern an der Klinke zu schaffen. Dann erschien eine Hand und drückte fest gegen das dunkle Holz, sodass sie die Tür nicht öffnen konnte.
    »Miss Gillingham, bitte laufen Sie nicht weg.«
    Er musste gerannt sein, um sie aufzuhalten, aber seine Stimme klang wunderbar beschwichtigend, als sei er – dessen war sie sicher – daran gewöhnt, Trost zu spenden. Susie hatte gesagt, der Graf könne mit Leichtigkeit eine Braut finden, und das war zweifellos richtig.
    Es war alles Zauber, böser Zauber.
    »Bitte, Mylord …«
    Seine Hand bewegte sich nicht. Sie war sehr schön, mit langen, eleganten Fingern und gepflegten Nägeln. Die Hand eines Grafen.
    Sein großer Körper überragte Meg und tauchte sie in Schatten. Ohne hinzusehen, wusste sie, dass er fast einen Fuß größer als sie sein musste.
    Da ihr nichts anderes übrig blieb, drehte sie den Rücken an die Eichentür und blickte zu ihm auf, dankbar für den Schatten. Sie konnte die Wahrheit nicht sagen – sie konnte niemals von der Sheila sprechen. »Es ist einfach so grotesk, Mylord. Ich dachte, ich könnte es. Aber jetzt …«
    »Aber jetzt brauchen Sie einen Augenblick, um sich zu sammeln.« Er trat etwas zurück und lächelte – wieder dieses charmante, geübte Lächeln. »Kommen Sie, setzen wir uns in eine Bank, Miss Gillingham, und reden wir miteinander.«
    Er ergriff ihre Hand und führte Meg zur nächsten Sitzreihe. Sie wusste keinen Grund, weshalb sie sich dagegen sträuben sollte. Als sie sich setzte, bemerkte sie, dass Jeremy, Laura, Richard und Rachel sie mit großen Augen beobachteten. Abrupt fiel ihr wieder ein, warum sie dies tun musste.
    Die Zwillinge schauten ängstlich drein, Laura wirkte verwirrt. Jeremy hingegen begann, sich kämpferisch zu geben. Meg brachte ein Lächeln zustande, mit dem sie sie alle beruhigen wollte, befürchtete jedoch, dass es eher zerknirscht wirkte.
    »Miss Gillingham«, sagte der Graf und setzte sich neben sie auf die polierte Bank, »ich versichere Ihnen, ich bin nicht so furchterregend.«
    Seine Augen waren tatsächlich gelblich, zumindest umgab ein seltsam bleiches Hellbraun die ansonsten dunkle Iris. Noch zutreffender konnte man seinen Blick als kraftvoll bezeichnen. Sie wusste nicht, was einen Blick kraftvoll machte, aber er war es. Sogar mit hellbraunen Brauen und Wimpern strahlten seine Augen und funkelten vor Energie.
    Meg wandte den Blick ab, hin zu einer Gedenktafel an der Wand – für die Familie

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